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Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Zusammenfassung: DBU-Umweltpreis 2004 für Unternehmer Jung und Forscher Antranikian

Osnabrück (ots)

Stiftung würdigt Engagement und Entwicklung innovativer  
   Technologien zum Schutz der Umwelt - Ehrenpreis Lebenswerk für  
   Loki Schmidt
Die neuen Träger des Deutschen Umweltpreises stehen fest: Der mit
500.000 Euro höchst dotierte Umweltpreis Europas geht an den
Pulheimer Unternehmer Alfred Heinrich Jung (49) und den Hamburger
Mikrobiologen Professor Dr. Dr. h.c. Garabed Antranikian (53). Die
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) würdigt damit die Leistungen
zweier Umweltpioniere. Jung, Gründer und Chef der auf Dichtungen
spezialisierten mittelständischen Firma Jungtec, erhält die
Auszeichnung für eine innovative Technologie, durch die immense
Umweltentlastungen möglich und Gesundheitsgefahren verringert werden.
Antranikian, der extreme Lebensräume untersucht und Leiter des
Instituts für Technische Mikrobiologie der Technischen Universität
Hamburg-Harburg ist, wird für seine Arbeit in der Weissen
Biotechnologie ausgezeichnet. Durch sie können chemische Prozesse so
umgestaltet werden, dass die Umwelt erheblich entlastet wird. Mit dem
Ehrenpreis für ihr Lebenswerk wird Professor Dr. h.c. Hannelore
(Loki) Schmidt (85, Hamburg) geehrt. Die Preisträger nehmen die
Auszeichnung aus der Hand von Bundespräsident Horst Köhler am 31.
Oktober in Mainz in Empfang.
Für die Herstellung vieler Produkte wie etwa Benzin ist die
Verwendung gesundheits- und umweltschädlicher Stoffe nicht zu
vermeiden. In den Produktionsanlagen sorgen Dichtungen dafür, dass
chemische Substanzen nicht unkontrolliert entweichen können. Doch
selbst modernste Dichtungen schliessen nicht vollständig ab, so dass
viele Millionen Kubikmeter Gas pro Jahr an die Atmosphäre entweichen
- mit schwerwiegenden Folgen für Umwelt und Gesundheit.
Die Firma Jungtec hat eine Technologie entwickelt, durch die im
Vergleich zu bisherigen Dichtungen nur ein Milliardstel der giftigen
Stoffe ins Freie gelangt. Damit können über 95 Prozent der Emissionen
vermieden werden, die teilweise Krebs erregend sind oder zum
Treibhauseffekt beitragen. "Neben dem positiven Effekt für Umwelt und
Gesundheit zahlt sich die Technologie auch für die Unternehmen aus",
sagte DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde. "Die
Jungtec-Dichtungen sind im Preis-Leistungs-Verhältnis günstiger,
haltbarer und schützen vor Produktverlusten durch schleichende
Emissionen."
Um industrielle Herstellungsprozesse umweltfreundlicher zu machen,
forscht Professor Antranikian seit fast 25 Jahren in exotischen
Lebensräumen nach Mikroorganismen, die unter extremen Bedingungen
leben. Sie können deshalb in rauen Industrieprozessen eingesetzt
werden, in denen starke Hitze, Kälte oder Säure herrschen. "Professor
Antranikian hat das ausserordentliche Potenzial dieser so genannten
extremophilen Mikroorganismen für die Weisse Biotechnologie früh
erkannt", so Brickwedde. Die Weisse oder industrielle Biotechnologie
setzt durch nachhaltige Prozesse darauf, Umweltbelastungen möglichst
erst gar nicht entstehen zu lassen.
Die Enzyme (Biokatalysatoren) aus Mikroorganismen ersetzen oder
optimieren in vielen Fällen herkömmliche, meist teurere,
langwierigere und umweltschädliche Verfahren. Sie können in der
Chemie- und Pharmaindustrie sowie in den Bereichen Kosmetik,
Lebensmittel und Textil eingesetzt werden. Das bekannteste Beispiel
Weisser Biotechnologie sind Enzyme in Waschmitteln, die Fett und
Schmutz noch besser beseitigen. Hierdurch wird weniger Pulver
verbraucht, und es kann bei niedrigerer Temperatur gewaschen werden.
Allein durch Waschen bei 40 Grad anstatt bei 60 Grad könnten pro Jahr
1,3 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden - das entspricht
in etwa dem Kohlendioxidausstoss von 1,7 Millionen Familien, die mit
ihrem Auto jeweils über 4.000 Kilometer in Urlaub fahren.
Der Schutz der Natur sei für Loki Schmidt Herzenssache. "Mit
Charisma und bürgernahen Aktionen wie der 'Blume des Jahres' hat sie
für den Naturschutz in breiten Kreisen der Bevölkerung eine Bresche
geschlagen", sagte Brickwedde. 1976 habe sie das Kuratorium zum
Schutze gefährdeter Pflanzen ins Leben gerufen, das heute als
Stiftung Natur und Pflanzen Naturschutz auf stiftungseigenen
Grundstücken betreibt. Ihr Einsatz für die Botanischen Gärten sei
beispielhaft. Als eine der Ersten habe sie auf die Notwendigkeit
hingewiesen, das genetische Erbe der Pflanzenwelt zu erhalten und
Saatgut tiefgekühlt zu deponieren.
Hinweis an die Redaktionen: Beachten Sie bitte auch die
Einzelwürdigungen zu Jung, Antranikian und Loki Schmidt, Fotos der
neuen Preisträger sowie deren Vitae, das Firmenportrait von Jungtec
und Erläuterungen zu den Fachbegriffen auf der Homepage der DBU unter
www.dbu.de .

Pressekontakt:

Franz-Georg Elpers(Pressesprecher)
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: +49/(0)541/9633-521
Fax: +49/(0)541/9633-198
E-Mail: presse@dbu.de
Internet: www.dbu.de

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