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Discours Suisse - Fremdsprachenuntericht in der Primarschule Umstrittenes Rumantsch Grischun - Extra 2

Querverweis auf Grafik: www.newsaktuell.ch/d/story.htx?nr=100478155
Chur (sda/ots) Viel mehr noch als die EDK-Empfehlungen nach einer
zweiten Fremdsprache in der Primarschule, beschäftigt die
Rätoromaninnen und Rätoromanen in Graubünden die einheitliche
Schriftsprache Rumantsch Grischun.
1982 vom inzwischen verstorbenen Zürcher Romanistik-Professor
Heinrich Schmid als Mittel zur Rettung der in fünf Idiome
aufgesplitterten rätoromanischen Sprache kreiert, gilt das
überregionale Rumantsch Grischun als Mittel zur Rettung der stark
bedrohten vierten Landessprache.
Die Schriftsprache, die auf den fünf Idiomen aufbaut, wird vom
Bund wie vom Kanton Graubünden als Amtssprache angewendet. Nun
steht das Rumantsch Grischun vor der Einführung in die
Primarschule. Offen sind noch das Wie und das Wann.
Klar ist: Ab 2005 werden die romanischen Lehrmittel nicht mehr
in allen fünf Idiomen, sondern nur noch in Rumantsch Grischun
gedruckt. Seit dem entsprechenden Beschluss des Kantonsparlaments
im August letzten Jahres haben sich Gegner wieder stärker zu Wort
gemeldet.
Dabei ist die Ablehnung der Schriftsprache an sich nicht mehr so
absolut wie früher. In rätoromanischen Kreisen wird aber wegen der
geplanten Einführung des Rumantsch Grischun in die Primarschule die
Verdrängung der Idiome befürchtet. Die Kantonsregierung betont
dagegen, die regionalen Idiome würden trotzdem ihre Bedeutung im
Alltag behalten.
Die Idiome büssten laufend an Terrain ein. Laut der
Volksbefragung im Jahr 2000 leben in der Schweiz noch 60'000
Rätoromaninnen und Rätoromanen, davon rund 40'000 in Graubünden.
Die noch kompakten romanischen Gebiete sind das Bündner Oberland
mit Zentrum Disentis und das Unterengadin.

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