Trotz Fridays for Future: 57 Prozent der jungen Schweizer nervt die Abfalltrennung
Nürnberg (ots)
- Mehr als die Hälfte der jungen Erwachsenen in der Schweiz ist von der Trennung des Siedlungsabfalls genervt, das zeigt eine aktuelle Studie von immowelt.ch - Am meisten stört das Sortieren von Problemstoffen, auch PET-Flaschen und Altpapier sorgen für Unmut - Junge Erwachsene stören sich eher an der Separatsammlung als Senioren
In den Kehrichtsack oder in einen der vielen Sammelbehälter: Die sortenreine Sammlung der Wertstoffe ist fester Bestandteil des Haushaltsalltags in der Schweiz. Doch die bunte Tonnenvielfalt scheint gerade für junge Erwachsene das Sortieren des Mülls nicht unbedingt angenehmer zu machen: 57 Prozent der 18- bis 39-Jährigen sind von der Trennung ihres Siedlungsabfalls genervt. Parallel zur Fridays for Future-Bewegung scheinen die jungen Schweizer festzustellen: Der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit ist eben auch mit mehr Aufwand verbunden. Mit zunehmendem Alter werden die Schweizer jedoch gelassener, was die Abfalltrennung angeht. So finden von den 40- bis 59-Jährigen immerhin noch 41 Prozent die separate Sammlung von Wertstoffen mühsam. Bei der Generation 60 plus sind es hingegen nur 28 Prozent.
Problemstoffe sind unbeliebteste Kehrichtsorte der Schweiz
Abfall ist nicht sonderlich beliebt - trotzdem gibt es Abfallsorten, die noch unbeliebter sind als andere. Besonders unpopulär ist die Trennung von Problemstoffen: 14 Prozent aller Schweizer nervt das Separieren von Batterien und Farben. Diese können in den meisten Gemeinden nicht zusammen mit anderen Wertstoffen am Sammelcontainer abgegeben werden, sondern müssen zurück in den Fachhandel gebracht werden. Ebenfalls mühsam und daher auf Platz 2 der Flop-Liste ist das Trennen von Plastikflaschen. Während PET-Getränkeflaschen überall in den blau-gelben Containern gesammelt werden, nehmen nur manche Detailhändler die PE-Verpackungen von Shampoo oder Waschmittel zurück. Das nervt 8 Prozent der Befragten. Kurz dahinter liegen Altpapier und Pappe, die ebenfalls getrennt voneinander und in Bündel geschnürt gesammelt werden. Über sie regen sich immerhin noch 6 Prozent der Schweizer auf.
Paare trennen lieber als Singles
Geteiltes Leid ist eben doch halbes Leid: Schweizer, die verheiratet sind oder in einer festen Partnerschaft leben, finden das Trennen des Mülls weniger lästig als Alleinstehende. Denn während jeder 2. Ledige (52 Prozent) angab, dass ihn die Abfalltrennung nerve, sind es bei den Vergebenen nur 40 Prozent. Wer sich dem Kehricht gemeinsam annehmen kann, den stört der Aufwand weniger: Während der eine Partner die unbeliebten Batterien zurück in den Fachhandel bringt, kann der andere sich um die Wertstoffe für die Sammelstelle kümmern.
Mieter eher genervt als Eigentümer
Unterschiede gibt es auch beim Vergleich zwischen den Schweizern, die eine eigenen Immobilie besitzen und jenen, die zur Miete leben. Eigentümer stören sich weniger am Schweizer System der Separatsammlung als Mieter. Während nur 37 Prozent der Immobilienbesitzer die Trennung des Hauskehrichts nervt, sind es bei den zur Miete lebenden Befragten immerhin 46 Prozent.
Die Ergebnisse der Studie im Überblick:
Was nervt Sie bei der Trennung des Hauskehrichts am meisten?
Problemstoffe (Batterien, Farben, etc.): 14 Prozent
PET Getränkeflaschen und PE Flaschen: 8 Prozent
Altpapier/Karton, Pappe: 6 Prozent
Biomüll: 4 Prozent
Altglas: 3 Prozent
Restmüll: 3 Prozent
Sonstiger Recyclingmüll: 3 Prozent
Altmetall: 2 Prozent
Nichts, mich nervt die Trennung des Hauskehrichts nicht: 57 Prozent
Genervt von der Trennung des Hauskehrichts sind:
Nach Altersgruppe:
18-39 Jahre: 57 Prozent
40-59 Jahre: 41 Prozent
60 Jahre oder älter: 28 Prozent
Nach Familienstand:
Alleinstehend/Single: 52 Prozent
Paare: 40 Prozent
Nach Wohnsituation:
Mieter: 46 Prozent
Immobilen-Eigentümer: 37 Prozent
Ausführliche Ergebnisgrafiken stehen hier zum Download bereit: http://ots.de/VWP1UN
Für die von immowelt.ch beauftragte repräsentative Studie "Wohnen und Leben 2019" wurden im Februar 2019 schweizweit 500 Personen (Online-Nutzer) ab 18 Jahren befragt.
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