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GBI/SMUV: Patrons haben Schäfchen am Trockenen - Büezer bangen um Arbeitsplätze

Zürich (ots)

Milliarden schwerer Gemischtwarenladen finanziell ausgeblutet
Einmal mehr geht in der Schweiz eine
traditionsreiche, Milliarden schwere Unternehmung zu Grunde. Nicht
weil die operativen Unternehmensteile mit Verlusten gearbeitet haben,
sondern einmal mehr weil mit Finanztransaktionen Milliardenwerte
verspekuliert worden sind. Ausbaden müssen es einmal mehr die
normalen Arbeitnehmenden, deren Arbeitsplätze schon gestrichen worden
sind oder weiter in Gefahr bleiben. Wie der erst kürzlich von der
Erb-Gruppe eingestellte Star-Sanierer Hans Ziegler an der heutigen
Pressekonferenz heute einräumte, hat die Erb-Gruppe nicht operative
Probleme sondern Finanzprobleme, die aus unprofessionellem Umgang mit
Riesenvermögenswerten herrühren.
Ganz offensichtlich arbeiteten die operativen Unternehmensteile
wie das Autoimport- und handelsgeschäft, die im Tür- und Fensterbau
tätige EgoKiefer AG, der Küchenbauer Piatti AG oder die Holzwerkstoff
AG bis zum Schluss gesund mit Gewinn. Das Problem war einmal mehr,
dass die Gewinne dieser gesunden Unternehmensteile systematisch an
die Holding abgezogen und da mit Immobilien- und
Wertschriftengeschäften verspekuliert worden sind.
Das Ziel der nun gewährten Nachlassstundung ist es, für diese
gesunden Teile neue Investoren zu finden, welche das Geschäft weiter
betreiben und hoffentlich so die Arbeitsplätze erhalten werden. Just
auf die Weihnachtszeit hin werden aber die rund 4'900 in der Schweiz
und im Ausland beschäftigten Mitarbeiter/-innen im Ungewissen sein,
wer ihren Teil des Unternehmens übernehmen und was daraus gemacht
wird.
Ganz offensichtlich hat es die Familie Erb nicht nur verstanden,
ein Milliarden schweres Firmenimperium mit wenig transparenten
internen Finanzflüssen aufzubauen, sondern dieses auch gleich wieder
aus Gewinnsucht über die Beteiligungs- und Investmentfirma Uniinvest
Holding AG zu verspekulieren. Dass dabei der Firmengründer und danach
seine beiden Erben jeweils mit Einzelunterschrift operieren konnten,
erscheint nicht nur archaisch, sondern angesichts des Resultats auch
ziemlich verantwortungslos. Nur müssen diese das Fiasko auch nicht
ausbaden, haben sie doch noch rechtzeitig beträchtliche
Vermögenswerte wie die Stadtvilla in Winterthur oder das Schloss im
Thurgau aus der Holding herausgelöst und auf die private Schatulle
überschrieben. Ausbaden müssen es die 20 Arbeitnehmenden, die bereits
ihre Kündigung erhalten haben und all die anderen Arbeitnehmenden,
deren Zukunft ungewiss ist.
Die Gewerkschaften GBI, SMUV und VHTL werden die weitere
Entwicklung wachsam beobachten und dabei insbesondere darauf achten,
dass die gesunden Unternehmensteile jetzt nicht einfach höchst
bietend verschachert werden, sondern in die Hände von Investoren
kommen, die es ernst meinen und die Unternehmungen weiterführen und
so die Arbeitsplätze erhalten wollen. Selbstverständlich gilt das
Augenmerk der Gewerkschaften auch darauf, dass die bestehenden
Gesamtarbeitsverträge wie z.B. im Autogewerbe oder dem
Schreinergewerbe eingehalten und weitergeführt werden.

Kontakt:

Franz Cahannes
GBI
Tel. +41/79/702'83'66

Oswald Ulrich
SMUV
Tel. +41/79/419'27'16

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