"Small Business Banking" im Fokus des diesjährigen World Retail Banking Reports 2010: Entwicklung beschleunigen und Risiken steuern
Berlin (ots)
Die globale Wirtschafts- und Finanzkrise hat die signifikante Herausforderung im Bereich der Geschäftskunden ("Small Business Banking") der Banken aufgezeigt. Um diese Herausforderung zu überwinden, müssen erfolgreiche Retail-Banken ihre Rolle als Beziehungsmanager stärken und ihre Kreditrisikomanagementsysteme verbessern, so die Sonderedition des World Retail Banking Reports 2010 "Das `Small Business Banking´ und die Krise" von Capgemini, UniCredit und der European Financial Marketing Association (EFMA).
Die Balance zweier Imperative - Wachstum beschleunigen, Risiko managen
Gestützt auf eine umfassende Marktumfrage und Interviews mit 58 großen Retail-Banken in 21 Ländern bestätigt der Report, wie attraktiv und strategisch wichtig das Geschäftskunden-Segment heute für die Retail-Banken ist; Kleinunternehmen und Gewerbetreibende repräsentieren 99% aller Unternehmen (in Europa, Japan und den USA) und 51% der Beschäftigung (in der Privat- und Nicht-Finanzwirtschaft). Aufgrund der Bedeutung dieser Unternehmen für die Volkswirtschaften haben die meisten Regierungen ein großes Interesse an einer Unterstützung dieses schnell wachsenden Markts. Für die Banken bedeutet dies zusätzlicher Druck, die Entwicklung zu einer Top-Priorität zu machen. Denn die Geschäftskunden machen knapp ein Drittel des Nettogewinns der Retail-Banken aus, stellen aber annähernd die Hälfte der gesamten risikogewichteten Aktiva im Retail-Bereich dar. "Trotz seines Entwicklungspotenzials bleibt dieser Markt komplex und riskant und bedarf eines soliden Risikomanagements. Gründe hierfür sind beispielsweise die geringere Kapitalisierung, das häufig fehlende Credit Rating oder die im Vergleich zu größeren Unternehmen hohen Insolvenzraten", bewertet Klaus-Georg Meyer, Leiter Financial Services bei Capgemini Consulting, die Situation.
Erhöhte Risikokosten und Nachfragerückgang sind größte Bedrohung
Nach Aussage der befragten Studienteilnehmer stellen die höheren Risikokosten die größte durch die Krise ausgelöste Bedrohung dar (86%), gefolgt von einem Rückgang der Nachfrage (68%). Diese beiden Faktoren überwiegen im Vergleich zu anderen Herausforderungen wie Preisdruck (45%) und besser gerüsteten Wettbewerbern (34%). Der Nachfragerückgang und die gestiegenen Risikokosten im Nachgang der Krise zwingen die Banken, sich entsprechend anzupassen, um weiter erfolgreich agieren zu können.
Beziehungs- und Kreditrisikomanagement sind entscheidend für Erfolg
Die bestehenden Herausforderungen zu meistern, ist von kritischer Bedeutung für die Retail-Banken. Eine zentrale Erkenntniss des Reports ist die Entwicklung eines erfolgreichen Geschäftsmodells, welches die Methoden beschreibt, mit denen Retail-Banken ihre Wettbewerber sowohl beim Risikomanagement als auch bei der Entwicklung des "Small Business Banking" überflügeln können. Erfolgreiche Retail-Banken müssen in zwei kritischen Bereichen Entwicklungsarbeit leisten: ihre Rolle als Beziehungsmanager ausbauen und ein besseres Managementsystem für ihre Kreditrisiken entwickeln. Die Rolle des Beziehungsmanagers muss weiterentwickelt werden hin zu engeren Kundenbeziehungen und mehr Kompetenzen bei der Kreditvergabe. Dies muss unterstützt werden durch die Implementierung eines umfassenden, effektiven Kreditrisikomanagementsystems.
Die Kreditrisikomanagementsysteme der Banken müssen die äußerst spezifischen und komplexen Anforderungen an das Risikomanagements im "Small Business Banking" erfüllen, wozu auch eine akkurate Governance, effiziente Risikomanagementprozesse und die vollständige, nahtlose Unterstützung durch IT-Systeme zählen. "Zur Umsetzung eines erfolgreichen Geschäftsmodells und damit der Erschließung des Marktpotentials im ´Small Business Banking´ müssen Transformationsstrategien definiert werden, die sich an der spezifischen Ausgangssituation der einzelnen Bank orientieren", bilanziert Klaus-Georg Meyer.
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