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Pandemie-Prävention: Hochkarätig besetzter Round Table in Genf

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Pandemie-Prävention: Hochkarätig besetzter Runder Tisch in Genf

Die ständige Vertretung Australiens bei den Vereinten Nationen und VIER PFOTEN brachten Mitgliedsstaaten und Expert:innen zusammen, um zukünftige WHO-Pandemie-Präventionsmassnahmen zu diskutieren.

Genf, 20. September 2022 – Die ständige Vertretung Australiens bei den Vereinten Nationen und die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN organisierten einen hochkarätigen runden Tisch, um zukünftige internationale Möglichkeiten zur Stärkung der Pandemieprävention, -vorsorge und -reaktion zu diskutieren.

Zu den Rednern gehörten führende Experten und Akademiker aus den Bereichen One Health und globale Gesundheitspolitik, darunter Lawrence Gostin, Gründer des O'Neill-Lehrstuhls für globales Gesundheitsrecht, Natalia Cediel Becerra, Professorin für Veterinärwissenschaften und Mitglied des hochrangigen Expertengremiums für One Health, Gian Luca Burci, Lehrbeauftragter für internationales Recht am Graduate Institute in Genf, und Wanda Markotter, Direktorin des Centre for Viral Zoonoses und Mitvorsitzende des hochrangigen Expertengremiums für One Health.

Die 194 Mitgliedsstaaten der WHO hatten sich vergangenes Jahr auf die Ausarbeitung eines internationalen Instruments zur Stärkung der Pandemieprävention, -vorsorge und -reaktion geeinigt. Was genau dieses Instrument beinhalten sollte und welche Rechtsform es am Ende haben wird, wird aktuell intensiv diskutiert. Auch VIER PFOTEN bringt sich über internationale Expert:innen und Mitgliedsstaaten in die Diskussion ein: Aus Sicht des Tierschutzes ist es essenziell, bei dem geplanten Abkommen die Prävention zukünftiger Pandemien zu fokussieren, statt lediglich die Verbesserung des Umgangs mit Pandemien ins Auge zu fassen. Dies ist die zweite Diskussionsrunde in diesem Jahr, welche sich mit der Beseitigung von Risikofaktoren an der Schnittstelle zwischen Mensch, Tier und Natur im Rahmen eines One-Health-Ansatzes befasst.

Nina Jamal, Expertin für Pandemieprävention bei VIER PFOTEN, formulierte eine klare Botschaft: «Die hochkarätige Expertenrunde hat überzeugend dargelegt, dass wir künftige Pandemien nur durch einen ganzheitlichen One-Health-Ansatz verhindern können. Dieser muss zwingend eine branchenübergreifende Zusammenarbeit beinhalten, um das Wohlergehen von Tieren und den Zustand unserer Umwelt zu schützen, da dies wiederum die menschliche Gesundheit schützt. 75 Prozent der neu auftretenden Infektionskrankheiten gehen von Tieren aus, darum dürfen solche Massnahmen nicht ausser Acht gelassen werden.»

Im Juli veröffentlichte das Internationale Verhandlungsgremium (INB) mit Unterstützung des Büros der Weltgesundheitsorganisation einen Arbeitsentwurf zur Prüfung durch die Mitgliedstaaten.

Jamal erklärte, dass darin wichtige Massnahmen fehlten. «Der Runde Tisch hat deutlich gemacht, dass der Arbeitsentwurf in seiner jetzigen Form die Regierungen nicht in die Lage versetzen wird, ihr Ziel zu erreichen, Leben zu retten und Lebensgrundlagen zu schützen. Um betroffene Gemeinschaften eine Chance zu geben, sich gegen künftige Ausbrüche zu wehren, brauchen wir einen rechtsverbindlichen Vertrag, der nicht nur Massnahmen für die Zeit nach einem Ausbruch festlegt. Deshalb fordern wir die Mitgliedsstaaten auf, einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise zu ermöglichen, wie wir die Gesundheitspolitik definieren und umsetzen. Dazu gehört auch, dass wir die Art und Weise, wie wir Tiere behandeln, verbessern und die Auswirkungen unserer globalen Lebensmittel- und Landwirtschaftssysteme auf die Umwelt reduzieren.»

Mit Lawrence Gostin und Gian Luca Burci, zwei überragenden Experten für globales Gesundheitsrecht, wurde eine der drängendsten Fragen, die nach der Ausgestaltung des internationalen Abkommens und dem notwendigen Geltungsbereich diskutiert. Auch der Rahmen für einen rechtlich bindenden Vertrag wurde auf der Veranstaltung thematisiert.

Gostin erklärte: «Starke und widerstandsfähige Gesundheitssysteme sind für die Pandemievorsorge unerlässlich, aber Gesundheitssysteme allein können nicht verhindern, dass sich Ausbrüche zu globalen Pandemien ausweiten. Das Pandemie-Instrument der WHO muss einen One-Health-Ansatz verfolgen und anerkennen, dass die menschliche Gesundheit eng mit der Gesundheit von Tieren und unserer gemeinsamen Umwelt verbunden ist. Die Mitgliedsstaaten müssen in zentralen Fragen der Landnutzung, dem Tierwohl, der Erhaltung der Lebensräume von Wildtieren und des Schutzes vor Umweltzerstörung solidarisch handeln.»

Wanda Markotter, Co-Vorsitzende des hochrangigen Expertengremiums von One Health, erläuterte, welche Rolle der One-Health-Ansatz bei der Schaffung eines wirksamen Rechtsinstruments spielen kann.

Markotter sagte: «Die One-Health-Definition ist umfassend und erkennt ausdrücklich an, dass die Gesundheit von Ökosystemen, Tieren und Menschen eng miteinander verbunden und voneinander abhängig sind. Der Schwerpunkt liegt auf der Prävention von Pandemien.»

Hintergrund

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Internationales Verhandlungsgremium (INB)

Als Reaktion auf die weltweiten Auswirkungen von COVID-19 richtete die Weltgesundheitsversammlung im Dezember 2021 auf ihrer zweiten Sondersitzung ein zwischenstaatliches Verhandlungsgremium (INB) ein, um im Rahmen der Verfassung der Weltgesundheitsorganisation ein Übereinkommen, eine Vereinbarung oder ein anderes internationales Instrument zur Stärkung der Pandemieprävention, -vorsorge und -bekämpfung auszuarbeiten und auszuhandeln. Die Arbeit des INB beruht auf den Grundsätzen der Einbeziehung aller, der Transparenz, der Effizienz, der Führung durch die Mitgliedstaaten und der Konsensbereitschaft.

Ein internationales Pandemie-Instrument wird ein wichtiger Schritt zum Aufbau einer widerstandsfähigeren internationalen Gesundheitsarchitektur und zum Schutz der Welt vor künftigen Gesundheitskrisen sein. Angesichts der zunehmenden Häufigkeit und Schwere von Pandemien ist die Einbeziehung der Prävention in den Geltungsbereich des Instruments zu begrüssen und notwendig.

One Health

One Health soll unsere Überlegungen, Entscheidungen, Planungen und Praktiken beeinflussen. Das ist wichtig, denn wir wissen, dass wir die Dinge anders angehen müssen, wenn wir weitere Pandemien vermeiden, unsere Umweltkrisen bewältigen und weit verbreitetes Leid verhindern wollen. One Health sollte einen grundlegenden Wandel hin zu einer einheitlichen Sorge um die Gesundheit aller Menschen und Tiere in ihrem gemeinsamen Umfeld und zu einer ganzheitlichen Betrachtung aller Aspekte und Determinanten ihrer Gesundheit darstellen. Ein One-Health-Ansatz sollte uns nicht nur dabei helfen, uns auf die Verringerung der Auswirkungen von Gesundheits- und Umweltkrisen vorzubereiten. Er muss uns auch in die Lage versetzen, Krisen von vornherein zu verhindern. Dies setzt voraus, dass wir die Ursachen an der Wurzel packen.

Über VIER PFOTEN
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.  www.vier-pfoten.ch 

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Press Manager Schweiz
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