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epi-suisse: Erste Umfrage über Epilepsie

Bern (ots)

Das Grundwissen der Schweizer über Epilepsie ist
erfreulich weit verbreitet. Dies ergab eine kürzlich durchgeführte
Umfrage der Schweizerischen Liga gegen Epilepsie. Im Vergleich zu
umliegenden Ländern bestehen in der Schweiz offenbar weniger
Vorurteile Betroffenen gegenüber.
Nur sehr wenige Schweizerinnen und Schweizer halten Epilepsie für
eine Form von Geisteskrankheit, haben Bedenken gegen einen Kontakt
ihrer Kinder mit erkrankten Kindern oder hätten Einwände, wenn ein
eigenes Kind eine Partnerin oder einen Partner mit Epilepsie heiraten
möchte. Auch die Kenntnisse zu den Ursachen von Epilepsien zeigen,
dass sich in der Allgemeinbevölkerung zunehmend die Einordnung einer
Epilepsie als Krankheit des Nervensystems durchsetzt. Diese
Ergebnisse der ersten in unserem Land durchgeführten diesbezüglichen
Umfrage sind ermutigend. Während aus Deutschland schon Ergebnisse
wiederholter Befragungen über mehrere Jahrzehnte vorliegen, wurde in
Österreich parallel zur hiesigen Untersuchung ebenfalls erstmalig
eine Befragung durchgeführt. Ein Vergleich der Antworten stellt den
Schweizern ein gutes Zeugnis aus.
Tab. 1:Vergleich der Befragungsergebnisse zur generellen
Einschätzung  bzw. zu Vorurteilen in Deutschland, Österreich und der
Schweiz
(J = Ja, N = Nein, U = Unentschieden, weiss nicht, S = Spezielle
Situation, z.B. Voraussetzungen für Beantwortung der Frage oder 
Entscheidung nicht erfüllt bzw. keine Antwort)
Frage                              D             A              CH
                                 1996          2003            2003
Haben Sie schon einmal         J: 86%       J: 89%           J: 92%
von Epilepsie gehört?          N. 14%       N:  8%
Kennen Sie persönlich einen    J: 41%       J: 50%           J: 68% 
Menschen mit Epilepsie?        N: 49%                        N: 32%
                               S: 10%
Haben sie schon einmal         J: 38%       J: 35%           J: 60%
einen epileptischen Anfall     N: 52%                        N: 40%
gesehen?                       U: -                          U: -
                               S: 10%                        S: -
Halten sie Epilepsie für eine  J: 20%       J: 10%           J:  4%
Form der Geisteskrankheit?     N: 79%                        N: 91%
                               U: -                          U:  5%
                               S: 1%                         S: -
Bedenken gegen Kontakt         J: 15%                        J:  2%
eigener Kinder mit Kind mit    N: 84%                        N: 88%
Epilepsie beim Spiel oder      U: -                          U:  1%
In der Schule?                 S: 1%                         S:  9%
Sollen Menschen mit            J: 89%       J: 84%           J: 93%
Epilepsie normal arbeiten?     N: 11%                        N:  3%
                               U: -                          U:  4%
                               S: -                          S: -
Bedenken gegen Heirat          J: 21%       J: 14%           J:  5%
eines Kind mit einem           N: 37%       N: 48%           N: 87%
Menschen mit Epilepsie         U: 43%       U: 38%           U:  8%
Sollen Kinder mit Epilepsie                 J: 80%           J: 90%
normale Schule besuchen?                                     N:  5%
                                                             U:  5%
Integration fördern
Bei der Interpretation der Resultate bleibt zu berücksichtigen,
dass eine Tendenz zu so genannten erwünschten Antworten immer
besteht. "Etwas sagen und etwas machen, sind zweierlei Dinge",
formulierte es ein Betroffener anlässlich der vor kurzem
durchgeführten Patiententagung der Epilepsie-Liga. Im Alltag erfahren
Menschen mit Epilepsie immer noch schmerzhafte Zurückweisungen, sei
dies am Arbeitsplatz oder im Bekanntenkreis. Ihre Integration in die
Gesellschaft in allen Bereichen zu verbessern, bleibt eine zentrale
Aufgabe für alle auf dem Gebiet der Epilepsie tätigen Organisationen.
So wird die Epilepsie-Liga auch weiterhin die Forschung fördern, ihre
Öffentlichkeitsarbeit intensivieren und als Auskunftsstelle für
Interessierte, Patienten und ihre Angehörigen mithelfen, offene
Fragen zu klären und Tabus abzubauen.

Kontakt:

epi-suisse
Tel. +41/43/488'67'77
E-Mail: info@epi.ch
Internet: www.epi.ch

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