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Lohnindex 2008 - Arbeitnehmenden wurden die Früchte des Aufschwungs vorenthalten

Bern (ots)

Der heute vom Bundesamt für Statistik vorgestellte
Lohnindex 2008 zeigt mit dem durchschnittlichen Anstieg der 
Nominallöhne im Jahr 2008 um 2 % bei gleichzeitiger Erhöhung der 
Inflation um 2,4 % einen Reallohnverlust von 0,4 % für das vergangene
Jahr. Die Arbeitnehmenden hatten 2008 real nicht nur weniger Geld im 
Portemonnaie als ein Jahr zuvor, der Rückgang hat zugleich die - 
zumeist bescheidenen - Reallohnanstiege der Jahre zuvor beinahe 
wieder zunichte gemacht. Der durchschnittliche Reallohnanstieg betrug
von 2004 bis 2008 somit lediglich 0,1 % pro Jahr. Mit anderen Worten:
der jüngste wirtschaftliche Aufschwung hat sich für die 
Arbeitnehmenden fast zur Nullrunde entwickelt; es sind ihnen die 
Früchte des Aufschwungs vorenthalten worden. Verantwortlich für den 
Reallohnknick des vergangenen Jahres ist die Erdöl-Preisexplosion, 
ihrerseits wiederum ein Resultat der Spekulation.
Beunruhigend ist, dass 2007 und 2008 der Abstand zwischen Männer- 
und Frauensalären angewachsen ist. Fazit: Den verbreiteten patronalen
Lippenbekenntnissen zu mehr Lohngleichheit folgen keine Taten.
Den Befund eines Aufschwungs fast ohne Früchte für die, die ihn 
geschaffen haben, werden die Resultate der 2008 abgeschlossenen 
Verhandlungen korrigieren. In den Verhandlungen ist jeweils die 
Teuerung des abgelaufenen Jahres relevant, die hohe Teuerung im Jahre
2008 war somit ein Kriterium der Lohnabschlüsse für das Jahr 2009. 
Viele dieser Abschlüsse haben eine Drei vor dem Komma und dürften 
deshalb - bei niedrig zu veranschlagender Inflation - für eine 
Korrektur des "schlechten Jahres" 2008 sorgen.

Kontakt:

SCHWEIZERISCHER GEWERKSCHAFTSBUND
Daniel Lampart, 031 / 377 01 16; Ewald Ackermann, 031 377 01 09

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