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Holzenergie Schweiz

Treibstoff aus Holz: Ein Holzweg

Zürich (ots)

Auf den ersten Blick sieht es sexy aus: Holz aus
unseren Wäldern wird in Treibstoff für unsere Autos umgewandelt,
quasi nach dem Motto "Pack die Tanne in den Tank!". Schaut man etwas
genauer hin, sieht man schnell: Das kann keine Lösung sein, weil bei
der Treibstoffherstellung sehr viel Energie(holz) verloren geht.
Selbst der theoretisch beste Wirkungsgrad ist mager.
Holz ist ein wertvoller Rohstoff und Energieträger. Da er nur
begrenzt vorhanden ist, müssen wir ihn sorgsam nutzen, das heisst aus
jedem Kubikmeter möglichst viel herausholen. Aus den geraden Stämmen
stellen wir Balken, Bretter und tausend andere Dinge her und ersetzen
damit umweltbelastendere Stoffe wie Stahl, Beton oder Backsteine. Aus
krummen Stämmen, grobem Astmaterial und aus dem in Sägereien
anfallenden Restholz lassen sich sehr effizient Stückholz, Schnitzel
oder Pellets herstellen. Aus diesen Sortimenten wiederum können wir
in Holzheizungen mit höchstem Wirkungsgrad und geringsten Emissionen
wohlige Wärme für unsere Häuser gewinnen. Damit können wir eins zu
eins Heizöl (=Diesel!) und Gas ersetzen. Oder etwas technischer
gesagt: Jede Kilowattstunde (kWh) Energie aus Holz ersetzt etwa die
gleiche fossile Energiemenge. Unter besonderen Bedingungen kann in
sogenannten Wärmekraftkoppelungsanlagen (WKK) neben der Wärme sogar
noch Strom produziert werden. Daraus resultiert der höchstmögliche
Nutzen für die Energiebilanz und für den Kampf gegen die globale
Klimaerwärmung.
In krassem Missverhältnis dazu steht der Wirkungsgrad der
Treibstoffherstellung. Erstens benötigt man dazu grosstechnologische
Anlagen, zu denen das Holz mit hohem Aufwand herantransportiert
werden muss. Zweitens erzielen diese technisch komplexen Anlagen
einen Wirkungsgrad von maximal lediglich 55 Prozent. Wenn eine solche
Grossanlage pro Jahr beispielsweise 300'000 Kubikmeter Holz "frisst",
verpuffen davon 135'000 Kubikmeter ungenutzt in die Umwelt. Oder
anders gesagt ersetzt eine Kilowattstunde derart eingesetzter
Holzenergie nur gut eine halbe Kilowattstunde fossilen Treibstoffs.
Das ist eine unverzeihliche Verschwendung eines begrenzten
Rohstoffes. Es ist folglich ein Holzweg, Treibstoff aus Holz
herstellen zu wollen. Unsere einheimische, CO2-neutrale Energie aus
dem Wald ist konsequent in dezentralen Anlagen zur Produktion von
Wärme und gegebenenfalls von Strom einzusetzen. Auf diese Weise kann
sie fast doppelt soviel zur Vermeidung der CO2-Emissionen und der
global bedrohlichen Klimaerwärmung beitragen als wenn sie über die
Zapfsäulen verklickert wird. Die Politik tut gut daran, den Rahmen so
zu definieren, dass wir in dieser Frage nicht auf den Holzweg kommen.
Weitere Informationen: www.holzenergie.ch
                       www.sfih.ch
                       www.vhp.ch

Kontakt:

Holzenergie Schweiz
Neugasse 6
8005 Zürich
Tel.: +41/44/250'88'11

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