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Vernehmlassung zur 6. IV-Revision Unrealistisch - als ob alle Arbeitgeber barmherzig und sozial sensibel wären

Bern (ots)

Angesichts der Realität auf dem Arbeitsmarkt ist das
Ziel dieser Vorlage, jährlich mehrere Tausend bisherige BezügerInnen 
von IV-Renten wieder einzugliedern, unrealistisch. Die meisten 
Arbeitgeber sind heute nämlich nach wie vor nicht bereit, 
gesundheitlich angeschlagene und deshalb nicht voll leistungsfähige 
Menschen zu behalten resp. neu anzustellen. Wieso sollten die 
Arbeitgeber plötzlich barmherziger oder sozial sensibler werden? 
Leider wird sich zeigen, dass sie keine Personen anstellen, die schon
seit Jahren invalid sind, insbesondere solche, die aufgrund einer 
psychischen Gesundheitsschädigung invalid geworden sind. Die 
vorgesehenen Modalitäten laufen zudem teilweise darauf heraus, 
bestimmten Versicherten die bisherige Rente einfach abzusprechen, 
ohne ihnen Anspruch auf Wiedereingliederungsmassnahmen zu geben. 
Zudem ist kein Besitzstand für ältere Versicherte vorgesehen, bei 
denen eine erfolgreiche Wiedereingliederung von vornherein 
illusorisch ist. Unter diesen Umständen werden die vorgeschlagenen 
Massnahmen nur dazu führen, dass Tausende von Personen von der IV in 
die Sozialhilfe abgeschoben werden statt wiedereingegliedert zu 
werden. Fazit: Kosten werden lediglich verschoben, eingespart wird 
nichts, und betroffene Menschen werden geplagt.
Nötig ist jetzt der Einsatz für die Zusatzfinanzierung der 
Invalidenversicherung (Volksabstimmung vom 27. September 2009). Die 
IV ist jetzt mit voller Kraft zu sichern, bevor man im Schlepptau der
SVP am verhängnisvoll falschen Bild der kleinen Sozialschmarotzer 
weiter webt.

Kontakt:

Schweizerischer Gewerkschaftsbund, Auskünfte:
Colette Nova, 031/377 01 24 und 079/428 05 90
Ewald Ackermann, 031/377 01 09

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