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Marsh Versicherungsmarkt-Report 2005 - Fallende Preise in der Industrieversicherung

Frankfurt (ots)

- Preissenkung bei Sachversicherungen 
   - Zunehmender Wettbewerb unter den Versicherern
Der Markt für Versicherungen in Europa ist überwiegend von
fallenden Prämien geprägt, was auf ein generelles Überangebot an
Zeichnungskapazitäten zurückzuführen ist. Das ist das Ergebnis des
Marsh Versicherungsmarkt-Reports Europa / Mittlerer Osten für das
zweite Halbjahr 2005. Trotz steigender Schäden werden auch
Sachversicherungen günstiger. Dies liegt vor allem daran, dass es in
Europa zahlreiche Versicherer gibt, die von den Hurrikanschäden in
den USA nicht betroffen waren. Für bestimmte Regionen und Risiken
bleiben die Kapazitäten jedoch knapp und die Prämien steigen.
Im zweiten Halbjahr 2005 gab es europaweit zwei Trends in der
Entwicklung der Versicherungskosten zu beobachten: ein weiterer
Rückgang der Prämien bzw. stabile Preise auf niedrigem Niveau. In der
allgemeinen Haftpflichtversicherung gab es einen geringen
Prämienrückgang, die stärksten Preissenkungen wurden in Russland und
der Tschechischen Republik beobachtet. Im Sektor Employers
Liability/Workers Compensation meldete ein Drittel aller Länder
steigende Prämien, im übrigen Europa blieben sie unverändert. Von dem
starken Wettbewerb und damit sinkenden Prämien profitieren vor allem
die Unternehmen, die ein gutes Risikomanagement und hohe
Arbeitssicherheitsstandards vorweisen können. Der in Europa eher
kleine Markt für Umwelthaftpflicht - sie ist in Europa zumeist in die
allgemeine Haftpflichtversicherung integriert - blieb stabil oder
stieg leicht.
Trotz der Rekordschäden des letzten Jahres sorgte intensive
Konkurrenz auch bei den Sachversicherungen für fallende Preise, wovon
nur Finnland, die Türkei und Estland ausgenommen waren. Lediglich
Unternehmen mit Risiken in besonders sturm- oder
überschwemmungsfährdeten Gebieten mussten hierfür eine
Prämiensteigerung hinnehmen.In Großbritannien wird nach hohen Schäden
ein Anziehen der Prämien im Lebensmittelsektor erwartet. Zunehmende
Konkurrenz führte in Russland zu einer Reduzierung der Prämien für
die Sachversicherungen um 20 bis 30 Prozent. Kfz-Versicherungen
blieben insgesamt preisstabil, wobei in einigen Ländern leicht
steigende und in anderen leicht fallende Prämien beobachtet wurden.
Besonders in Österreich und der Türkei stiegen die Kfz-Prämien um bis
zu 30 Prozent.
Auch bei Handelskreditversicherungen fielen die Prämien aufgrund
eines starken Wettbewerbs. In Spanien, wo derzeit vier neue Anbieter
versuchen, in den Markt zu kommen, registrierte Marsh sogar
Prämienrückgänge von 20 bis 30 Prozent. Die Sparte Financial and
Professional (FinPro), zu der D&O-, Berufshaftpflicht- und
Finanzdienstleister-Versicherungen (Financial Institutions) zählen,
blieb insgesamt nach den Preisrückgängen im ersten Halbjahr 2005
europaweit preisstabil. Seehaftpflicht- und Seefrachtversicherungen
blieben über die beiden letzten Quartale betrachtet ebenfalls stabil,
allerdings gab es bei der Seehaftpflicht seit Ende des letzten Jahres
Preiserhöhungen von 15 bis 20 Prozent, was auf die Hurrikane der
letzten Saison zurückzuführen ist. Für Seefracht sind sinkende
Prämien für nicht von Hurrikanen betroffene und steigende für
hurrikangefährdete Gebiete zu erwarten.
Bei Energieanlagenversicherungen blieb der europäische Markt
weich. Nur Norwegen und Großbritannien mussten wegen des
Hurrikanrisikos Prämiensteigerungen von bis zu 30 Prozent hinnehmen.
Dies gilt sowohl für Anlagen an Land als auch für Offshore-Anlagen.
Die steigenden Risiken im Energiegeschäft ziehen immer mehr
Versicherer zu den erneuerbaren Energien, so dass hier das Angebot
wächst. Vor allem größere Anlagen konnten von deutlichen
Prämienrückgängen profitieren. Bisher rein national verfügbare
Angebote weiten sich immer mehr zu europäischen aus.
"Die fast in allen Sparten gefallenen Prämien reflektieren den
verschärften Wettbewerb um neue Kunden auf Basis deutlich
verbesserter technischer Ergebnisse der vergangenen zwei Jahre",
kommentiert Felix Hufeld, CEO von Marsh Deutschland und Österreich,
diese Entwicklung. "Zu diesem Effekt kommen neue Marktteilnehmer wie
Dual und Quanta sowie der Versuch der Allianz, die AIG-Allmacht in
der D&O in Frankreich, Spanien und einigen anderen europäischen
Ländern zu brechen."
Die Entwicklung in Deutschland
Der deutsche Haftpflichtversicherungsmarkt ist ebenfalls von
sinkenden Prämien geprägt, dies trifft jedoch nicht auf die
Versicherung von Produktrückrufkosten und von Chemie- und
Pharmarisiken zu. Am stärksten fielen die Preise der
Sachversicherungen und der Finanzdienstleister-Versicherungen
(Financial Institutions). Auch Kfz-Versicherungen sanken erneut um
etwa 10 Prozent. In allen Sparten sind die fallenden Preise nicht auf
fallende Risiken zurückzuführen, sondern auf mehr Konkurrenz, da der
kurz- und mittelfristige Schadentrend weiterhin nach oben zeigt.
Besonders im Markt für Mittelstands-D&O stehen die Anbieter in einem
harten Wettbewerb miteinander. Im letzten Jahr sorgte vor allem der
Markteintritt von Dual und die Einführung von neuen
D&O-Bedingungswerken durch die CHUBB und VOV (ein Zusammenschluss
hauptsächlich deutscher Versicherungsgesellschaften) für weiter
fallende D&O-Prämien im Mittelstandssegment. Im Markt für
Finanzdienstleister-Versicherungen waren es die zusätzlichen
Kapazitäten von Zürich und Liberty, welche die Vormachtstellung der
beiden Marktführer AIG und CHUBB brechen wollten.
Der Marsh Versicherungsmarkt-Report
Der Marsh Versicherungsmarkt-Report Europa / Mittlerer Osten wird
halbjährlich vom Marsh Market Relationship Management-Team
veröffentlicht, um über aktuelle Entwicklungen zu informieren. Der
Report analysiert die Platzierungen von Marsh in acht
Versicherungssparten über 35 Länder. Die Studie in Englisch kann bei
Marsh bezogen werden.
Firmeninformation Marsh
Marsh, ein Unternehmen der Marsh & McLennan Companies (MMC), ist
das weltweit führende Unternehmen im Risiko- und
Versicherungsmanagement. Die Aktivitäten von Marsh umfassen das
gesamte Spektrum an Dienstleistungen, um Risiken von Unternehmen,
öffentlichen Einrichtungen und Privatpersonen zu erkennen, zu
bewerten und zu bewältigen. Marsh beschäftigt 30.000 Mitarbeiter in
mehr als 100 Ländern und erwirtschaftete im Jahr 2005 einen Umsatz
von über 5 Milliarden US-Dollar. Für die Marsh GmbH, ehemals Gradmann
& Holler, sind rund 650 Mitarbeiter an den Hauptstandorten Berlin,
Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Leipzig, München, Stuttgart und Wien
tätig.
Marsh & McLennan Companies (MMC) ist eines der führenden
Beratungs- und Finanzdienstleistungsunternehmen der Welt. Zum MMC
Konzern gehören neben Marsh auch die Mercer Consulting
Gesellschaften, Guy Carpenter, Kroll und Putnam Investments. Etwa
55.000 Mitarbeiter bieten den Kunden Analyse-, Beratungs-,
Durchführungs- und Platzierungskapazitäten in über 100 Ländern mit
einem Jahresumsatz von über 12 Milliarden US-Dollar. Die Aktie von
MMC (Börsenkürzel: MMC) wird an den Börsen von New York, Chicago,
Pacific und London gehandelt.
Weitere Informationen unter www.mmc.com, www.marsh.com und
www.marsh.de

Pressekontakt:

Ihre Presse-Ansprechpartnerin:

Katja Kamphans
Leiterin Unternehmenskommunikation
Marsh GmbH
Herriotstraße 3 Telefon: 069/6676-624
60528 Frankfurt Telefax: 069/6676-625
Katja.Kamphans@marsh.com

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