Tous Actualités
Suivre
Abonner scienceindustries

scienceindustries

scienceindustries gegen wirtschaftlich und politisch abträgliche, imperialistische Zeitströmungen

Zürich (ots)

Die grösste Exportindustrie Chemie Pharma Biotech bekennt sich zum Forschungs- und Produktionsstandort Schweiz, fordert aber eine rasche Lösung bei der Steuerreform 2017 und warnt vor zunehmenden Marktabschottungen. So sind bei neuen Freihandelsabkommen die international vereinbarten Standards für den Schutz des Geistigen Eigentums durchzusetzen. Weiter erteilt scienceindustries der anstehenden Unternehmensverantwortungsinitiative, welche eine Haftpflicht schweizerischer Unternehmen für die ausländische Geschäftstätigkeit deren Tochterfirmen und Zulieferern fordert, eine Abfuhr.

An der 135. Generalversammlung des Wirtschaftsverbandes scienceindustries bei der Siegfried AG in Zofingen bekannte sich unter Beisein von Bundesrat Johann Schneider-Ammann der Präsident Gottlieb Keller dazu, "dass Chemie Pharma Biotech trotz herausforderndem internationalem Umfeld vom Forschungs- und Produktionsstandort Schweiz überzeugt ist und unsere Industrie weiterhin eine starke und verlässliche Stütze der Schweizer Volkswirtschaft sein will." Letztes Jahr exportierten die scienceindustries-Mitgliedsunternehmen innovative hochwertige Produkte für 94 Milliarden Franken. Das waren mehr als 45% der Schweizer Gesamtexporte, ein neuer Rekordwert. Aus dieser Position der Stärke sieht Gottlieb Keller die Industrie Chemie Pharma Biotech in der Pflicht, Politik und Bevölkerung, aber auch die anderen Wirtschaftssektoren, aufzurufen, unser Land mit seinen über Jahrzehnten erarbeiteten Tugenden verstärkt positiv zu sehen, statt sich selbst klein zu reden.

Aus ihrem Bekenntnis zum hiesigen Standort heraus investierten die scienceindustries-Mitgliedsunternehmen 2016 wiederum rund 7 Milliarden Franken in die Entwicklung neuer Produkte in der Schweiz. Damit dies so bleibt, sind wichtige anstehende wirtschaftspolitische Herausforderungen zu meistern. Nach dem Scheitern der Unternehmenssteuerreform III muss die Schweizer Politik mit der Steuervorlage 17 rasch einen neuen, erfolgreichen Anlauf nehmen. "Die international verpönten Steuerregime müssen abgeschafft werden, die Steuereinnahmen des Staates langfristig gesichert sein und die Steuerbelastung darf nicht steigen. Dazu braucht es Kompromisse von allen Beteiligten und ein aktives Mitmachen der Kantone. Und dies alles möglichst rasch", so Gottlieb Keller.

Damit die Unternehmen aber auch weiterhin kräftig in Forschung und Entwicklung investieren, ist der international vereinbarte Schutz des Geistigen Eigentums weltweit durchzusetzen. So auch in neuen Freihandelsabkommen der Schweiz, wie beispielsweise in den Verhandlungen mit Indien und Indonesien. Gottlieb Keller: "In erster Linie muss dabei geklärt werden, dass der Import patentgeschützter Produkte als sogenannte Ausübung des Patentes gilt. Die Weigerung Indiens und Indonesiens, entgegen internationalen Bestimmungen, dies zu tun, kommt einer Marktabschottung gleich".

Der scienceindustries-Präsident nimmt bewusst früh und unmissverständlich Stellung zur Unternehmensverantwortungsinitiative, welche für Unternehmen in der Schweiz eine Haftpflicht für die ausländischen Geschäftstätigkeiten ihrer Tochterfirmen und Zulieferern fordert. Die bei scienceindustries vertretenen, global tätigen Unternehmen halten sich fraglos an den jeweiligen lokalen Rechtsrahmen und orientieren sich darüber hinaus an international anerkannten Standards, sofern lokale Gesetze und Gepflogenheiten diesen Standards nicht genügen. "Was mich an dieser Initiative stört, ist der Gedanke einer schweizerischen Sondervorschrift, die letztlich auf einem kolonialistisch-paternalistischen Weltbild beruht, das ganz in der Tradition des Imperialismus englischer oder französischen Machart steht und von den USA heute auch praktiziert wird. Die Schweiz sollte nicht in solche Fussstapfen treten", ist Gottlieb Keller überzeugt.

Abschliessend weist der Präsident darauf hin, dass eine selbstbewusste, offene und liberale Denkhaltung jeden Tag verteidigt werden müsse, um wirtschaftlich und politisch abträglichen, imperialistischen, protektionistischen und isolationistischen Zeitströmungen widerstehen zu können. Nur so kann die Schweiz ihren exzellenten Wirtschaftsstandort und den hohen Lebensstandard ihrer Bürgerinnen und Bürger langfristig sichern.

Die Generalversammlung wählte Jan Jenisch, CEO Sika AG, Dr. Frank Lehmann, Vice President, Global Head of Open Innovation and Venturing, Nestlé SA, PD Dr. Hans Peter Lüthi, Laboratorium für Physikalische Chemie, ETHZ, Dr. Heini Menzi, Präsident Givaudan Schweiz AG und Standortleiter Givaudan Zürich, sowie Dr. Alvin Williams, Vice President, Global Ingredients Purchasing, Firmenich SA, neu in den Vorstand von scienceindustries.

Nach 18 Jahren als Direktor und über 30 Jahren bei scienceindustries wird Beat Moser auf Ende 2017 zurücktreten; eine Findungskommission wurde eingesetzt.

Kontakt:

Marcel Sennhauser, Leiter Kommunikation,
marcel.sennhauser@scienceindustries.ch, Tel. +41 44 368 17 44,
@swiss_science

Plus de actualités: scienceindustries
Plus de actualités: scienceindustries