Epilepsie: Mehr wissen - weniger leiden
Unterägeri (ots)
Epilepsiekranke Kinder, Jugendliche und Erwachsene wissen oft wenig über ihre Erkrankung. Eine spezifische Schulung soll ihnen helfen, die Krankheit zu verstehen und mit ihren Anfällen besser zu leben.
Epilepsie beeinflusst den Lebensalltag langfristig. Deshalb muss ein guter Umgang mit dieser chronischen Erkrankung weitaus mehr erfassen als nur Diagnostik und die Verordnung von Therapien. Nur wenn es gelingt, sich als Betroffene über die verschiedenen Aspekte der Krankheit zu informieren, sich mit der persönlichen Situation auseinander zu setzen, können die alltäglichen Beeinträchtigungen massgeblich verringert und die Lebensqualität nachhaltig verbessert werden. Aus diesem Grund wurden verschiedene Epilepsie-Schulungsprogramme in Deutschland entwickelt und erprobt. In Zusammenarbeit mit Ärzten und Kliniken werden diese Schulungen von der Schweizerischen Epilepsievereinigung (Epi-Suisse und ParEpi) seit ein paar Jahren in der Schweiz angeboten.
Epilepsie verunsichert
Epilepsie ist keine seltene Krankheit: Unter 200 Kindern und Jugendlichen ist durchschnittlich eine Person betroffen. Zwar können mit Hilfe von Medikamenten etwa zwei Drittel der Betroffenen ein weitgehend normales, anfallfreies Leben führen. Trotzdem ist es keine Seltenheit, dass die Kinder ihre Tabletten nur dann nehmen, wenn die Eltern ihnen jede Pille einzeln in die Hand drücken, nicht aus Nachlässigkeit, sondern weil sie oft gar nicht wissen, wofür die Pillen gut sind. Die unterschiedlichen Anfallsarten haben eines gemeinsam: Wenn die Kranken nach dem Anfall wieder zu sich kommen, blicken sie womöglich in erschrockene Gesichter, aber eine eigene Erinnerung an das Geschehen haben sie nicht. Oftmals leiden sie mehr an den sozialen Auswirkungen der Erkrankung als an den Anfällen selbst. Aber auch viele Eltern brauchen Aufklärung. Häufig sehen sie sich mit unbeantworteten Fragen und schier unlösbaren Problemen konfrontiert. Durch diese Schulungen verliert Epilepsie ihren Schrecken. Ausserdem mindern sie die Folgen eines zu ängstlichen Umgangs mit der Krankheit wie verzögerte Selbständigkeit, depressive Verstimmungen oder soziale Ängstlichkeit bei den Kindern.
Modulare Epilepsie-Schulungsangebote:
famoses richtet sich an Kinder im Alter von 8-12 Jahren und deren Eltern/Angehörigen. Die Schulungen vermitteln Eltern und Kindern in getrennten, parallel ablaufenden Kursen, Wissen und Informationen, um im Alltag besser mit der Erkrankung zurechtzukommen.
MOSES ist für Jugendliche und Erwachsene und deren Angehörige geeignet. Die Schulung möchte den Menschen helfen, Experten im Umgang mit ihrer Erkrankung zu werden um ein Leben mit möglichst wenigen Einschränkungen führen zu können.
Für folgende geplante Kurse können Sie sich anmelden:
famoses-Kurs für Kinder und deren Eltern: vom 13.11. bis am 15.11. 2009
MOSES-Kurs für Betroffene und deren Angehörige: vom 05.12. bis am 06.12.2009
Kontakt:
Epi-Suisse
Schweizerischer Verein für Epilepsie oder ParEpi
Schweizerische Vereinigung der Eltern epilepsiebetroffenen Kinder
Seefeldstrasse 84
8008 Zürich
Tel.: +41/43/488'65'60
E-Mail: parepi@bluewin.ch
Internet: www.epi-suisse.ch, www.parepi.ch