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Tierschutzorganisationen und UN-Mitgliedsstaaten fordern «One-Health»-Ansatz

Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN organisierte in Genf eine Diskussionsrunde zum Thema, wie die nächste Pandemie verhindert werden soll

Zürich, 13. Juli 2022 – VIER PFOTEN organisierte einen hochrangig besetzten Runden Tisch, um über ein internationales Instrument zu diskutieren, das neben der Prävention, auch die Vorsorge und Reaktion auf zukünftige Pandemien enthalten soll. Daran teilgenommen haben neben Vertretern von mehr als 20 UN-Mitgliedsstaaten auch renommierte Experten aus aller Welt, wie Ann Linder, Gelehrte an der Harvard Law School for Wildlife, Prof. Dr. Thomas C. Mettenleiter, Co-Vorsitzender des One Health High Level Expert Panel (OHHLEP) und Jakob Zinsstag, hochrangiger One-Health-Experte. Der gemeinsame Tenor lautete, dass ein ganzheitlicher «One-Health»-Ansatz für die Prävention künftiger Pandemien unerlässlich sei.

VIER PFOTEN veröffentlichte letztes Jahr eine Zukunftsstudie zum Thema Pandemieprävention, die eindeutige Ergebnisse lieferte. Die teilnehmenden Experten aus den Bereichen Virologie, Human- und Veterinärmedizin und Klimaforschung zeichneten ein besorgniserregendes Bild für die Zukunft. Sie verdeutlichten darin, dass Zoonosen ein eindeutiges Symptom für die ernste Krise zwischen Mensch, Tier und Umwelt darstellen. Das Ausmass, das Tierleid auf Krankheitsausbrüche hat, mit den bekannten dramatischen Folgen für die menschliche Gesundheit und die Wirtschaft, werde viel zu stark unterschätzt. Die Studie wurde wenige Wochen vor der letztjährigen Entscheidung der Weltgesundheitsversammlung (WHA) veröffentlicht, um «einen globalen Prozess anzustossen», eine Konvention, ein Abkommen oder ein anderes internationales Instrument im Rahmen der Verfassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu entwerfen und, um die Pandemieprävention, -vorsorge und -reaktion zu stärken.

600’000 Unterschriften für mehr Tierschutz

VIER PFOTEN nutzte die Veranstaltung in Genf auch, um gemeinsam mit den internationalen Tierschutzorganisationen Born Free Foundation, Compassion in World Farming International und Proyecto Animales Latino América, den Regierungen eine Petition mit knapp 600’000 Unterschriften zu überreichen. Diese fordern, dass dem Tierschutz bei den bevorstehenden Verhandlungen der WHO über dieses zukünftige Instrument eine globale Priorität eingeräumt werden müsse.

«Ich habe mich sehr gefreut, an diesem von VIER PFOTEN organisierten erstklassigen Runden Tisch teilzunehmen, bei dem ich über die wesentliche Notwendigkeit des One-Health-Ansatzes sprechen konnte. Nur dieser kennt die intrinsische Verbindung zwischen der Gesundheit von Mensch, Tier und Ökosystem an, und versucht das siloartige und anthropozentrische Denken aufzubrechen. So kann ein ganzheitlicher, interdisziplinärer und sektorübergreifender Ansatz zur Verhinderung künftiger Pandemien ermöglicht werden», sagte Prof. Dr. Mettenleiter.

Nina Jamal, Expertin für Pandemieprävention bei VIER PFOTEN, fügte hinzu: «Die Resonanz in der Öffentlichkeit war überwältigend. Die Menschen, die seit Jahren mit der Pandemie leben müssen, haben erkannt, dass es einen dringenden Bedarf an internationaler Zusammenarbeit in der globalen Gesundheitspolitik gibt. Nur so können Risikofaktoren ernsthaft beseitigt werden. Die Menschen verstehen, dass das Tierwohl im Mittelpunkt der Bemühungen der Entscheidungsträgerinnen stehen muss.» Tierschutz spiele eine entscheidende Rolle für das Überleben der Menschen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass 75 Prozent der Infektionskrankheiten Zoonosen sind, das heisst, sie sind tierischen Ursprungs.

«Wir brauchen einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie wir Tiere in Zukunft behandeln. Unser Gesundheitssystem, aber auch die globalen Lebensmittel- und Landwirtschaftssysteme müssen sich angesichts dieser Herausforderung dringend weiterentwickeln», sagte Jamal. «Es liegt jetzt an den Mitgliedstaaten, zuzuhören, zusammenzuarbeiten und uns dabei zu helfen, Pandemien zukünftig zu verhindern. So können die Auswirkungen der Gesundheits- und Umweltkrisen reduziert werden, was wiederum verhindern wird, dass Krisen überhaupt erst entstehen.»

Hintergrund

Die vollständige Liste der teilnehmenden Redner und Biografien finden Sie hier.

Die Petition wurde auch von der Asia for Animals Coalition, dem Greek Animal Welfare Fund und Lady Freethinker unterstützt.

Auf einer Sondersitzung der Weltgesundheitsversammlung (WHA) im vergangenen Dezember wurde vereinbart, ein internationales Instrument zur Pandemieprävention, -vorsorge und -reaktion zu entwickeln und einzuführen. Dieses Abkommen wird derzeit zwischen den Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgehandelt.

Brasilien, Ägypten, Japan, die Niederlande, Südafrika und Thailand bilden das Präsidium des zwischenstaatlichen Verhandlungsgremiums der WHO, das ein WHO-Übereinkommen, eine Vereinbarung oder ein anderes internationales Instrument zur Pandemieprävention, -vorsorge und -reaktion ausarbeiten und aushandeln soll.

Das zwischenstaatliche Verhandlungsgremium wird in der Woche vom 18. Juli 2022 seine nächste Sitzung abhalten, um die Fortschritte bei der Ausarbeitung eines Arbeitsentwurfs zu erörtern. Anschliessend wird es der 76. Weltgesundheitsversammlung im Jahr 2023 einen Fortschrittsbericht vorlegen, mit dem Ziel, das Instrument bis 2024 zu verabschieden.

Das Hochrangige Expertengremium für One Health (OHHLEP) definiert den One-Health-Ansatz als «einen integrierten, vereinheitlichenden Ansatz, der darauf abzielt, die Gesundheit von Menschen, Tieren und Ökosystemen nachhaltig auszugleichen und zu optimieren. Er erkennt an, dass die Gesundheit von Menschen, Haus- und Wildtieren, Pflanzen und der weiteren Umwelt (einschliesslich der Ökosysteme) eng miteinander verbunden und voneinander abhängig sind.»

VIER PFOTEN 2021: Zukunftsstudie zur Pandemieprävention

Über VIER PFOTEN
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.  www.vier-pfoten.ch 

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