SIRS-Lab entwickelt "molekulares Leuchtfeuer" für Biochips
Jena (ots)
Deutsches Biotechnologieunternehmen und US-amerikanisches Public Health Research Institute unterzeichnen Kooperations- und Lizenzvertrag
Neue Diagnostika für akute Entzündungserkrankungen wie Sepsis zu entwickeln, das ist das Ziel der SIRS-Lab GmbH. Dazu hat sich das Jenaer Unternehmen jetzt renommierte Unterstützung gesichert. Das in den USA ansässige Public Health Research Institute (PHRI), Newark, New Jersey, erteilt SIRS-Lab die Lizenz, die so genannte Molecular Beacon Technologie (engl. molekulares Leuchtfeuer) in Europa für Forschung und Entwicklung im Bereich Sepsis zu vermarkten. Der Vertrag gilt zunächst für 5 Jahre. Damit reiht sich SIRS-Lab in eine Gruppe namhafter Unternehmen ein, die weltweit diese Technologie weiterentwickeln und nutzen.
Bei den Molecular Beacons handelt es sich um kleine Nukleinsäure-Sonden. Sie besitzen eine U-förmige Struktur. An einem Ende haben sie einen Fluoreszenzfarbstoff gebunden, am anderen einen Fluoreszenzlöscher. Dieser verhindert, dass der Farbstoff fluoresziert. Wenn die Sondenmoleküle in einer Testprobe auf komplementäre Nukleinsäuremoleküle treffen, entfalten sie sich und binden aneinander. Das hat zur Folge, dass Fluoreszenzfarbstoff und -löscher voneinander getrennt werden. Das Fluoreszieren des Farbstoffs wird nicht mehr verhindert: die angeregte Probe leuchtet auf.
"Mit der Lizenznahme eröffnen sich für uns neue Gestaltungsmöglichkeiten bei der Entwicklung unserer Biochips für den Forschungsmarkt", so Stefan Russwurm, Geschäftsführer der SIRS-Lab GmbH. Der Einsatz von Molecular Beacons auf Biochips bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber der bisherigen Praxis. Bislang müssen die Nukleinsäuremoleküle in der Testprobe vor jeder Biochip-Analyse mit Fluoreszenzfarbstoff markiert werden. "Dieser Schritt würde entfallen, was unseren Kunden das Arbeiten mit unseren Chips wesentlich erleichtern würde", so Russwurm. Ausserdem ist der Nachweis mit den Molecular Beacons so empfindlich, dass bereits kleinste Mengen Probenflüssigkeit zur Analyse ausreichen.
Bereits innerhalb des nächsten Jahres will SIRS-Lab erste Biochips, die mit der neuen Technologie ausgestattet sind, auf den Markt bringen. Bis dahin ist zwar noch einiges an Entwicklungsarbeit zu leisten, doch SIRS-Lab ist dafür finanziell und personell gut gerüstet. Ein von der Europäischen Union gefördertes Forschungsprojekt soll ausschliesslich die Etablierung der Molecular Beacons Technologie zum Ziel haben.
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Kontakt:
Roberto Wolfer
SIRS-Lab GmbH, Jena
Tel.: +49/3641 / 508 250
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