VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz
Mehr als 30‘000 vietnamesische Bürger:innen fordern ein Ende des Hunde- und Katzenfleischhandels
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Mehr als 30‘000 vietnamesische Bürger:innen fordern ein Ende des Hunde- und Katzenfleischhandels
VIER PFOTEN übergibt Petition an die vietnamesische Regierung in Hanoi
Hanoi, 29. Juli 2022 – Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN hat im Dezember 2021 einen Brief an den stellvertretenden vietnamesischen Premierminister, Seine Exzellenz Vu Duc Dam, geschickt, in dem sie ein sofortiges Ende des Hunde- und Katzenfleischhandels forderte. Dieser Brief wurde inzwischen von 33‘000 vietnamesischen Bürger:innen im Rahmen der Kampagne «This is not Vietnam» unterzeichnet .
Der Aufruf zum Ende des Handels mit Hunde- und Katzenfleisch wurde auch von über 40 grossen Tourismusunternehmen unterstützt. Darüber hinaus haben über 1.6 Millionen Menschen eine weltweite Petition unterzeichnet, und mehr als 24‘000 internationale Touristen haben in einem Schreiben an die Nationale Tourismusbehörde Vietnams ihre Besorgnis über den grausamen Handel zum Ausdruck gebracht.
Um den Erfolg der Kampagne zu feiern, lud VIER PFOTEN zu einer Veranstaltung in Hanoi mit Key Note Rednern ein und überreichte der vietnamesischen Regierung die Petition, die die ablehnende Stimmungslage der Bevölkerung dem Hunde- und Katzenfleischhandel gegenüber deutlich macht.
Dr. Karanvir Kukreja, Leiter der VIER PFOTEN Heimtier-Kampagnen in Südostasien: «Was wir in den letzten sechs Monaten erlebt haben, war eine weitere unglaubliche Reaktion der vietnamesischen Bevölkerung. Dies ist eine weitere Welle von Forderungen nach einem sofortigen Verbot des grausamen Schlachtens und Verkaufens von Hunden und Katzen zum Verzehr.
Der Hunde- und Katzenfleischhandel hat nicht nur Folgen für die Tiere, sondern auch für die Menschen, da er mit Tollwut in Verbindung gebracht wird. In einer modernen und multikulturellen Gesellschaft wie Vietnam hat er kein Berechtigungsdasein, und die Regierung kann die Stimmen aus der Bevölkerung nicht ignorieren. An verschiedenen Orten wie Hoi An in Vietnam, Siem Reap in Kambodscha und zahlreichen Regionen in Indonesien wurde der Handel bereits verboten.
Wir fordern die Behörden auf, unverzüglich zu handeln, um Mensch und Tier gleichermassen zu schützen und den grausamen und veralteten Handel zu beenden.»
Die Teilnehmer:innen unterzeichneten auch eine Verpflichtungserklärung und schlossen sich damit anderen wichtigen Interessengruppen und Millionen von Menschen an, die sich für das Ende des Handels ausgesprochen haben.
Hintergrundinformation
(1) Link zur Kampagnen-Website: www.thisisnotvietnam.org
(2) Hoi An hat kürzlich als erste Stadt Vietnams den Handel mit Hunde- und Katzenfleisch verboten: zur Medienmitteilung
Eine VIER PFOTEN Umfrage, die Anfang 2021 in ganz Vietnam durchgeführt wurde, ergab, dass die Mehrheit der Vietnames:innen von ihrer Regierung Massnahmen fordert. 91 Prozent der Befragten sprachen sich für ein Verbot oder eine Einschränkung des Hunde- und Katzenfleischhandels aus. 88 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ein Verbot befürworten und unterstützen würden. Auf die Frage, ob der Verzehr von Hunde- und Katzenfleisch ihrer Meinung nach zur vietnamesischen Kultur gehöre, lautete die eindeutige Antwort: Nein. 95 Prozent der Befragten gaben an, dass dies nicht zu ihrer Kultur gehöre.
Jedes Jahr werden in Vietnam, Kambodscha und Indonesien rund zehn Millionen Hunde und Katzen eingefangen, transportiert und für ihr Fleisch getötet. Der Grossteil der Tiere im Hunde- und Katzenfleischhandel sind gestohlene Haustiere und Streuner. Die Ausmasse dieses grausamen Handels machen ihn zu einem der massivsten Tierschutzprobleme für Heimtiere in Asien.
Eine 2019 von VIER PFOTEN durchgeführte Umfrage hat gezeigt, dass lediglich sechs Prozent der befragten Vietnames:innen regelmässig Hunde- und/oder Katzenfleisch konsumiert. Auch unsere aktuelle Umfrage aus 2021 bestätigt das. Da vor allem immer mehr junge Menschen Haustiere haben, lehnen sie den Konsum von Heimtieren immer öfter ab. Weitere Umfragen, die Ende 2020 und Anfang 2021 durchgeführt wurden, ergaben ausserdem, dass die Mehrheit der Menschen in Vietnam, Kambodscha und Vietnam ein Verbot des Hunde- und Katzenfleischhandels unterstützen würden.
Darüber hinaus unterstützt VIER PFOTEN lokale Tierschutzorganisationen und Gemeinden mit nachhaltigen Programmen zum Management der Hunde- und Katzenpopulation. VIER PFOTEN ist auch Teil der Tierschutzbündnisse DMFI (Dog Meat Free Indonesia), ACPA (Asia Canine Protection Alliance) und Cats Matter Too, die gegen den Handel in Südostasien lobbyieren, und dem Asia for Animals Bündnis, das sich für den Tierschutz in ganz Asien einsetzt.
Über VIER PFOTEN VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt. www.vier-pfoten.ch
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