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Der empfohlene Jahreskonsum von Fleisch ist schon jetzt erreicht

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Empfohlener Jahreskonsum von Fleisch ist in der Schweiz bereits erreicht

VIER PFOTEN ruft den schweizerischen «Meat Exhaustion Day» aus und warnt vor übermässigem Fleischkonsum

Zürich, 27. April 2023 – Laut Berechnungen von VIER PFOTEN hat die schweizerische Bevölkerung am 29. April bereits so viel Fleisch gegessen, wie für das gesamte Jahr empfohlen wird. Daher ruft die globale Tierschutzorganisation den «Meat Exhaustion Day» (frei übersetzt: Fleischüberlastungstag) aus und warnt vor übermässigem Fleischkonsum – den Tieren, der Umwelt und der Gesundheit zuliebe.

Die Produktion von Fleisch aus Massentierhaltung verursacht grosse Probleme für die Umwelt und die menschliche Gesundheit. Sie ist verantwortlich für das Leiden von Millionen von Tieren. Ein Expertenteam von VIER PFOTEN hat nun den «Meat Exhaustion Day» berechnet – den Tag, an dem der durchschnittliche jährliche Fleischkonsum in der Schweiz die von der renommierten EAT Lancet Kommission empfohlene Fleischmenge überschreitet.

Die EAT-Lancet Kommission empfiehlt, pro Woche maximal 98 Gramm rotes Fleisch und 203 Gramm Geflügel zu konsumieren. Das entspricht ungefähr einem halben Steak und zwei Portionen Hühnerfleisch pro Woche. Eine Ernährung nach diesen Empfehlungen ergibt einen jährlichen Fleischkonsum von 15.6 Kilogramm pro Kopf. Im Jahr 2021 wurden in der Schweiz aber 48 Kilogramm Fleisch pro Kopf verzehrt. Nach nur vier Monaten hat die Schweizer Bevölkerung also bereits die jährlich empfohlene Höchstmenge verzehrt. Deshalb ruft VIER PFOTEN am 29. April den «Meat Exhaustion Day» aus.

Weniger ist mehr

«Es ist alarmierend, dass das Fleischkontingent, das jedem und jeder Einzelnen von uns als Maximalkonsum empfohlen wird, rein rechnerisch bereits aufgebraucht ist. Der übermässige Fleischkonsum schadet gleich dreifach: Erstens werden sogenannte Nutztiere häufig unter Bedingungen gehalten, in denen sie ihre natürlichen Verhaltensweisen nicht ausleben können. Das verursacht viel Tierleid. Zweitens leidet auch das Klima: Fleisch verursacht in der Regel deutlich mehr Treibhausgasemissionen als dieselbe Menge pflanzliches Protein. Und drittens schadet übermässiger Fleischkonsum auch unserer Gesundheit. Verschiedene Krankheitsbilder scheinen durch einen hohen Konsum von rotem bzw. verarbeitetem Fleisch begünstigt zu werden, z.B. Darmkrebs, Diabetes oder rheumatoide Arthritis», erklärt VIER PFOTEN-Campaigner Simon Braissant. «Weniger Fleisch zu essen, bedeutet, sich selbst, den Tieren und der Umwelt etwas zuliebe zu tun.»

Während der globale «Meat Exhaustion Day» auf den 26. Juni fällt, zeigt ein direkter Vergleich der Kontinente und Länder einige signifikante Unterschiede. Besonders auffällig sind die USA und Australien, wo der «Meat Exhaustion Day» bereits auf den 9. bzw. den 22. März gefallen ist. Die Schweiz steht im direkten Vergleich mit dem 29. April etwas besser da, doch trotzdem ist hierzulande eine Reduktion des Fleischkonsums von zwei Dritteln erforderlich. Diese Empfehlung deckt sich auch mit der Ernährungsstrategie des Bundes, die festhält, dass wir dreimal zu viel Fleisch essen. Die Länder mit den geringsten Auswirkungen liegen in Nordafrika (Mittelwert: 17. Oktober) und Südostasien (Mittelwert: 7. August).

EAT-Lancet Kommission

Die EAT-Lancet Kommission ist eine Non-Profit Organisation, die aus zahlreichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern besteht, die in unterschiedlichen Forschungsbereichen tätig sind. Die Kommission zeigt Wege auf, wie die globale Nahrungsmittelproduktion bis 2050 fair, gesund und nachhaltig transformiert werden kann. Ihre 2019 veröffentlichten Empfehlungen zur Ernährung basieren sowohl auf gesundheitlichen Aspekten wie auch auf der Annahme, dass die globale Nahrungsmittelproduktion gewisse Grenzen (planetary boundaries) nicht überschreiten sollte, um das Risiko von irreversiblen Schäden an unserem Ökosystem zu minimieren. Dadurch gibt die Kommission Leitlinien für ein Konsummuster vor, das eine wachsende Weltbevölkerung mit gesunden Lebensmitteln versorgen kann, ohne den Planeten übermässig zu belasten.

Über VIER PFOTEN
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.  www.vier-pfoten.ch 

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