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Apothekerverband: 600 Apotheker an Fortbildungsveranstaltung

Apothekerverband: 600 Apotheker an Fortbildungsveranstaltung
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Bern-Liebefeld (ots)

Querverweis auf Bild: www.newsaktuell.ch/d/story.htx?nr=100468727
Am letzten Sonntag trafen sich 600
Apothekerinnen und Apotheker in Bern zum Fortbildungs-Symposium über
Neuroleptika und schizophrene Psychosen. Der Anlass wurde vom
Schweizerischen Apothekerverband SAV organisiert. Apotheker wurden
für den Umgang mit Schizophrenen und die Erkennung von Frühsymptomen
sensibilisiert und über die neuesten wissenschaftlichen
Forschungsergebnisse informiert.
Das vom Schweizerischen Apothekerverband organisierte
Fortbildungssymposium verzeichnete einen Besucherrekord: 600
Apothekerinnen und Apotheker besuchten die Veranstaltung, welche im
Rahmen des verbandseigenen Fortbildungsangebotes "Pharmactuel" in
Bern durchgeführt und dem Thema "Neuroleptika - ein neues Leben?"
gewidmet war. "Unser Symposium soll mithelfen, die Sicherheit der
Kranken und Angehörigen sowie das Verständnis für die Patienten zu
fördern", erklärt Sara Iten-Hug, Apothekerin und Organisatorin des
Symposiums beim Schweizerischen Apothekerverband. "Voraussetzung
dafür ist eine gute Zusammenarbeit zwischen Apotheker und Arzt sowie
zwischen Spezialisten und Patient/Angehörigen" erklärt Sara Iten-Hug.
Besseres Verständnis und mehr Sicherheit für Patienten und
Angehörige Namhafte Experten berichteten über die Früherkennung von
Psychosen, die pharmakologische Behandlung mit neuen Arzneimitteln
und die Wirkung von anderen Suchtmitteln auf die Schizophrenie.
Angehörige und Betroffene äusserten sich über den Zwiespalt zwischen
Hoffnung und Zweifel in der täglichen Auseinandersetzung mit der
Krankheit. "Was immer zu kurz kommt, ist menschliches Verständnis,
echtes Interesse, Aufmerksamkeit, Achtung und die Bereitschaft,
hinzuhören, ohne gleich zu urteilen", betonte eine Betroffene. Es ist
auch sehr wichtig, die Angehörigen der Kranken miteinzubeziehen.
"Aber die Familie ist nicht nur eine wichtige Stütze für den
Patienten, sie braucht selbst auch Hilfe und Verständnis", betonte
Vreni Diserens, Präsidentin der Vereinigung der Angehörigen von
Schizophrenie- und Psychisch-Kranken (VASK).
Pharmactuel - Fortbildungsangebot des SAV
Unter dem Namen "Pharmactuel" bietet der Schweizerische
Apothekerverband ein wissenschaftliches Fortbildungsangebot für
Apothekerinnen und Apotheker an. Neben einem jährlichen Symposium
werden sechs Fortbildungshefte mit den neuesten wissenschaftlichen
Erkenntnissen zu je einem Themengebiet publiziert. Die in diesem Jahr
erschienenen Pharmactuel-Hefte befassen sich mit den Themen
Rheumatologie, Schlaflosigkeit, Inkontinenz und Nierenfunktion im
Alter. Die den Heften beiliegenden Fragebogen können von den
Apothekern ausgefüllt und zur Evaluation an den SAV geschickt werden.
Dazu kommen schweizweit durchgeführte regionale
Informationsveranstaltungen.
Factsheet Schizophrenie
Allgemeine Informationen
  • Die Schizophrenie ist eine Krankheit des Gehirns, die weltweit vorkommt und noch nicht vollständig erforscht ist.
  • Eine von 100 Personen erkrankt im Laufe des Lebens an Symptomen von Schizophrenie.
  • Bei drei von vier Schizophreniekranken beginnt die Krankheit im Alter zwischen 16 und 25 Jahren. Sie dauert häufig ein Leben lang.
  • Der Name "Schizophrenie" wurde 1911 vom Schweizer Psychiater Eugen Bleuler eingeführt. "Schizo" und "Phrenie" sind vom Griechischen "Schizo" = gespalten, "Phrenia" = Geist abgeleitet. Ein Grossteil der Bevölkerung assoziert denn auch die Schizophrenie mit der Vorstellung einer "gespaltenen Persönlichkeit". Schizophrene werden daher oft als geistig minderwertige Personen abgestempelt und von der Gesellschaft ausgeschlossen. Mit dem Krankheitsbild Schizophrenie ist jedoch ein Riss des Geistes im Sinne einer Abspaltung von der Realität verbunden und keine Persönlichkeitsspaltung.
  • Als Therapie werden Neuroleptika, hoch wirksame Medikamente, die in der Regel keine Abhängigkeit verursachen, eingesetzt. Die klassischen Neuroleptika der 60er- und 70er Jahre führten zu sehr starken Nebenwirkungen. Durch die neuen sogenannten "atypischen" Neuroleptika ist die ambulante Therapie der Patienten heute nahezu immer möglich.
  • Die Gabe von Neuroleptika wird oft durch andere Behandlungsmassnahmen, wie etwa Psychoedukation, Psychotherapie oder Soziotherapie, ergänzt.
Symptome
  • Die charakteristischen Symptome der schizophrenen Psychose können in die "Plus-Symptomatik" und die "Minus-Symptomatik" eingeteilt werden.
  • Zu den "positiven Symptomen" gehören Halluzinationen, Wahnsymptome und Agiertheit; die "negativen Symptome" äussern sich unter anderem in Inaktivität, sozialem Rückzug, Verlust der Motivation und Lebensfreude sowie Gefühlskälte.
  • Bei akutem Beginn der Krankheit kommt es innerhalb von wenigen Wochen zu einer auffallenden Verhaltensänderung beim Patienten. Bei schleichendem Verlauf der Krankheit hingegen wird die Diagnose oft erst nach langer Leidenszeit gestellt. Die Familie, Angehörige und Freunde der Kranken sind von den Auswirkungen der Krankheit stark betroffen.
Diese Pressemitteilung finden Sie auch unter www.pharmagate.ch
(Rubrik Informationen, Medien).

Kontakt:

SCHWEIZERISCHER APOTHEKERVERBAND
Marcel Mesnil
Generalsekretär
Stationsstrasse 12
CH-3097 Bern-Liebefeld
Tel. +41/31/978'58'58
Fax +41/31/978'58'59
E-Mail: sav@sphin.ch

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