Energieholz - richtige Lagerung lohnt sich
Zürich (ots)
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Der Ölpreis für Kleinverbraucher (Einfamilienhäuser) ist seit dem Sommer 2004 nie mehr unter die magische Grenze von 60 Franken pro 100 Liter gesunken und erreichte im Sommer 2008 mit über 140 Franken einen bisher nie gesehenen Spitzenwert. Zurzeit bewegt er sich um die 80 Franken, Tendenz steigend! Diese unerwartete Entwicklung sowie das zunehmende Bewusstsein um die Endlichkeit der fossilen Energien bewirkte innert kurzer Zeit erstaunliche Veränderungen am Energiemarkt: Immer mehr Bauherren und Besitzer von grossen und kleinen Liegenschaften entziehen sich dem fossilen Alltag und setzen auf nachhaltige und erneuerbare Alternativen: Sonnenenergie, Wärmepumpen oder Holz! Am spannendsten ist ohne Zweifel die Holzenergie. Bei ihr kommen alle Ansprüche und Wünsche der Bauherren voll auf ihre Rechnung. Wer nahezu den gleichen Komfort will, den er früher mit der Öl- oder Gasheizung genoss, heizt seine Liegenschaft mit Pellets oder Holzschnitzeln. Wer hingegen Freude an körperlicher Betätigung hat und lieber beim Holz spalten als im Fitnesscenter schwitzt, installiert eine moderne Stückholzheizung. Ob Schnitzel, Pellets oder Scheiter und Spälten - eine fachgerechte Lagerung des Energieholzes lohnt sich in jedem Fall. Einerseits lassen sich dadurch Beeinträchtigungen der Nachbarn und der Umwelt vermeiden. Andererseits sollte das Holz möglichst effizient verbrannt werden. Denn die Bäume wachsen auch in der Schweiz nicht in den Himmel.
Pellets - normierte Qualität
Am einfachsten ist die Geschichte bei den Holzpellets. Diese bestehen aus getrocknetem und gepresstem Sägemehl. Ihre Qualität (Heizwert) wird durch das Trocknen und Pressen bestimmt und ist klar definiert und normiert. Heute verwenden die allermeisten schweizerischen und europäischen Pelletproduzenten die Norm DINplus. Diese Norm schreibt unter anderem einen maximalen Wassergehalt sowie minimale Abriebs. und Heizwerte vor. Wer Pellets einkauft, muss sich also in erster Linie vergewissern, dass diese nach DINplus geprüft wurden. Dann ist die Qualität der kleinen "Brennstäbe mit Zukunft" zu einem guten Teil sichergestellt. Die übrigen Massnahmen der Qualitätssicherung müssen jedoch bereits bei der Planung und beim Bau der Pelletheizung ergriffen werden und betreffen im Wesentlichen die Lagerung und die Befüllung des Pelletlagers. Pellets ertragen Wasser ebenso schlecht wie der Teufel das Weihwasser, denn sobald sie auch nur mit ganz wenig Wasser in Berührung kommen, quellen sie auf und verpappen. Deshalb müssen Pelletlager absolut trocken und wasserfest sein. Zudem ist bei der Heizungsinstallation darauf zu achten, dass die Pellets beim Einblasen nicht beschädigt werden durch scharfe Kanten und Richtungswechsel in den Einfüllrohren oder durch das Fehlen einer Prallmatte. Hier lohnt es sich, einen erfahrenen Heizungsinstallateur beizuziehen!
Holzschnitzel - Heizung bestimmt notwendige Qualität
Grössere automatischen Schnitzelheizungen erlebten in den letzten 20 Jahren einen enormen Aufschwung, und heute werden zahllose grössere öffentliche Gebäude oder Wärmeverbünde mit dieser bewährten Form der Holzenergie beheizt. Aber auch in Ein- und Mehrfamilienhäusern ist die Klein-Schnitzelheizung eine interessante Option, sofern ausreichend Platz für den Schnitzelsilo vorhanden ist. Da heute immer mehr Schnitzellieferanten über leistungsfähige Pumpfahrzeuge verfügen, bedarf es auch nicht mehr unbedingt einer Zufahrt bis zum Schnitzelsilo. Um die Herstellungskosten der Holzschnitzel tief zu halten, wird nach Möglichkeit die so genannte "direkte Versorgungskette" praktiziert: Fällen des Baumes - Rücken bis zur Waldstrasse - Hacken auf der Waldstrasse - Transport der Schnitzel zur Heizung. Häufig lohnt es sich zudem, die Bäume nach dem Fällen und vor dem Hacken noch einige Monate als Rundholz mitsamt dem Laub oder den Nadeln im Wald liegen zu lassen. Dadurch lässt sich der Wassergehalt des Holzes meistens von rund 55 Prozent (frisch geschlagenes Holz) auf unter 45 Prozent verringern und der Energieinhalt der Schnitzel entsprechend erhöhen. Zwischenlager (Lagerhallen) für Holzschnitzel verteuern den Schnitzelpreis und werden deshalb eigentlich nur in den Voralpen und Alpen erstellt, wo der Wald im Winter nicht zugänglich ist. Sie dienen in erster Linie zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit. Ob eine Lagerung und damit Trocknung der Holzschnitzel nötig ist, hängt hauptsächlich von der Art des Verbrennungssystems ab. Rostfeuerungen der neusten Generation sind wahre "Allesfresser" und vermögen auch Nassschnitzel problemlos zu verbrennen. Kleine und ältere Schnitzelheizungen sind meistens Unterschubfeuerungen. Diese benötigen für einen problemlosen und emissionsarmen Betrieb Brennstoff von maximal 45 Prozent Wassergehalt. Für einen zufrieden stellenden Heizungsbetrieb ist also unbedingt schon in der Planungsphase das später zur Verfügung stehende Schnitzelsortiment (Wassergehalt, Holzarten) genau abzuklären und das entsprechende Feuerungssystem auszuwählen. Hierzu stehen bewährte Klassifizierungstabellen zur Verfügung (siehe Kasten).
Stückholz - ein paar einfache Regeln beachten!
In der Schweiz stehen über 650'000 kleine Stückholzheizungen in Betrieb: Zimmer-, Schweden- und Kachelöfen, Kochherde, Spältenkessel etc.). Damit diese Anlagen weder die Nachbarn noch die Luftqualität beeinträchtigen, ist hinsichtlich Brennstoffqualität eine ganz wichtige Regel zu beachten: Stückholz sollte nämlich einen Wassergehalt von höchstens 20 Prozent aufweisen. Dies lässt sich am einfachsten und am günstigsten dadurch erreichen, dass das Holz sofort nach dem Fällen des Baumes aufbereitet und während mindestens 2 Jahren fachgerecht gelagert wird. Dies kann draussen im Wald oder bereits vor dem Haus des Endverbrauchers sein. Das A und O der Stückholztrocknung besteht darin, das im Holz enthaltene Wasser wegzubringen. Deshalb sind sonnige, gut durchlüftete Standorte ideal, Muldenlagen sind zu meiden. Die Holzbeigen sind unbedingt vor Regen zu schützen. Für die Abdeckung eignen sich am besten Wellbleche. Plastikplanen, welche das Holz einpacken, sind unbedingt zu vermeiden, da sie die Schimmelpilzbildung begünstigen. Idealerweise wird das Stückholz vor dem Verbrennen ein bis zwei Wochen im Haus oder im Heizraum nachgetrocknet.
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