Schweizerischer Gewerkschaftsbund SGB
Lohnrunde 2008/09 Zwischenbilanz SGB-Gewerkschaften - Reallohnerhöhungen sind möglich, sinnvoll, nötig
Un document
Bern (ots)
- Hinweis: Hintergrundinformationen können kostenlos im pdf-Format unter http://presseportal.ch/de/pm/100003695 heruntergeladen werden -
Die SGB-Gewerkschaften haben heute an einer Medienkonferenz eine Zwischenbilanz der laufenden Lohnrunde gezogen. Sowohl Andreas Rieger, Co-Präsident der Unia, wie Alain Carrupt, Zentralpräsident der Gewerkschaft Kommunikation, bewerteten die bisher erreichten Resultate (Auswahl siehe Tabelle am Schluss) als erfreulich. Sie widersprechen, weil in der Regel eine 3 vor dem Komma steht, der durchsichtigen Schwarzmalerei der Arbeitgeberverbände. Ebenfalls positiv ist, dass der Trend deutlich hin zu mehr generellen statt nur individuellen Lohnerhöhungen geht.
SGB-Chefökonom Daniel Lampart führte aus, dass deutliche Reallohnerhöhungen für das Jahr 2009 nötig sind. Nur eine Stärkung der Kaufkraft kann verhindern, dass die Schweizer Binnenwirtschaft in eine Rezession abgleitet. Denn für 2009 zeigt sich nicht nur für Exportbetriebe eine schwächere Nachfrage an. Die Firmen ihrerseits aber können sich die Lohnerhöhungen problemlos leisten, weil das laufende Jahr für sie ein gutes ist. Das Schweizer Bruttoinlandprodukt wuchs 2008, als Ergebnis der harten Arbeit der Erwerbstätigen, auf hohem Niveau erneut um 2.7 Prozent (1. und 2. Quartal). Die Produktion in der Industrie und die Bautätigkeit im Wohnungsbau nahmen mit 5.4 bzw. 1.9 Prozent spürbar zu. Aber auch im Detailhandel, im Gastgewerbe und bei den Kantonal-, Regional- und Raiffeisenbanken ist eine deutliche Aufwärtstendenz spürbar. Zudem haben in den letzten fünf Jahren die Unternehmen ihre Gewinne markant erhöht, während Arbeitnehmende, die keinen Bonus erhielten und keine Karriereschritte machten, bloss 0,9 % mehr Reallohn erzielten.
Neben deutlich steigenden Löhnen verlangen die SGB-Gewerkschaften via Aufstocken der Krankenkassenprämien-Verbilligungen (500 Mio. Fr.), Senkung der Hypothekarzinsen um 0.25 Prozentpunkte (600 Mio. Fr.), Ausschüttung der Einnahmen aus der CO2-Abgabe ab Anfang 2009 (250 Mio. Fr.) und Erhöhung der Kinderzulagen auf minimal 250 Fr. (600 Mio. Fr.) zusätzliche Massnahmen zur Stärkung der Kaufkraft.
Zusammenstellung erster Lohnabschlüsse:
Siehe Anhang
Kontakt:
SCHWEIZERISCHER GEWERKSCHAFTSBUND
Ewald Ackermann: 031 / 377 01 09
Daniel Lampart: 031 / 377 01 16 und 079 / 205 69 11