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Holzenergie Schweiz

Stabiler Preis für Heizenergie aus dem Schweizer Wald

Zürich (ots)

Energie ist eine Schlüsselgrösse unserer
Zivilisation. Sie ist knapp, sehr ungleich verteilt und immer wieder
ein Grund für Krieg, Vertreibung und Unterdrückung. Der weltweit
stark wachsende Bedarf nach Energie verstärkt diese Probleme. Es gibt
aber einen Ausweg aus der sich anbahnenden Energiekrise: Erneuerbare
Energien sowie eine effizientere Energienutzung können die Probleme
lösen. Die erforderliche Technik ist heute ab Stange erhältlich und
das vorhandene Potential gewaltig: Allein mit dem ungenutzten
Energieholzpotential des Schweizer Waldes könnte man 1 Million
Minergie-Wohnungen heizen.
Geopolitische und geoökonomische Faktoren treiben die Preise der
fossilen Energien nach oben. Iran, Irak, aber auch Russland, Nigeria
und Venezuela sind wichtige Vorratsstätten für Öl und Gas und
befinden sich in politisch heikler Lage. Gleichzeitig entwickeln die
rasant wachsenden Volkswirtschaften Indiens und Chinas einen
gewaltigen Energiehunger und kaufen immer mehr Energie auf dem
Weltmarkt. Die politischen und ökonomischen Megatrends haben
gravierende Auswirkungen auf den Energiemarkt. Sie sind
hauptverantwortlich dafür, dass Heizöl heute 50 Prozent mehr kostet
als noch vor einem Jahr. Der Gaspreis zieht - vertraglich gebunden -
nach und erreicht ebenfalls Rekordwerte. Die Sorge um unsere
wirtschaftliche Prosperität ist greifbar und berechtigt: Was
passiert, wenn die Entwicklung nochmals ein halbes Jahr so
weitergeht? Der Lauf unserer Wirtschaft ist eng mit einer sicheren
und bezahlbaren Energieversorgung verknüpft. Es geht also um die
Frage, wie wir mittel- und längerfristig eine ausreichende und
bezahlbare Energieversorgung sicherstellen können. Auf diese Frage
gibt es zwei Antworten. Erstens müssen wir unseren viel zu hohen
Energieverbrauch reduzieren. Denn Energie steht langfristig nicht in
unbegrenzter Menge und billig zur Verfügung. Dies erfordert die
Verbesserung der Effizienz aller energieverbrauchenden Prozesse.
Zweitens müssen wir die zur Verfügung stehenden, einheimischen und
erneuerbaren Energien konsequent nutzen. Energieeffizienz und
erneuerbare Energie heisst folglich das Traumpaar, dass unsere
Energiezukunft sichern kann. Die ETH hat errechnet, dass wir in
unserem Land den Energieverbrauch im Vergleich zu heute um zwei
Drittel senken müssen, wenn wir langfristig überleben wollen
(Stichwort: 2000-Watt-Gesellschaft). Verblüffend ist, dass dies
bereits mit dem heutigen Stand der Technik möglich ist: Im
Gebäudebereich könnten wir mehr als die Hälfte des heutigen
Energieverbrauchs einsparen, wenn die grosse Mehrheit der Bauten dem
Minergiestandard entsprechen würde. Den verbleibenden
Energieverbrauch der Gebäude könnten die erneuerbaren Energien
problemlos decken. Schön illustriert dies das kurz- und mittelfristig
nutzbare Energieholzpotential. Es erlaubt ohne weiteres eine
Verdoppelung der heutigen Nutzung. Damit könnten zusätzlich jedes
Jahr rund 500'000 Tonnen Öl ersetzt und 1,5 Millionen Tonnen CO2
eingespart werden. Mit dieser Energieholzmenge könnte man rund 1
Million Minergie-Wohnungen à 100 m2 Wohnfläche nachhaltig beheizen!
Im Bereich der Mobilität ist das 3-Liter-Auto schon lange
Realität. Das Marketing der Autoindustrie und eine zaudernde
Energiepolitik setzen in diesem Bereich leider auch heute noch
gänzlich falsche Akzente. Der ausschliessliche Einsatz sparsamer
Autos sowie vernünftigeres Mobilitätsverhalten könnten den
Energieverbrauch unserer Mobilität ohne Komforteinbussen um zwei
Drittel senken. Im Bereich der Stromverbrauchs würden der Ersatz der
heute immer noch über 200'000(!) Elektroheizungen, der
ausschliessliche Einsatz von Energiesparbeleuchtung und
Elektrogeräten der Effizienzklasse A sowie einige weitere Massnahmen
die Atomkraftwerke überflüssig machen. Den steigenden Strombedarf im
Dienstleistungs- und Haushaltsektor können Biomasse, Windenergie,
Geothermie und Photovoltaik ohne weiteres abdecken.
Viele Gewohnheitsmenschen wenden ein, dass ein solches
Energiemodell schlicht und ergreifend nicht bezahlbar sei. Dem ist
aber nicht so, denn eine wesentlich intensivere Nutzung erlaubt die
Herstellung viel grösserer Stückzahlen von Anlagen zur Nutzung der
erneuerbaren Energien. Dadurch würde eine eigentliche
"Industrialisierung" dieser Branchen einsetzen. Die logische Folge
davon sind sinkende Preise der Anlagen und Komponenten. Die
stürmische Entwicklung der Sonnen- und Windenergienutzung in
verschiedenen europäischen Ländern zeigt genau diese Tendenz auf: Die
Kosten für eine Kilowattstunde Strom an guten Standorten in Europa
aus Wind bzw. Photovoltaik lagen 1990 bei 35 bzw. 150 Rappen 1995
betrugen sie nur noch 25 bzw. 120 Rappen, 2000 15 bzw. 90 Rappen und
sanken bis 2005 auf 8 bzw. 75 Rappen! Bei den Holzheizungen ist die
Situation zwar etwas komplizierter, da grössere Anlagen mit Wärmenetz
viele individuelle Komponenten umfassen. Bei Projekten, die mit dem
System Qualitätsmanagement Holzheizwerke geplant und gebaut wurden,
sind Wärmekosten zwischen 10 bis 14 Rappen pro Kilowattstunde
erreichbar. Bei seriell hergestellten Geräten gilt zudem: Eine
Holzheizung eines bestimmten Typs, die in einer Stückzahl von 1000
Exemplaren gebaut werden kann, kostet bis 40 bis 50 Prozent weniger
als die gleiche Heizung, hergestellt in einer Kleinserie von 50
Stück. Interessant ist auch die Entwicklung des Holzpreises. Dieser
blieb in den letzten 15 Jahren recht stabil. Wenn er in jüngster Zeit
im Gefolge der drastischen Preiserhöhungen der fossilen Energien zwar
um etwa fünf bis fünfzehn Prozent angezogen hat, so bewegt er sich
auch heute noch auf einem vergleichsweise moderaten Preisniveau.
Konkret liegen die Brennholzpreise heute deutlich tiefer als die Öl-
oder Gaspreise, wie die untenstehende Tabelle veranschaulicht (Stand
Mai 2006, Energiepreise für ein Einfamilienhaus mit ca. 2'500 Litern
Ölverbrauch pro Jahr).
Energieform                Preis in Rappen pro Kilowattstunde 
Öl                         7,5 bis 9 Rappen
Gas                        7 bis 8,5 Rappen
Strom                      10 bis 22 Rappen
Stückholz                  5 bis 8 Rappen
Schnitzel                  5 bis 6 Rappen
Pellets                    6 bis 7 Rappen
Die brennende Frage ist, was in der nächsten Zeit mit den
Holzpreisen passiert, wenn die Öl- und Gaspreise hoch bleiben oder
sogar noch weiter ansteigen. Ohne Zweifel wird der Holzpreis
ebenfalls ansteigen. Er wird dies aber moderater tun als die fossile
Konkurrenz. Denn es gilt zu bedenken, dass eine Bauherrschaft, die
sich für eine Holzheizung entscheidet, in aller Regel höhere
Investitionen in Kauf nehmen muss als bei der billigsten fossilen
Anlage. Der Nachteil der höheren Anfangsinvestition wird durch die
tieferen Brennstoffpreise in Laufe der Lebensdauer einer Anlage
teilweise oder ganz wettgemacht. Das ist ein Wettbewerbsvorteil, den
die Energieholzbranche nicht mit übertriebenen Preiserhöhungen wieder
zunichte machen wird. Holzenergie Schweiz (www.holzenergie.ch) hat in
Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen der Branche im
Frühjahr 2006 einen Energieholzpreis-Index entwickelt, der allen
Akteuren der Holzenergiebranche zur Anwendung empfohlen wird.
Verschiedene Preisindices wie zum Beispiel der Index für Transporte,
Energieholz oder der allgemein bekannte Index der Konsumentenpreise
finden darin Eingang. Der Index für den Ölpreis wurde ebenfalls
berücksichtigt, aber mit lediglich 20 Prozent gewichtet, was extreme
Preisschwankungen verhindert. So bleibt Holz eine preisstabile
Energie im Vergleich zu den ausser Rand und Band geratenen Öl- und
Gaspreisen.
Zusatzinformationen und Bildmaterial bei Holzenergie Schweiz
erhältlich, www.holzenergie.ch, Tel: +41/44/250'88'11 (Christoph
Rutschmann).

Kontakt:

Christoph Rutschmann
Tel. +41/44/250'88'11

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