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Pädagogische Hochschule FHNW - Sexuellen Übergriffen präventiv entgegenwirken

Aarau (ots)

Sexuelle Übergriffe von Jugendlichen auf
Gleichaltrige oder Kinder bis hin zu Vergewaltigungen machen immer
wieder Schlagzeilen. An einer Tagung der Pädagogischen Hochschule
FHNW und des Netzwerks Schulische Bubenarbeit stand darum die
verbindliche Arbeit in der Schule mit Knaben und jungen Männern im
Fokus - damit diese nicht zu Tätern werden.
Über 180 Lehrpersonen, Schulsozialarbeitende und
Behördenmitglieder aus der ganzen Deutschschweiz besuchten die Tagung
"Schulische Prävention sexueller Übergriffe von Jungen" vom 1.
Dezember in Aarau. Das grosse Interesse spiegelt die Aktualität und
Brisanz des Themas. Medienträchtige Übergriffe sind aber nur die
Spitze des Eisbergs: Bei vielen Jugendlichen gehört "Schlampe" zum
Umgangston, wird Betatschen als lustig abgetan, verschafft
Pornographie auf dem Handy Respekt auf dem Pausenplatz. Diese
Warnzeichen verlangen professionelles Handeln.
Der Aargauer Regierungsrat Rainer Huber wies in seiner
Eröffnungsansprache neben der Schule auch den Eltern, den Behörden
und der Politik eine Verantwortung zur Prävention von sexuellen
Übergriffen zu. Er zeigte auf, in welchen Bereichen das Aargauer
Bildungsdepartement aktiv ist.
Druck, es "Vorbildern" gleich zu tun
Ron Halbright, Vorstandsmitglied des Netzwerks Schulische
Bubenarbeit, skizzierte in seinem Referat "Wie Buben zu Tätern
werden", wie die Sozialisation zu sexualisierter Gewalt beiträgt:
Zärtlichkeit und Nähe wird als unmännlich abgetan, Medien, Werbung
und das Internet vermitteln alles andere als respektvolle Liebe, und
die sexuellen Erfahrungen von Gleichaltrigen werden überschätzt. So
entsteht Druck, es den "Vorbildern" gleich zu tun.
Lu Decurtins, Sozialpädagoge und Supervisor BSO, ging in seinem
Referat der Grenze zwischen Neugier und Aggression, zwischen Flirten
und sexuellen Übergriffen nach. Rechtlich sind relativ genaue Grenzen
definiert, aber sie sind den Jugendlichen kaum bewusst. Darüber
hinaus müsste das subjektive Empfinden der Opfer als Massstab gelten,
aber nicht alle Opfer können Grenzen benennen oder wagen sich, sie
durchzusetzen.
Warnzeichen erkennen - sicher handeln
Der Philosoph und Soziologe Andi Geu und die Sozialarbeiterin
Yvonne Portenier schliesslich beleuchteten in ihren Referaten die
Prävention. Der Abbau von stereotypen Vorstellungen über Frauen und
Männer, Sexualerziehung, die über das Biologische hinaus geht, das
frühzeitige erkennen von Warnzeichen oder die aktive Beziehungsarbeit
sind einige Ansatzpunkte dazu. Die Präventionsarbeit zielt darauf ab,
männliche Jugendliche in ihrer Persönlichkeit und ihrem
Selbstvertrauen jenseits von Machogehabe zu stärken und ihnen
Orientierung in einer Kultur des Wertepluralismus zu vermitteln.
Die Workshops am Nachmittag vertieften sodann die
Präventionsansätze im Schulalltag, die Früherkennung sowie das
Verhalten bei Vorfällen. Die Teilnehmenden bearbeiteten
Fallbeispiele, reflektierten ihre eigenen Erfahrungen, lernten
Ansätze kennen und setzten sich mit den eigenen Grenzen auseinander.
Bild- und Textmaterial
Am Samstag, 1. Dezember 2007, werden ab 16 Uhr unter folgender URL
aktuelle Bilder der Tagung sowie die Zusammenfassungen der Referate
veröffentlicht:
Link:
www.fhnw.ch/ph/iwb/veranstaltungen/praevention-sexueller-uebergriffe

Kontakt:

Auskünfte
Dominique Högger
Leiter der Beratungsstelle Gesundheitsbildung und Prävention
Institut Weiterbildung und Beratung, PH FHNW
Tel.: +41/62/838'90'35
E-Mail: dominique.hoegger@fhnw.ch

Ron Halbright
Vorstandsmitglied Netzwerk Schulische Bubenarbeit
Leiter der Arbeitsgruppe Prävention sexueller Übergriffe
Referent an der Tagung
Tel.: +41/76/490'10'50
E-Mail: ron.halbright@ncbi.ch

Beat Ramseier
Geschäftsführer des Netzwerks Schulische Bubenarbeit
Tel.: +41/44/825'62'92
E-Mail: nwsb@gmx.net

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