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SGB will neue Bewegung in der Gleichstellung/ 14. Juni 2011 als nationaler Aktions- und Streiktag

Bern (ots)

Trotz Verfassungsartikel und Gesetz: Die Gleichstellung kommt in den letzten Jahren nur mehr schleppend voran. In der Lohngleichstellung sind in jüngster Zeit sogar Rückschritte zu verzeichnen. Deshalb rufen die SGB-Gewerkschaften für den 14. Juni 2011 - 30 Jahre nach der Abstimmung zum Gleichstellungsartikel in der Bundesverfassung, 20 Jahre nach dem Frauenstreik - zu einem nationalen Aktions- und Streiktag "ACHTUNG. FERTIG. FRAUEN LOS!" auf.

Dezentrale, aber flächendeckende Aktionen wie Streikpausen in den Betrieben, Protestversammlungen, ad hoc-Kundgebungen, Demonstrationen in den Städten und Feste "sollen an diesem Tag für neue Bewegung in der Gleichstellung sorgen", wie Lea Kusano, SGB-Koordinatorin 14. Juni, heute, am 8. März, dem Internationalen Tag der Frau, vor den Medien ausführte. Lohngleichheit, bessere Mindestlöhne, ausreichend Kita-Plätze, Umverteilung der bezahlten und unbezahlten Arbeit, Vaterschafts- und Elternzeit: das werden dabei die zentralen Forderungen des SGB sein. In den Regionen haben Komitees die Vorbereitung und Planung bereits aufgenommen.

Viel entschiedener zu bekämpfen ist die Lohndiskriminierung. "Branchenverbände und Unternehmungen müssen dazu dem Lohngleichheitsdialog beitreten", forderte syndicom-Zentralsekretärin Theres Wüthrich. In die gleiche Kerbe hieb Corinne Schärer, Unia-Sekretärin für Gleichstellung: "Warum sollen Frauen mit gleicher Ausbildung, gleicher Funktion, gleicher hierarchischen Position und gleicher beruflichen Erfahrung im Durchschnitt um 9,4 Prozent Lohn geprellt werden?" Die Zunahme des nicht erklärbaren Anteils der Lohnunterschiede in den letzten Jahren belege, "dass die Frauen beim Lohn systematisch aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert werden."

Ein effizientes Mittel gegen skandalöse Tiefstlöhne, von denen in der Mehrzahl klar die Frauen betroffen sind, ist die vom SGB gestartete Mindestlohninitiative. Schärer hierzu: "Mit einem garan-tierten Mindestlohn können wir die tiefen Frauenlöhne substantiell erhöhen und machen damit einen grossen Schritt Richtung Gleichstellung."

Eine gerechtere Aufteilung von bezahlter und nicht bezahlter Arbeit zwischen den Geschlechtern forderte Françoise Gehring, SEV-Gewerkschaftssekretärin und Präsidentin der Frauengruppe SGB Ticino und Moesa. Die Frauen bezahlten für die mehrheitliche Übernahme der Familienarbeit einen viel zu hohen Preis. "Sie verlieren beim Einkommen, bei den Karrierechancen und bei der gesellschaftlichen Stellung." Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf voranzubringen, forderte VPOD-Sekretärin Michela Bovolenta viel mehr Mittel für Kindertagesstätten, eine Erhöhung des Mutterschaftsurlaubs auf 18 Wochen, eine Vaterschaftszeit von mindestens 8 Wochen und eine Elternzeit, deren Form im einzelnen noch zu bestimmen sei. Zudem: "Urlaube für die Pflege von Nahestehenden sollen nicht nur für Eltern, sondern für alle gelten."

Alle Texte der Medienkonferenz: www.sgb.ch

Kontakt:

- Christina Werder, Zentralsekretärin SGB Gleichstellung
079 341 90 01
- Lea Kusano, SGB-Koordinatorin 14. Juni
076 568 27 51

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