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AVIG-Revision - Jugend protestiert

Bern (ots)

Heute Morgen haben rund 100 Jugendliche aus der
ganzen Schweiz und aus mehreren Jugendorganisationen (Dachverband der
Jugendverbände, Gewerkschaften, Jungparteien) in Bern gegen einen 
Abbau der Leistungen für junge Arbeitslose protestiert. Sie haben die
National- und StänderätInnen bei ihrer Ankunft ins Bundeshaus 
aufgefordert, auf folgende Abbaumassnahmen zu verzichten:
Entwertung der beruflichen Ausbildung: Mit der Abschwächung der 
«Zumutbarkeit»  für die Unter-30-Jährigen werden die jungen 
Arbeitslosen dazu gezwungen, irgendeinen Job anzunehmen, auch wenn 
dieser nichts mit ihrer Ausbildung und ihren Berufserfahrungen zu tun
hat. Diese Massnahme diskriminiert Jugendliche und widerspricht allen
Anstrengungen, sie zu vermehrter Berufsbildung zu motivieren.
Drastische Senkung der Taggelder für die Jugendlichen: Nichts 
rechtfertigt die Reduktion der Taggelder von 400 auf 130 für die 
Unter-25-Jährigen, resp. auf 260 für die 25- bis 29-Jährigen. Die 
Lohnbeiträge der Jugendlichen sind nicht weniger Wert als die der 
älteren Arbeitnehmer! Niemand bleibt aus purer Lust arbeitslos, auch 
die Jugendlichen nicht. Die jugendlichen Langzeitarbeitslosen, deren 
Anzahl explodiert ist (+146% innert einem Jahr) dürfen nicht in die 
Sozialhilfe gedrängt werden: Es muss ihnen vielmehr bei der 
beruflichen (Wieder-)Eingliederung geholfen werden.
Massive Kürzung des Taggeldanspruchs auf einen Drittel des bisherigen
Standes für Beitragsbefreite: Diese Massnahme wird für Jugendliche, 
die sich zuvor in einer Vollzeitausbildung befanden (und deshalb 
keine Beiträge entrichten konnten) oder für junge Frauen, die nach 
einer Phase der Mutterschaft wieder Erwerbsarbeit leisten wollen, 
dramatische Auswirkungen haben. Diese Jugendlichen haben gute Gründe 
dafür, keine Beiträge entrichtet zu haben. Es ist nicht ihre Schuld, 
wenn sie nicht sofort (wieder) eine Arbeit finden.
Die Jugendlichen haben weder die Krise noch den Anstieg der 
Arbeitslosigkeit zu verantworten, gehören aber zu denen, die darunter
am meisten leiden. Die Arbeitslosenversicherung auf ihrem Buckel zu 
sanieren wäre verantwortungslos.

Kontakt:

Schweizerischer Gewerkschaftsbund, Kontaktperson: Jean Christophe
Schwaab, SGB-Zentralsekretär, 078 690 35 09

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