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Keine Besserung auf dem Lehrstellenmarkt/ Arbeitslos - und dann noch zusätzlich bestraft

Bern (ots)

Das heute veröffentlichte Lehrstellenbarometer zeigt,
dass die Lage auf dem Lehrstellenmarkt bei weitem nicht so rosig ist,
wie uns dies das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) 
weismachen will. Arbeitslosen Jugendlichen drohen zudem weitere 
Verschlechterungen, wenn die Revision des 
Arbeitslosenversicherungsgesetzes (AVIG-Revision) durchkommen sollte.
Der SGB bekämpft deshalb diesen Abbau mit aller Kraft.
Ein funktionierender Lehrstellenmarkt setzt voraus, dass das Angebot 
die Nachfrage um rund 15 % überschreitet. Das ist klar nicht der 
Fall, wie die heutigen Zahlen (77'000 nachfragende Jugendliche, 
76'000 angebotene Plätze) zeigen. Das Angebot geht damit nach 2009 
erneut zurück, während es von 2004 bis 2008 stets zugenommen hatte. 
Zurückgegangen ist auch die Zahl der neu ausbildenden Betriebe. Die 
neuen Zahlen zeigen, dass es keine "demografische Lösung" der Krise 
geben wird. Denn trotz dem quantitativen Rückgang der eine Lehre 
Nachfragenden können die Jugendlichen heute keine echte Berufswahl 
treffen. Sie müssen einen Beruf akzeptieren, für den sie weder 
Motivation noch Eignung aufweisen. Die Forderung des SGB nach 10'000 
neuen Lehrstellen erweist sich vor diesem Hintergrund als berechtigt.
Besonders betroffen von der Lehrstellenmisere sind die Jugendlichen 
aus Migrantenfamilien. Eine kürzlich veröffentlichte 
Nationalfonds-Studie bestätigt, dass diese ihre 
Berufswahl-Anforderungen häufig zurückschrauben müssen.
All dessen ungeachtet hat die bürgerliche Parlamentsmehrheit in der 
AVIG-Revision beschlossen, das Los der arbeitslosen Jugendlichen noch
zu verschlechtern. So sollen Jugendliche bis zu 30 Jahren zu 
jeglicher Arbeit gezwungen werden, Jugendlichen unter 25 Jahre werden
die Taggelder drastisch gesenkt. Dass die Jugendlichen nun die Krise 
bezahlen sollen, ist skandalös.
Der SGB besteht auf seinen Forderungen:
10'000 neue Lehrstellen, insbesondere für Jugendliche mit   
schulischen Schwierigkeiten, wenn nötig in Lehrwerkstätten!
Weniger Hürden bei der Berufswahl: insbesondere sind  
Anstellungsdiskriminierungen zu bekämpfen und teure Tests à la 
"Multicheck" zu verbieten!

Kontakt:

Schweizerischer Gewerkschaftsbund
Jean Christophe Schwaab,078 690 35 09

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