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Erstes Halbjahr 2013: Gestiegene Nachfrage nach KfW-Förderung

Frankfurt (ots)

   - 1 Mrd. EUR mehr für Mittelstandsfinanzierungen
   - Anstieg der kommunalen Infrastrukturfinanzierung um 1,2 Mrd. EUR
   - 39 % der Fördertätigkeit Umwelt- und Klimaschutz
   - Konzerngewinn bei 498 Mio. EUR nach Abzug von 311 Mio. EUR 
     Substitution staatlicher Förderleistung
   - Gewinnentwicklung entspricht erwartetem Rückgang
   - Kernkapitalquote nach Basel III: 16,7 %

Die KfW Bankengruppe erreicht im ersten Halbjahr 2013 ein Gesamtfördervolumen von 31,5 Mrd. EUR gegenüber 29,9 Mrd. EUR im Vergleichszeitraum des Jahres 2012. Der Großteil entfällt auf das inländische Fördergeschäft mit einem Volumen von 24,3 Mrd. EUR (Vorjahr 21,6 Mrd. EUR). Das Zusagevolumen in den Umwelt- und Klimaschutzprogrammen übertrifft im ersten Halbjahr 2013 mit 10,4 Mrd. EUR das bereits hohe Niveau des Vorjahreszeitraums (9,9 Mrd. EUR). Konzernweit liegt der Anteil der Gesamtzusagen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz bei 39 % der Gesamtzusagen. Neben der Unterstützung der Energiewende steigert die KfW ihren Beitrag zur Mittelstandsfinanzierung um 1 Mrd. EUR.

"Die weiterhin hohe Nachfrage nach unseren Förderprodukten zeigt, dass die KfW im aktuellen ökonomischen Marktumfeld angemessene, langfristige Förderangebote bietet", sagt Dr. Ulrich Schröder, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe. "Insbesondere ist die Nachfrage nach Mittelstandsfinanzierungen gestiegen. Wir sehen darin ein positives Signal für die wieder anziehende Investitionsbereitschaft im Mittelstand. Dies sichert und schafft Beschäftigung sowie Wettbewerbsfähigkeit."

Die Ertragslage hat sich im ersten Halbjahr 2013 mit einem Konzerngewinn von 498 Mio. EUR (992 Mio. EUR im Vergleichszeitraum 2012) entsprechend den Erwartungen entwickelt und übersteigt erneut das nachhaltige Ertragspotenzial der KfW. Im Konzerngewinn bereits vollständig verarbeitet sind zusätzliche Anstrengungen der KfW aus der in diesem Jahr erfolgten Übernahme staatlicher Förderleistungen (bis zu 311 Mio. EUR für das Gesamtjahr 2013) für die aus dem Energie- und Klimafonds finanzierten KfW-Förderaktivitäten. Die rein IFRS-bedingten Effekte aus der Bewertung von Derivaten, die zu Sicherungszwecken eingesetzt werden, haben die Ertragslage um 65 Mio. EUR unterzeichnet. Der für die ökonomische Steuerung der KfW relevante Konzerngewinn vor IFRS-Effekten aus Sicherungszusammenhängen* liegt vor diesem Hintergrund mit 563 Mio. EUR (940 Mio. EUR) auf einem nach wie vor hohen Niveau.

"Mit der Ertragsentwicklung der KfW im ersten Halbjahr, in der zusätzliche Förderanstrengungen aus der Substitution von Bundesmitteln bereits vollständig verarbeitet sind, können wir sehr zufrieden sein. Sie liegt - wie prognostiziert - unter dem Vorjahr, aber über dem nachhaltigen Ertragspotenzial der KfW. Trotz eines zu erwartenden weiter rückläufigen Zinsergebnisses und den Unsicherheiten insbesondere in der Entwicklung der Risikovorsorge sehen wir einem sehr zufriedenstellenden Jahresergebnis entgegen", sagt Dr. Schröder weiter.

Das Betriebsergebnis vor Bewertungen (und vor Förderleistungen) beträgt 1.207 Mio. EUR (1.399 Mio. EUR). Dabei haben nach wie vor die sehr guten Refinanzierungsmöglichkeiten der KfW und ein vorteilhaftes Zinsumfeld das Zinsergebnis als Hauptertragsquelle der KfW begünstigt. Der Zinsüberschuss (vor Förderleistungen) beläuft sich auf 1.525 Mio. EUR (1.697 Mio. EUR). Die erbrachten Förderleistungen - im Wesentlichen in Form von Zinsverbilligungen - liegen mit 277 Mio. EUR (267 Mio. EUR) auf leicht höherem Niveau als im Vorjahreszeitraum.

Die Belastungen aus der Risikovorsorge im Kreditgeschäft liegen mit 139 Mio. EUR (166 Mio. EUR) etwas unter den Erwartungen. Sie resultieren insbesondere auch im ersten Halbjahr 2013 aus dem Geschäftssegment "Maritime Industrie" in der Export- und Projektfinanzierung.

Das erfreuliche Ergebnis aus dem Beteiligungs- und Wertpapierportfolio in Höhe von 84 Mio. EUR (89 Mio. EUR) entfällt ungefähr jeweils zur Hälfte auf das Beteiligungsgeschäft der DEG sowie auf die Wertsteigerungen bei Wertpapieren.

Die Bilanzsumme ist deutlich um 28,6 Mrd. EUR auf 483,0 Mrd. EUR gesunken. Diese Entwicklung ist weitestgehend auf Marktwertveränderungen im Zusammenhang mit Absicherungsgeschäften zurückzuführen. Die Nettokreditforderungen sind ungeachtet hoher außerplanmäßiger Tilgungen mit 364,0 Mrd. EUR (31.12.2012: 364,8 Mrd. EUR) nahezu unverändert.

Die regulatorischen Kapitalquoten bewegen sich auf einem konstant hohen Niveau (Kernkapitalquote: 20,2 % bzw. Gesamtkapitalquote: 22,8 %). Nach Basel III beträgt die Kernkapitalquote aktuell 16,7 %.

Ergebnisse der Förderaktivitäten im Einzelnen

Das Neugeschäftsvolumen im Geschäftsbereich Mittelstandsbank erreicht im ersten Halbjahr 2013 mit 11,6 Mrd. EUR ein deutlich höheres Zusagevolumen als im Vorjahreszeitraum (10,6 Mrd. EUR). Dieses Wachstum ist das Ergebnis einer gesteigerten Zusagetätigkeit in allen Förderfeldern. Im Bereich Gründung und allgemeine Unternehmensfinanzierung hat sich das Zusagevolumen gegenüber dem ersten Halbjahr 2012 von 5,3 Mrd. EUR auf 5,9 Mrd. EUR erhöht. Treiber hierfür waren die Zusagen im KfW-Unternehmerkredit mit 4,2 Mrd. EUR (3,7 Mrd. EUR). Auch bei den Programmen zur Förderung von Gründungen wurde mit knapp 1,4 Mrd. EUR das Niveau des Vorjahreszeitraum (1,2 Mrd. EUR) übertroffen.

Das Fördervolumen im Bereich Innovation ist durch die positive Entwicklung im ERP-Innovationsprogramm im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 0,1 Mrd. EUR auf gut 0,5 Mrd. EUR angestiegen. Ein Volumenwachstum ist auch im Förderfeld Umwelt zu verzeichnen. Mit 5,1 Mrd. EUR liegt es leicht über dem Niveau des ersten Halbjahres 2012 (4,9 Mrd. EUR). Dabei zeigten sich zwei gegenläufige Entwicklungen: So haben sich die Zusagen für Vorhaben im Bereich der Erneuerbaren Energien mit 2,2 Mrd. EUR deutlich schwächer als im ersten Halbjahr 2012 (3,8 Mrd. EUR) entwickelt. Dies ist vor allem auf den Rückgang der Finanzierung von Photovoltaik-Anlagen zurückzuführen. Andererseits hat die Nachfrage nach Krediten für Energieeffizienzmaßnahmen eine beachtliche Dynamik entwickelt. Nach 0,9 Mrd. EUR in den ersten sechs Monaten 2012 wurden in diesem Jahr bereits Kredite in Höhe von 2,5 Mrd. EUR zugesagt. Im Bereich Offshore-Windenergie werden nach dem Stillstand im Jahr 2012 auch wieder neue Vorhaben von den Investoren initiiert. Hierfür wurden 0,2 Mrd. EUR zugesagt.

Mit einem Fördervolumen von 12,7 Mrd. EUR im ersten Halbjahr 2013 konnte der Geschäftsbereich Kommunal- und Privatkundenbank/ Kreditinstitute den Wert des Vorjahreszeitraums (11,9 Mrd. EUR) deutlich steigern. Der Zuwachs resultiert vorwiegend aus den hohen Zusagen im Bereich der Infrastrukturfinanzierung für Kommunen und kommunale/soziale Unternehmen. Mit 2,3 Mrd. EUR verdoppelte sich hier das Volumen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (1,1 Mrd. EUR). Deutliche Wachstumsimpulse gehen mit einem Neugeschäftsvolumen von 7,2 Mrd. EUR auch vom Förderschwerpunkt Wohnen aus (Vorjahreswert 6,7 Mrd. EUR). Die Zusagen in den klima- und umweltschutzrelevanten Programmen Energieeffizient Bauen und Sanieren mit 4,6 Mrd. EUR liegen auf vergleichbar hohem Niveau des Vorjahres (4,5 Mrd. EUR), gleichzeitig haben sich die Zuschüsse im Programm Energieeffizient Sanieren auf annähernd 30.000 Zusagen verdoppelt. Das Volumen im Programm zur Förderung des Wohneigentums hat sich im gleichen Zeitraum um knapp 200 Mio. EUR auf 2,2 Mrd. EUR erhöht. Das Zusagevolumen der Bildungsfinanzierung hat sich auf 1,1 Mrd. EUR (959 Mio. EUR) positiv entwickelt. Mit 1,2 Mrd. EUR liegen die Zusagen in der Allgemeinen Refinanzierung der Landesförderinstitute unterhalb des Vorjahreswertes (2,2 Mrd. EUR), da die Inanspruchnahme hinter den Erwartungen zurück blieb. Für das zweite Halbjahr wird jedoch eine Steigerung des Volumens erwartet. Das Zusagevolumen im Bereich Individualfinanzierung Banken, dessen Schwerpunkte in der Förderung mittelständischer Unternehmen über Globaldarlehen an Leasinggesellschaften (400 Mio. EUR) und dem Programm zur Refinanzierung bundesgedeckter Exportkredite (rd. 350 Mio. EUR) liegen, wurden 904 Mio. EUR (Vorjahreswert 827 Mio. EUR) zugesagt.

In dem durch die KfW IPEX-Bank verantworteten Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung wurde Neugeschäft in Höhe von 5,6 Mrd. EUR zugesagt. Das Volumen der Neuzusagen liegt damit nahezu auf Vorjahresniveau (5,7 Mrd. EUR). Inhaltliche Schwerpunkte bilden die Geschäftssparten Finanzinstitutionen und Trade & Commodity Finance mit 1,1 Mrd. EUR sowie Maritime Industrie und Luftfahrt & Schiene mit jeweils 0,9 Mrd. EUR.

Die Neuzusagen im Geschäftsfeld Förderung Entwicklungs- und Transformationsländer belaufen sich im ersten Halbjahr 2013 auf 1.570 Mio. EUR und damit auf Höhe des Vorjahreswertes (1.562 Mio. EUR). Rund zwei Drittel der Neuzusagen entfallen auf die KfW Entwicklungsbank, die im Wesentlichen im öffentlichen Sektor tätig ist. Mit 515 Mio. EUR wird rund die Hälfte der Fördersumme für Vorhaben in Asien eingesetzt, 230 Mio. EUR fließen nach Subsahara-Afrika. 63% der Zusagen kommen dem Klima- und Umweltschutz zugute. Die stabile Neugeschäftsentwicklung der DEG setzte sich fort: Sie sagte zum 30. Juni 2013 insgesamt 549 Mio. EUR für die Finanzierung privater Investitionen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu (579 Mio. EUR). Besonders erfreulich entwickelten sich auch hier die Zusagen für klima- und umweltfreundliche Investitionen, die mit 320 Mio. EUR mehr als 20% über dem Vorjahreswert lagen (297 Mio. EUR). Regional gingen mit 260 Mio. EUR (221 Mio. EUR) die meisten Zusagen nach Asien.

Die KfW hat per 31.07.2013 an den internationalen Kapitalmärkten langfristige Mittel im Gegenwert von 44,2 Mrd. EUR in 13 verschiedenen Währungen aufgenommen. Dies entspricht rund 65% des Refinanzierungsbedarfs für 2013, welcher aufgrund von hohen außerplanmäßigen Tilgungen im Kreditgeschäft jüngst auf 65-70 Mrd. EUR reduziert wurde.

Über Verbriefungsinstrumente wurden Banken und Leasingunternehmen im ersten Halbjahr 173 Mio. EUR zur Finanzierung des Mittelstandes zur Verfügung gestellt.

Finanzkennzahlen (IFRS)

Eine tabellarische Übersicht der Geschäfts- und Förderzahlen steht auf http://www.kfw.de/geschaeftszahlen zum Download bereit.

* Erklärung Konzerngewinn vor IFRS-Effekten aus Sicherungszusammenhängen: Nach IFRS sind Derivate, auch wenn sie wie bei der KfW nicht zu Handelszwecken, sondern zur Absicherung von Zins- und Währungsrisiken dienen, zum Zeitwert zu bilanzieren. Die gegenläufigen Bewertungseffekte der abgesicherten bilanziellen Grundgeschäfte können unter IFRS nur eingeschränkt abgebildet werden und führen so in der Ertragslage der KfW zu ökonomisch nicht sinnvollen temporären Ergebniseffekten. Diese gleichen sich in Summe über die Gesamtlaufzeit der gesicherten Positionen aus.

Kontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Sybille Bauernfeind;
Tel. +49 (0)69 7431 2038, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de

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