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Giftige Grill-Anzünder: Vorsicht beim Grillplausch! Präventionskampagne "Umgang mit Gift: (k)ein Kinderspiel!"

Liebefeld (ots)

Sommerzeit - Grillzeit! Das gemütliche
Grillieren ist auch mit Risiken verbunden - vor allem für kleine
Kinder, die flüssige Grill-Anzünder mit Getränken verwechseln oder an
Dochten von Duftlämpchen saugen. Mit der Präventionskampagne "Umgang
mit Gift: (k)ein Kinderspiel!" macht der Schweizerische
Apothekerverband SAV auf solche Vergiftungsrisiken aufmerksam.
"Kleinkinder verwechseln das rote Lampenöl mit süssem Sirup,
saugen am Lampendocht - und schon können kleinste Mengen
paraffinhaltiger Öle beim Verschlucken in die Lunge gelangen und
ernsthafte Entzündungen auslösen", sagt Dr. Christine Rauber,
Leiterin des Auskunftsdienstes am Tox. Paraffinhaltige Öle und
Petroleumdestillate sind in Lampenölen und flüssige Grill-Anzündern
enthalten. Es ist sinnvoll, von Zeit zu Zeit einen Chemikalien-Check
im Haushalt durchzuführen. Öle auf Paraffin- und Petroleumbasis
sollten ausrangiert, auf jeden Fall aber kindersicher aufbewahrt und
deutlich als giftige Chemikalien gekennzeichnet werden. Giftigen
Substanzen sollten immer in der Originalflasche aufbewahrt werden,
denn eine ätzende Flüssigkeit in einer herumstehenden
Mineralwasserflasche kann fatale Folgen haben. Ein kräftiger Schluck
eines durstigen Kindes hat schlimmste Verätzungen der Speiseröhre zur
Folge.
Mit einigen kleinen Tricks im Umgang kann das Vergiftungsrisiko
deutlich vermindert werden. So sind beispielsweise feste
Grill-Anzünder in Würfel- oder Riegelform bedeutend weniger
gefährlich, weil dort die flüssigen Bestandteile an Säge- oder
Korkmehl gebunden sind. Speziell für Öllampen oder Gartenfackeln
sind im Handel weniger gefährliche Ersatzstoffe, zum Beispiel auf
Rapsölbasis, erhältlich. Auch wählt man beim Kauf vom Lampenöl mit
Vorteil die farblose Variante. Und wichtigste Regel: giftige
Substanzen für Kinder unerreichbar wegschliessen!
Präventionskampagne "Umgang mit Gift: (k)ein Kinderspiel!"
In der Schweiz ereignen sich bei Kindern bis 10 Jahren pro Jahr rund
10'000 Vergiftungen. Ursachen dieser meist vermeidbaren Vergiftungen
sind arglos gelagerte oder verlegte Medikamente, Putzmittel,
Zigarettenstummel, Alkoholika und die Unkenntnis über die Giftigkeit
von Blumen und Pflanzen. Ein Anruf beim Tox (Notfallnummer 145) ist
in jedem Fall ratsam, obwohl die Vergiftungen bei Kindern meist
glimpflich ausgehen.
Vergiftungsunfälle bei Kindern können in der Regel mit einfachen
Vorsichtsmassnahmen verhindert werden; deshalb hat der Schweizerische
Apothekerverband SAV die Präventionskampagne "Umgang mit Gift: (k)ein
Kinderspiel!" lanciert. Das dazugehörende Faltblatt "Erste Hilfe und
Prävention bei Vergiftungen bei Kindern" umfasst die wichtigsten
Informationen zu diesem Thema und ist in Apotheken in Deutsch,
Französisch und Italienisch erhältlich.
Das Kinderbuch "Nora und das giftige Zeug" wurde für die
Hauptzielgruppe der Kinder entwickelt, um hier mit der Prävention,
dem Erkennen von Gefahren zu beginnen. Das Buch entstand in
Zusammenarbeit mit Apothekerinnen des SAV sowie mit
Kindergärtnerinnen und wird vom Orell Füssli Verlag herausgegeben.
Dem Kinderbuch beigelegt ist ein Heft mit einer Checkliste zum Schutz
vor Vergiftungsgefahren in Haus und Garten, ein Pflanzenlexikon mit
den acht wichtigsten giftigen Zimmer- und Gartenpflanzen sowie
wichtige Adressen und Websites.
Die Kampagne wird unterstützt vom Bundesamt für Gesundheit (BAG),
vom Toxikologischen Informationszentrum (Tox) sowie von AstraZeneca,
Johnson&Johnson, Visana und Voigt.
Bibliografie
Liz Suter / Corinne Schroff
Nora und das giftige Zeug
ca. 32 Seiten, gebunden, farbig illustriert
Format 28 x 21 cm
Mit 20-seitigem Begleitheft
Atlantis Verlag 2004
CHF 24.80 / ¤ (D) 13.90
ab 5 Jahren / ISBN 3-7152-0496-6

Kontakt:

Marcel Wyler
Geschäftsstelle SAV
Stationsstrasse 12
3097 Liebefeld
Tel.: +41/31/978'58'58
Fax: +41/31/978'58'59
E-Mail: marcel.wyler@sphin.ch
Internet: www.pharmagate.ch
www.toxi.ch

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