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Konzeptstudie Referenzkraftwerk Nordrhein-Westfalen: Gute Perspektiven für moderne Steinkohlenkraftwerke

Essen (ots)

Technisch und wirtschaftlich optimierte
Steinkohlenkraftwerke haben gute Chancen im zukünftigen Energiemix,
leisten einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz und stärken den
Standort Nordrhein-Westfalen. Dazu müssen jetzt die energie- und
umweltpolitischen Rahmenbedingungen entsprechend gesetzt werden. Das
ist das Ergebnis einer Konzeptstudie, die heute vom Energieminister
Dr. Horstmann und dem Vorstandsvorsitzenden der VGB PowerTech, Dr.
Jäger, im Rahmen einer Pressekonferenz in Düsseldorf vorgestellt
wurde.
Die Studie kam nach einer 12-monatigen Bearbeitungszeit im
Wesentlichen zu folgenden Ergebnissen: Das Kraftwerkskonzept basiert
auf einer 600-MW-Anlage mit optimierter Anlagentechnik und hat einen
Wirkungsgrad von 46 %. Mit bestimmten technischen Massnahmen könnte
zwar auch ein Wirkungsgrad von über 48 % erreicht werden - das
erfordert allerdings andere Standortvoraussetzungen und auch andere
wirtschaftliche Randbedingungen, als sie derzeit angenommen werden
können. Mit seinem Wirkungsgrad von 46 % übertrifft das
Referenzkraftwerk NRW den Durchschnitt der derzeit in Deutschland
betriebenen Steinkohlenkraftwerke um rund ein Viertel. Sein Einsatz
kann damit einen erheblichen Beitrag zur Erreichung der
CO2-Minderungsziele leisten.
Mit einem direkten und indirekten Beschäftigungseffekt von 6'200
Mitarbeitern über die gesamte Bauzeit und weiterem Personal, das für
den Betrieb der Anlage erforderlich ist, kann das Referenzkraftwerk
NRW auch einen wichtigen Beitrag zur Sicherung von Arbeitsplätzen im
Energieland NRW leisten. Diesem Aspekt kommt vor dem Hintergrund der
in den nächsten beiden Jahrzehnten in Deutschland zu ersetzenden
Kraftwerksanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 40'000 MW
besondere Bedeutung zu. Angesichts der Erwartung, dass der Steinkohle
als Einsatzbrennstoff für die Stromerzeugung - auch weltweit -
längerfristig erhebliche Bedeutung zukommt, ergeben sich mit einer
erfolgreichen Umsetzung dieses Konzeptes in Deutschland beträchtliche
Exportpotenziale, was auch zum Kompetenzerhalt der
Kraftwerkshersteller am Standort NRW beitragen würde.
Bei den in der Studie zugrunde gelegten Preisentwicklungs-
Szenarien für Steinkohle und Erdgas ist das Referenzkraftwerk NRW
modernen GuD-Anlagen wirtschaftlich überlegen. Grosse Unsicherheiten
ergeben sich jedoch neben Preisrisiken auch aus energie- und
umweltpolitischen Maßnahmen zur CO2-Minderung. Bereits bei geringen
CO2-bedingten Belastungen geht die Wettbewerbsfähigkeit des
Referenzkraftwerkes NRW gegenüber einer erdgasbefeuerten GuD-Anlage
verloren. Das würde die Realisierungschancen für dieses
Steinkohlekraftwerk in Frage stellen. Damit einher ginge der Verzicht
auf die Nutzung weiterer erheblicher Entwicklungspotenziale durch
optimierte Werkstoffe, Komponenten und Verfahrensführungen, die
unbestritten ökologisch sinnvoll sind.
Die Studie hat gezeigt, dass technisch, ökonomisch und ökologisch
optimierte Kraftwerkstechniken auf Steinkohlenbasis gute Chancen
haben. Wenn in Deutschland auch in Zukunft nicht auf die
Stromerzeugung aus Kohle verzichtet werden soll, gilt es nun, die
energiepolitischen Rahmenbedingungen so auszugestalten, dass diese
Potenziale auch genutzt werden können. Erst dann, wenn die genannten
Unsicherheiten beseitigt sind, können die Unternehmen für ihre
jeweiligen Kraftwerksparks auf Basis der dann gegebenen
Wirtschaftlichkeitskriterien und Marktpreisentwicklungen
Entscheidungen über den Bau neuer Kraftwerke treffen.
Für solche Entscheidungen ist die Konzeptstudie Referenzkraftwerk
NRW eine wichtige Grundlage. Sie beschreibt die kurz- bis
mittelfristig realisierbare Anlagentechnik. Die Forschungs- und
Entwicklungsaktivitäten für die nächste Kraftwerksgeneration werden
parallel dazu weitergeführt. So sollen unter anderem in einer
Komponenten-Testanlage unter realistischen Bedingungen neue
Werkstoffe für das so genannte "700 °C-Kraftwerk" erprobt werden.
Die umfangreiche Studie "Referenzkraftwerk NRW" wurde erstellt
durch die Anlagenbauer Babcock Borsig Power Systems und Siemens AG.
Die Auslegungs-Randbedingungen wurden von den Kraftwerksbetreibern
E.ON Kraftwerke, Mark-E, RWE Power und STEAG eingebracht. Darüber
hinaus haben der "Lehrstuhl für Energiewirtschaft der Universität
Duisburg - Essen", das "Wuppertal Institut für Klima Umwelt Energie"
und das "Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung"
die ökonomischen, ökologischen und strukturpolitischen Aspekte
untersucht. Die Projektkoordination zwischen den Herstellern,
Betreibern und den vom Ministerium für Wissenschaft und Forschung
geförderten Instituten organisierte VGB PowerTech, der europäische
Fachverband für Stromerzeugung mit Sitz in Essen.
VGB PowerTech e.V. ist ein international tätiger Verband der
Erzeuger von Strom und Wärme mit Mitgliedsunternehmen aus 29 Ländern.
Gemeinsame Ziele der Mitglieder sind die Steigerung von Wettbewerbs-
fähigkeit, Sicherheit, Verfügbarkeit und Umweltschutz im Kraftwerks-
bereich, die Ausbildung des Betriebspersonals und die Weiterent-
wicklung der Kraftwerkstechnik.
Redaktionen können den Kurzbericht "Konzeptstudie
Referenzkraftwerk Nordrhein-Westfalen (RKW NRW)" bei der Pressestelle
der VGB PowerTech e.V. anfordern.
Telefon:  +49/201-8128-300/301
   E-Mail:    pr@vgb.org

Kontakt:

VGB PowerTech e.V.
Press Office:
Rita Maria Wilke
Christopher Weßelmann
Klinkestr. 27 - 31
D-45136 Essen
Tel. +49/201/8128-300/301
Fax: +49/201/8128-302
E-Mail: pr@vgb.org
Internet: http://www.vgb.org

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