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Evangelische Lepra-Mission Schweiz

Indien verfolgt neue Strategien im Kampf gegen die Lepra

New Dehli/Küsnacht (ots)

Die Absichtserklärung der WHO, die
Lepra bis 2005 auszurotten, hat sich als Illusion erwiesen.  Zu den
acht Ländern mit der grössten Verbreitung der Krankheit gehört
Indien. Pro 10'000 Einwohner sind dort mindestens 5 Menschen
betroffen. Und jedes Jahr werden Hunderttausende neu angesteckt.
Dieses Drama hat die indische Regierung endlich zum Handeln bewogen.
Die Evangelische Lepra-Mission nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein.
Obwohl Lepra seit 20 Jahren mit einer Kombination von Medikamenten
geheilt werden kann, breitet sich die Seuche in einem erschreckenden
Ausmass aus. Jährlich werden weltweit zwischen 600'000 und 700'000
neue Erkrankungsfälle registriert. Zu den wichtigsten Organisationen,
die sich sowohl der Prävention wie auch der Behandlung der Kranken
verschrieben haben, gehört die Evangelische Lepra-Mission. Die
dortigen Zentren des Hilfswerks werden von einheimischen Spezialisten
geführt.
Unlängst verpflichtete sich die indische Regierung, bis 2004 alle
in der Leprahilfe tätigen bundesstaatlichen Institutionen sowie
unabhängigen Hilfswerke in die Strukturen des nationalen
Gesundheitsdienstes einzubinden. Diese Integration hat zum Ziel, die
fachgerechte Behandlung der Leprakranken in sämtlichen Pflegezentren
aller indischen  Bundesstaaten sicher zu stellen. Eric Chollet,
Direktor der Evangelischen Lepra-Mission in der Schweiz, bestätigt:
«Diese Strategie trägt bereits Früchte. Den Betroffenen werden fortan
lange Anfahrtswege zu den Behandlungszentren erspart. Zudem werden
die Leprakranken von den anderen Patienten nicht mehr ausgegrenzt.
Diese Neuorganisation im indischen Gesundheitswesen kommt der seit
Jahren von uns geforderten Integration der Betroffenen entgegen».
Fest steht, dass das Hilfswerk einige ihrer Krankenhäuser und Schulen
schliessen kann. Auf der anderen Seite sieht sich die Organisation
vor neuen Herausforderungen gestellt. Bereits hat sie in drei
Bundesstaaten ein Ausbildungsprogramm geschaffen, um die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der staatlichen Stellen hinsichtlich
einer wirksamen Prävention und Behandlung der Lepra zu schulen.
Entsprechende Trainingszentren sollen demnächst in weiteren
Bundesstaaten eingerichtet werden.
Die gesundheitspolitische Neuausrichtung der indischen Regierung
ermöglicht der Evangelischen Lepra-Mission, ihren Aktionsradius
flächenmässig massiv auszuweiten. Bereits deckt sie Gebiete mit einer
Bevölkerungszahl von über 78 Millionen Personen ab. Das sind etwa 21
Millionen mehr Menschen als im Jahre 1999. Die Vergrösserung des
Tätigkeitsgebietes wurde mit dem indischen Gesundheitsministerium
abgestimmt. Krankenhäuser des Hilfswerks sollen in Zukunft
Referenzzentren für die spezifische Behandlung der Leprakranken
bilden.

Kontakt:

Hans Reist
Evangelische Lepra-Mission Schweiz
Tel. +41/32/661'16'16
E-Mail: hreist@bluewin.ch
[ 008 ]

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