SUVA: Immobilienverkäufe im Tessin: Stellungnahme der Suva
Luzern (ots)
In verschiedenen Medien der Schweiz erschienen in den letzten Tagen Berichte im Zusammenhang mit dem Verkauf von Suva-Liegenschaften im Tessin. Unterdessen ermittelt auch die Staatsanwaltschaft des Kantons Tessin. Die Suva ist an einer raschen Aufklärung interessiert.
Die Suva ist gesetzlich verpflichtet, zur Sicherung der langfristigen finanziellen Verpflichtungen (Invaliden- und Hinterlassenenrenten) Rückstellungen zu bilden. Dazu dient das Anlagevermögen, welches derzeit rund 30 Milliarden Franken beträgt. Neben Investitionen in den Geld- und Kapitalmarkt tätigt die Suva auch Investitionen im Bereich Immobilien. Dieser Teil der Kapitalanlagen beträgt derzeit rund drei Milliarden Franken.
Vor rund drei Jahren hat die Suva aufgrund der Entwicklung im Immobilienmarkt eine rigorose Analyse ihres Portfolios vorgenommen und eine neue Immobilienanlagestrategie eingeführt. Im Zentrum stand eine Neubewertung sämtlicher Anlageliegenschaften nach deutlich strengeren Kriterien. Dies führte dazu, dass zwölf Liegenschaften im Tessin und in der Deutschschweiz, bei denen die angestrebte Rendite nicht zu erzielen war und/oder bei denen besonders hoher Investitionsbedarf bestand, zum Verkauf bestimmt wurden.
Gemäss den geltenden Richtlinien wird bei derartigen Geschäften zwingend eine wirtschaftliche Beurteilung des internen Portfoliomanagers, eine unabhängige externe Schätzung durch anerkannte und ausgewiesene Schatzer sowie eine unabhängige suva- interne Zweitmeinung verlangt. Aufgrund dieser Abklärungen wird für jede zu verkaufende Liegenschaft ein Preis ermittelt, der auf dem Markt zu erzielen ist.
Liegenschaftenverkäufe im Tessin Sämtliche im Kanton Tessin veräusserten Liegenschaften sind nach dem oben beschriebenen Vorgehen in den Verkauf gelangt. In allen Fällen wurde der festgelegte Verkaufswert erzielt. Die Liegenschaften wurden also entgegen Medienberichten nicht unter dem auch von unabhängiger Seite her ermittelten Marktwert verkauft. Die teilweise erheblichen und auf den ersten Blick unverständlich grossen Differenzen zwischen Anlagewert und Verkaufspreis sind dennoch erklä- rungsbedürftig: Ähnlich dem Aktienmarkt ist auch der Immobilienmarkt Schwankungen unterworfen. Die Suva musste dabei wie viele andere Investoren auch vorübergehende Wertminderungen bei einem Teil ihrer Anlageobjekte in Kauf nehmen. In den meisten Fällen ist es möglich, dies durch gezielte Werterhaltung und aktive Bewirtschaftung im Laufe der Zeit wieder auszugleichen. Bei einigen wenigen Objekten wäre dieses Vorgehen jedoch ohne Aussicht auf Erfolg. Aufgrund der aktuellen Immobilienmarktsituation im Tessin entspricht der ursprüngliche Erstellungswert der Immobilien in Bellinzona, Davesco und Mendrisio längst nicht mehr dem aktuellen Marktwert. Zudem stand bei den erwähnten Objekten ein erheblicher Sanierungsbedarf sowie hohe aufgestaute Unterhaltskosten an. Im Falle von Mendrisio wirkte sich zudem die Tatsache aus, dass sich der wirtschaftliche Mittelpunkt vom ursprünglichen Zentrum weg verlagert hat.
Die finanziellen Verpflichtungen der Suva gegenüber ihren Kunden sind in keiner Weise beeinträchtigt. Die Suva verfolgt die Untersuchung der Tessiner Staatsanwaltschaft, zu der wir keine weiteren Angaben machen können, aufmerksam und unterstützt sie. Dabei geht es auch darum, allenfalls notwendige Korrekturen der geltenden Kontrollmechanismen aufgrund der Untersuchungsergebnisse umgehend vorzunehmen.
Auskunft für Medienschaffende: Suva, Public Relations Manfred Brünnler, Leiter PR, Fluhmattstrasse 1, 6002 Luzern Tel: 041 419 59 03; Fax: 041 419 60 62, E-Mail: pr@suva.ch / www.suva.ch
Suva, Relations publiques Henri Mathis, responsable RP Suisse romande, Rue de Locarno 3, 1701 Fribourg Tel: 026 350 37 80; Fax: 026 350 36 23, E-Mail: pr@suva.ch / www.suva.ch
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Als selbstständiges Unternehmen des öffentlichen Rechts versichert die Suva rund 100'000 Unternehmen bzw. 1,8 Millionen Berufstätige und Arbeitslose gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten. Die Dienstleistungen der Suva umfassen Prävention, Versicherung und Rehabilitation. Ihre Kunden können kompetente, ergebnisorientierte Arbeit und eine faire, zuvorkommende Behandlung erwarten. Die Suva arbeitet nicht gewinnorientiert und erhält keine Subventionen. Im Verwaltungsrat sind Arbeitgeber, Arbeitnehmer und der Bund vertreten. Die Suva wurde 2004 mit dem Esprix für Kundenorientierung und dem Innovationspreis der Schweizer Assekuranz für das New Case Management und die wirkungsvolle Wiedereingliederung Verunfallter ausgezeichnet.
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