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Discours Suisse: Jugendarbeitslosigkeit - Innovatives Modell in der Westschweiz zeigt Erfolg

Lausanne (sda/ots) -

Von Chantal Pellaux, sda
Im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit
setzt die Westschweiz auf innovative Modelle. Mit einer Weiterbildung
in Theorie und Praxis, unterstützt von der Arbeitslosenversicherung,
schaffen viele Jugendliche den Sprung in die Arbeitswelt.
Im letzten Jahr betrug die Arbeitslosenquote der 15- bis
24-jährigen Jugendlichen in der Westschweiz 6,2 Prozent verglichen
mit 4,7 Prozent in den Deutschschweizer Kantonen, wie den Zahlen
des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco) zu entnehmen ist.
Die Jugendarbeitslosigkeit überschritt in den Westschweizer
Kantonen mit Ausnahme des Wallis durchgehend die Marke von 6
Prozent. Die Kantone Genf (7,4 Prozent) und Jura (7,8 Prozent)
hielten dabei die rote Laterne.
Steigende Jugendarbeitslosigkeit
In der Regel folgt die Jugendarbeitslosigkeit den Schwankungen
auf dem schweizerischen Arbeitsmarkt. Seit 2002 ist jedoch zu
beobachten, das immer mehr junge Leute grosse Mühe haben, innert
nützlicher Frist eine Stelle zu finden.
"In wirtschaftlich schwierigen Zeiten trennen sich die
Unternehmen vielleicht eher von jungen Mitarbeitenden, die keine
Familie zu versorgen haben", vermutet Gérald Kaech, Leiter des
Amtes für Industrie, Gewerbe und Arbeit im Kanton Jura.
Kantone gewappnet
Der starke Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit in den letzten
Jahren hat die Westschweizer Kantone aber nicht überrascht. Sie
haben schon vor Jahren ein Modell der praktischen und theoretischen
Weiterbildung lanciert, das jugendlichen Arbeitslosen als
Sprungbrett in den Beruf dient.
Ein Pionier war das Wallis; jener Kanton also, der in der
Romandie die tiefste Jugendarbeitslosigkeit aufweist. Mittlerweile
haben alle Westschweizer Kantone dieses Modell, das unter dem Namen
Semestre de motivation (SEMO) bekannt ist, übernommen.
Selbst Genf, das zuvor auf die Betreuung innerhalb bestehender
Schulstrukturen setzte, hat vor drei Jahren mit Erfolg auf das neue
Modell umgestellt. "Wir wollen in diesem Jahr ein zweites SEMO
starten", sagte Yves Perrin, Leiter des Genfer Arbeitsmarktbüros.
Theorie und Praxis
Das SEMO verbindet praktische Aufgaben (in einer Lehrwerkstatt)
mit der theoretischen Ausbildung (etwa in Form von Sprachen- und
Mathematik-Kursen). "Damit eröffnen wir wenig qualifizierten
Jugendlichen die Tür für den Einstieg in diverse Berufe", sagte
Tony Erb, Leiter der Sektion Arbeitsmarktmassnahmen im Seco.
Die SEMO richten sich vor allem an Jugendliche, die die Lehre
abgebrochen haben oder den beruflichen Einstieg noch nicht gefunden
haben. Das Ziel der Weiterbildung ist es nicht, den Jugendlichen
eine Stelle zu vermitteln, sondern die Chancen auf dem Arbeitsmarkt
durch eine gute Ausbildung zu verbessern.
Zu wenig Plätze
"Rund 60 Prozent der Teilnehmenden finden im Anschluss an diese
Ausbildung eine Lehrstelle", sagte Perrin. Die SEMO-Veranstalter
würden von Anfragen überhäuft. Um der grossen Nachfrage gerecht zu
werden, müsste die Zahl der Plätze in der ganzen Schweiz auf 10 000
(+2500) in diesem Jahr erhöht werden.
Der Kanton Waadt hat allein zwischen 2000 und 2004 die Zahl der
SEMO-Plätze verdreifacht. Dort stehen 1400 Plätze für die
halbjährige Ausbildung zur Verfügung. "Ein arbeitsloser
Jugendlicher hat Anspruch auf Betreuung", sagte Thérèse de Meuron,
Vizechefin im kantonalen Arbeitsmarkt.
Notiz: Folgt Extra

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