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Berufsbildung - BBT-Direktorin streut Sand in die Augen

Bern (ots)

Vor kaum einem Monat kündigte das BBT eine Senkung
der Lehrstellenplätze an. Jetzt aber gibt BBT-Präsidentin Ursula 
Renold der «Zentralschweiz am Sonntag» zu Protokoll, dass 2009 ein 
Lehrstellenrekord erreicht worden sei. Das BBT-Lehrstellenbarometer 
vom 26.10.09 hat festgehalten, dass die Anzahl der angebotenen 
Lehrstellen zum ersten Mal seit 5 Jahren zurückgegangen ist. Hier von
einem Lehrstellenrekord zu sprechen ist also nicht nur 
schönfärberisch, sondern schlicht falsch.
Das Lehrstellenbarometer zeigt:
Zum ersten Mal seit 2004 gehen die Lehrstellenzahl (87'000 im Jahr 
2009 gegen  88'000 im Jahr 2008) wie auch die neuen 
Vertragsabschlüsse (82'000 für 2009 gegen 83'000 für 2008) zurück. 
Zwar geht auch die Zahl der Lehrstellensuchenden zurück. Der 
demografische Rückgang wird die Lehrstellennnot jedoch nicht lösen, 
denn es suchen immer mehr Jugendliche eine Lehrstelle (91'500 
gegenüber 87'000 angebotenen Plätzen).
Die Zahl der Jugendlichen ohne jegliche Lösung nach obligatorischem 
Schulabschluss steigt innert Jahresfrist um 2000 (+28%). Die meisten 
dieser Jugendlichen werden sich künftig an die Sozialhilfe wenden 
müssen. Zwischen 2006 und 2008 war diese Zahl zurückgegangen.
Die Zahl der Jugendlichen in «Warteschlangen» (Zwischenlösungen, im 
nächsten Jahr erneut auf Lehrstellensuche) geht nur sehr schwach 
zurück (-2%), obwohl das BBT «Entspannung» und Wachstum auf dem 
Lehrstellenmarkt festgestellt haben will. Zudem bleibt die Zahl 
(21'000) hoch.
Für den SGB bleibt die Lage sehr kritisch. Der angekündigte hohe 
Stellenabbau dürfte auch die Lehrstellen bedrohen - insbesondere in 
der Industrie. Deshalb fordert der SGB weiterhin:
10'000 neue Ausbildungsplätze, insbesondere in Vollzeitberufsschulen 
und Lehrwerkstätten, mit spezieller Berücksichtigung des 
Gesundheitssektors.
Die Bildung von Berufsbildungsfonds in Kantonen, wo es solche bis 
jetzt noch nicht gibt.
Mehr Innovation zu Beginn der beruflichen Ausbildung, z.B. 
Basislehrjahre.

Kontakt:

Jean Christophe Schwaab, SGB-Zentralsekretär, 078 690 35 09
Ewald Ackermann, 031 377 01 09

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