vips Vereinigung Pharmafirmen in der Schweiz
Nachhaltiger Sinkflug der Medikamentenpreise
Bern (ots)
Der markant abgeschwächte Wachstumstrend im Medikamentenmarkt Schweiz (Basis: Herstellerabgabepreise) erwies sich im Jahr 2006 als nachhaltig. So sank der durchschnittliche Herstellerabgabepreis für rezeptpflichtige Präparate trotz Einführung neuer Medikamente u.a. für neue Indikationen in den Bereichen Krebs und chronische Erkrankungen um 3,8% von CHF 40.39 Ende 2005 auf CHF 38.92 Ende 2006. Dies zeigt die neuste Markterhebung von IMS Health, die an einer Medienorientierung der Branchenverbände vips Vereinigung Pharmafirmen in der Schweiz, Interpharma und SGCI Chemie Pharma Schweiz heute vorgestellt wurden. Das wertmässige Wachstum des Gesamtmarktes belief sich auf moderate 1,9%, obschon die Anzahl verkaufter Medikamentenpackungen zunahm (plus 3,2%). Damit erwiesen sich die bereits in den letzten Jahren ergriffenen Massnahmen zur Erzielung von Einsparungen im Medikamentenbereich und auch die im Jahr 2005 von der Pharmaindustrie und den Behörden vereinbarten und 2006 umgesetzten Preissenkungen als wirkungsvoll. Mit einer Zunahme von 46,4% (Vorjahr: 41,0%) wuchs der kassenpflichtige Generikamarkt erneut überdurchschnittlich stark. Der Anteil der Generika am generikafähigen Markt hat sich massiv erhöht und beläuft sich nun auf 32,7% (Vorjahr: 19,6%).
Im Jahr 2006 erreichte der Schweizer Medikamentenmarkt ein wertmässiges Volumen von CHF 4,205 Milliarden (Basis: Herstellerabgabepreise), im Vergleich zum Vorjahr mit CHF 4,125 Milliarden (plus 1,9%). Diese Entwicklung bestätigt die nachhaltige Wirkung der Massnamen, die in den letzten Jahren zur Realisierung von Einsparungen im Medikamentensektor umgesetzt wurden. Dazu gehören die regelmässige Überprüfung der Preise durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG), die Förderung der Generika und die Einführung des differenzierten Selbstbehaltes für Originale und Generika.
Das Verkaufsvolumen rezeptpflichtiger Arzneimittel in den Vertriebskanälen Apotheken und Praxis-Ärzte verharrte mit CHF 2,756 Milliarden praktisch auf Vorjahresniveau (plus 0,6%). Im Spitalsektor dagegen mit einem Volumen von CHF 804,2 Millionen ist erwartungsgemäss ein überdurchschnittliches Wachstum von 7,3% festzustellen. Diese Entwicklung wurde massgeblich von der Einführung neuer, innovativer Arzneimittel wie Krebsmittel geprägt, die mit hohem Forschungs- und Entwicklungsaufwand zur Therapiereife gebracht werden, jedoch zum Teil nur in geringen Volumen eingesetzt werden können. Sie zeigt indessen, dass mit den Einsparungen, die im Markt mit den älteren Arzneimitteln erzielt werden, der erforderliche finanzielle Raum für die Einführung neuer und zum Teil neuartiger Arzneimittel geschaffen werden kann.
Massives Wachstum des Generikamarktes
Die Generikaförderung in der Schweiz zeitigt erfreuliche Ergebnisse: Erneut ist im Jahr 2006 ein massives Wachstum der Generika um 46,4% zu verzeichnen. Gleichzeitig reduzierte sich der Umsatz der patentabgelaufenen somit der Generikakonkurrenz ausgesetzten Originalarzneimittel um 47,8%, weil deren Preise häufig freiwillig massiv gesenkt wurden. Der Anteil der Generika am generikafähigen Markt erhöhte sich massiv auf 32,7% (Ende 2005: 19,6%). Die Anzahl verkaufter Arzneimittel hat sich 2006 um 3,2% erhöht. Dieses Wachstum ist u.a. auf Lagerkorrekturen beim Handel als Folge der Ende 2005 angekündigten Preissenkungsmassnahmen zurückzuführen.
Weiterhin geringes Wachstum
Die Branchenvertreter gehen davon aus, dass die zur Kostendämpfung im Arzneimittelmarkt ergriffenen Massnahmen auch im Jahr 2007 und den folgenden Jahren Wirkung zeigen und voraussichtlich ein nur geringes Wachstum bewirken werden, dies trotz Einführung neuer, innovativer Arzneimittel zur Behandlung von schweren Erkrankungen wie Krebs.
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