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Steuerwettbewerb und Bankgeheimnis als Standortvorteil

Bern (ots)

Symposium zum Thema "Finanzplatz Schweiz in internationalen Umfeld"
in Bern
Der Ausbau der Finanzplätze ist zu einem erstrangigen
Anliegen vieler Staaten geworden, sie sind die wesentlichen Motoren
nationaler Volkswirtschaften. Insbesondere in der Schweiz kommt dem
Finanzplatz prioritäre Bedeutung zu. Die "Allianz Finanzplatz
Schweiz", in der prominente Persönlichkeiten aus Politik, Forschung
und Wirtschaft mitwirken, hat es sich zum Ziel gemacht, mit einer
sachlichen und langfristigen Informationskampagne die Funktion des
Schweizer Finanzplatzes im internationalen Umfeld aufzuzeigen.
Sie führte zu diesem Zweck anfangs November in Bern ein Symposium
mit internationalen Referenten durch, dessen Thematik den weltweiten
Steuerwettbewerb, die Privatsphäre und das Bankkundengeheimnis, den
von der EU geforderten automatischern Informationsaustausch und die
Entwicklung der wichtigsten Finanzplätze zum Inhalt hatte.
Es zeigte sich eine überraschende Uebereinstimmung der Referenten
in der Frage des Steuerwettbewerbs. Der insbesondere von
Grossbritannien geforderte automatische Informationsaustausch wird
nicht als taugliches Mittel zur Verhinderung von Steuerhinterziehung
angesehen. Zwar plädierte Prof. Dr. Norbert Walter, Chefökonom
Deutsche Bank, für grössere Transparenz. Wie die weiteren Referenten
sah aber auch er nur in einer vernünftigen, vom Bürger akzeptierbaren
Steuerpraxis eine langfristige und effiziente Lösung des Problems.
Solveig Singleton, Senior Analyst im Competitive Enterprise
Institute, Washington D.C., zeigte sich überzeugt, dass die Preisgabe
des Bankgeheimnisses vielleicht helfen würde, einige Steuersünder zu
überführen, dass aber in gleichem Masse Kapital aus den betroffenen
Ländern abfliessen würde. "Sollte das Bankgeheimnis abgeschafft
werden, wie dies die Steuerbehörden fordern, wird das Kapital nicht
nur in andere geographische Regionen umverteilt, es wird vielmehr
teilweise vernichtet mit dem Resultat, dass alle verlieren."
Wie Prof. Dr. U. Kohli, Chefökonom Schweizer Nationalbank,
ausführte, wird in der Schweiz  "Steuerbetrug hart bestraft, aber
unsere Bürger sind daran gewöhnt, dass man ihnen vertraut, und die
meisten verdienen dies auch vollumfänglich. Sie würden es nicht
verstehen, wenn dieses Vertrauen nicht auch auf ausländische
Staatsangehörige, Kunden unserer Banken, ausgedehnt würde."
Was die seit dem 11. September immer wieder thematisierte
Finanzierung des Terrorismus und damit die entsprechende Kontrolle
der internationalen Finanztransaktionen und Bankgeschäfte betrifft,
betonte der Präsident des European Policy Forum, Graham Mather, dass
gerade Terroristen sehr geschickt die üblichen Transfersysteme
vermieden, da sie befürchten müssten, registriert zu werden. Im
weiteren würde eine generelle und invasive Ueberwachung mit der
anfallenden Datenflut die Systeme überlasten und ganz normale
Transaktionen erschweren, wenn nicht sogar verunmöglichen. "Viel eher
tendieren Regierungen dazu, zu viele Informationen zu sammeln und
dann zu wenig aus diesen zu machen."
Mehr Sicherheit durch mehr Marktdisziplin forderte James Chessen
von der American Bankers Association. Er sieht drei Wege, die hier zu
einer Optimierung führen: Erstklassige Information und internes
Riskmanagement; marktgerechte Lösungen für mehr Transparenz sowie
staatlich beaufsichtigte Corporate Governance Standards."

Kontakt:

Allianz Starke Schweiz
Geschäftsstelle Allianz Finanzplatz
Postfach 601
3000 Bern 7
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