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Das Buch der Deutschen - Alles, was man kennen muss!

Bergisch Gladbach (ots)

Das Buch der Deutschen - Alles, was man
kennen muss ist das aussergewöhnliche Buchprojekt, das soeben im
Gustav Lübbe Verlag erschienen ist (832 Seiten, EURO (D) 24,90 / EURO
(A) 25,60 /SFr. 43,70).
Die Frage nach der Identität der Deutschen war und ist unverändert
aktuell. Dieses grundlegende Werk unternimmt erstmals den Versuch,
einen Kanon deutscher Texte zusammenzustellen und in einem Band die
wichtigsten Dokumente zu vereinen, die für das Selbstverständnis der
Deutschen von unverzichtbarer Bedeutung sind. Eine umfassende
Sammlung, die einen wichtigen Anstoss zur Auseinandersetzung um
Werte, Traditionen und Neuorientierungen unserer Kultur gibt.
Zum Erscheinen des Buches fünf Fragen an Herausgeber Johannes
Thiele:
Auf welchem Konzept basiert "Das Buch der Deutschen"? Die
Grundidee ist, erstmals den Versuch zu unternehmen, einen Kanon der
Texte deutscher Identität zusammenzustellen, aus Geschichte und
Politik, Literatur, Poesie und Philosophie, Recht und Verfassung und
damit den Anspruch zu erheben und einzulösen, in einem Band die
wichtigsten Dokumente zu vereinen, die für das Selbstverständnis der
Deutschen von unverzichtbarer Bedeutung sind. Damit will das Buch den
wichtigen Anstoss und auch den erneuten Anlass geben zur öffentlichen
Auseinandersetzung um Werte, Tradition und Grundlagen unserer Kultur.
Das ist die Grundidee, die hinter diesem Buch steht.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, eine Textsammlung zur
deutschen Identität vorzulegen? Das ist vielleicht eine etwas
ungewöhnliche Geschichte. Ich habe vor ein paar Jahren in einem
amerikanischen Verlagsprospekt geblättert und da fiel mir ein Buch
auf, das den Titel trug "The Patriot's Handbook". Und ich weiss noch
genau, dass mir damals durch den Sinn ging: So könnte man ein Buch in
Deutschland nie nennen, ein patriotisches Handbuch, weil die
Deutschen Schwierigkeiten mit dem Begriff des Patriotismus haben.
Aber im weiteren Verlauf des Nachdenkens kam mir der Gedanke: Warum
eigentlich nicht? Hat es ein Buch dieser Art vielleicht schon einmal
gegeben? Und dann habe ich recherchiert: Es ist noch niemals in der
deutschen Geschichte ein Buch gemacht worden, das die Grundtexte
dieses Volkes vereint. Im amerikanischen Buch waren das eher Lieder
über den Unabhängigkeitskrieg und so weiter, es waren eher
patriotische Gesänge. Mein Anliegen war, die zentralen Texte
zusammenzustellen, die für das Selbstverständnis und die Identität
der Deutschen am wichtigsten sind.
Welche Textgattungen sind im "Buch der Deutschen" vertreten und
nach welchen Kriterien haben Sie die Texte ausgewählt? Es sind alle
Textgattungen vertreten, vom Gedicht über das Volkslied bis hin zum
Gesetzestext, Flugblätter, autobiographische Zeugnisse,
Theaterstücke, Romane, Volksballaden, Volkslieder, natürlich alles in
Auszügen, da ist im Grunde eine ganze Palette geboten. Der erste Text
ist Tacitus "Germania", also aus der römischen Zeit, und der letzte
ist Grönemeyers "Mensch". Bestimmend für die Auswahl war das Typische
eines Textes, also eine exemplarische und möglichst repräsentative
Auswahl zu treffen. Kriterien sind natürlich nicht leicht zu
benennen. Es sind alles editorische Entscheidungen, die auf den
Prüfstand zu stellen sind. Es geht mir darum, nicht nur sozusagen
das, was man erwartet, zu bieten, sondern auch das Ungewöhnliche, das
Volkstümliche neben das Offizielle zu stellen, also überhaupt keine
Raster oder Filter, durch die die Textauswahl hindurchgeht, sondern
möglichst ein ganz breites Spektrum zu versuchen.
Im Vorwort erwähnen Sie die Möglichkeit einer künftigen Ergänzung
besonders von aktuellen Texten auf Vorschlag der Leser. Was hat es
damit auf sich? Eine grosse Schwierigkeit war, die Texte zu bewerten,
die, sagen wir, in den letzten fünfzehn Jahren, also nach der
Wiedervereinigung, von prägender Bedeutung sind. Man kann das schwer
abschätzen. Deswegen habe ich mich dazu entschlossen, aus der Not
eine Tugend zu machen und die Leserinnen und Leser mit darüber
abstimmen und entscheiden zu lassen, welche Texte sie für so wichtig
halten, dass sie in künftigen Auflagen und Ausgaben des Werkes
Berücksichtigung finden können. Diese Rückmeldung ist mir sehr
willkommen und wird auch in weitere Überarbeitungen Eingang finden.
Und vor allen Dingen auch Vorschläge, die zu moderner oder neuerer
Zeit kommen, weil ich da wirklich eine Volksmeinung hören möchte, die
über verschiedene Arten zu mir kommen kann. Es liegt jedem Buch eine
Postkarte bei, die man ausfüllen kann und an den Verlag schickt. Man
kann aber auch über zwei Gästebücher, die auf der Webpage
www.buch-der-deutschen.de angelegt sind, Einfluss nehmen auf die
künftige Gestalt des Buches.
Welchen Wunsch verbinden Sie mit "Das Buch der Deutschen"? Ich
wünsche mir natürlich, dass es ein Klassiker wird, ein Standardwerk,
das im besten Fall immer wieder aufgelegt wird, immer wieder neue
Ausgaben erlebt und immer wieder neu zusammengestellt wird, dass man
das Buch also lebendig fortschreibt. Es ist keine Floskel, wenn ich
sage, dass ich wirklich die Anregungen, die kommen werden, ob von
Schulklassen, von Privatpersonen, aus der Politik oder auch aus den
Medien und den Rezensionen - ganz gleich - alle aufnehmen und auch
bewerten, statistisch bewerten werde und das Buch immer dem
Diskussionsprozess anpassen will. Das wäre mir am liebsten, wenn wir
mit diesem Buch diskutieren darüber, wer wir sind und wie wir uns
verstehen. Dann wäre die Aufgabe dieses Buches erfüllt.

Kontakt:

Verlagsgruppe Lübbe
Barbara Fischer
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. +49/2202/121 307
E-Mail: barbara.fischer@luebbe.de

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