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Norwegermarsch: Bauernfamilien kämpfen um ihre Zukunft

Brugg (ots)

Nach über 2000 km hat der Protestmarsch der
Norwegischen Bäuerinnen und Bauern heute sein Ziel erreicht. In Genf 
überreichten Landwirtschaftsvertreter aus zahlreichen Ländern dem 
Verantwortlichen des WTO-Agrardossiers eine gemeinsame Deklaration. 
Darin fordern sie das Recht jedes Landes für die eigene Bevölkerung 
Nahrungsmittel zu produzieren. Sie betonten, dass bei einer 
überbordenden Liberalisierung das Überleben der 
Landwirtschaftsbetriebe in vielen Ländern gefährdet sei.
„In einer Welt, die von Armut und Hunger geprägt ist, muss es das 
wichtigste Ziel sein, die Nahrungsmittelproduktion in den 
bäuerlichen Familienbetrieben zu stärken“, unterstrich der Präsident 
des Schweiz. Bauernverbandes, Hansjörg Walter, bei der Übergabe der 
gemeinsamen Deklaration der Bauern aus verschiedenen Staaten vor dem 
WTO-Gebäude. Die Schweiz habe die Grenzen für Importe aus den 
ärmsten Entwicklungsländern weit geöffnet. „Wir wehren uns aber 
dagegen, dass wir mit Billigimporten aus Industrieländern überflutet 
werden“, führte der Chef der Schweizer Landwirte aus.
Agrargüter machen lediglich 10 Prozent des gesamten Welthandels aus. 
Trotzdem wird in den WTO-Verhandlungen vor allem in diesem Sektor 
ein forsches Tempo angeschlagen, während sie im Industriegütersektor 
stagnieren. Damit kann beispielsweise die Schweiz nicht von 
Exportmöglichkeiten profitieren. Im Landwirtschaftsbereich hingegen 
sollen den grossen Exporteuren Tür und Tor geöffnet werden. Länder 
mit weniger begünstigten Agrarflächen müssen ihre Landwirtschaft dem 
freien Markt aussetzen und damit die Existenz bäuerlicher 
Familienbetriebe gefährden. Das kann und darf nicht sein, darin 
waren sich alle anwesenden Landwirtschaftsakteure einig. Vertreter 
aus verschiedensten Nationen forderten in der gemeinsamen 
Deklaration von der WTO- Verhandlungsdelegation, die Spielregeln so 
zu gestalten, dass die verschiedenen Landwirtschaftsformen in der 
Welt bestehen bleiben. Zudem seien auch nicht handelsbezogene 
Leistungen der Landwirtschaft, wie die Pflege der Landschaft oder 
die Belebung des ländlichen Raumes und der Randregionen zu 
berücksichtigen. Neben einem gemässigten Abbau der Zölle verlangen 
die Bauern eine unterschiedliche Behandlung von Produkten für den 
Konsum im Inland und jenen für den Export.
Die Deklaration wird offiziell unterstützt vom Norwegischen 
Bauernverband und seinen Mitgliedern, vom Schweizerischen 
Bauernverband und seinen 85 Mitgliedorganisationen von Uniterre und 
dem Bäuerlichen Zentrum Schweiz sowie den Bauernverbänden der 
folgenden Länder: Japan, Kenia und weitere.
Rückfragen:
Nationalrat Hansjörg Walter, Präsident SBV, Mobile 079 404 33 92
Jacques Bourgeois, Direktor SBV, Tel. 031 385 36 41, 
Mobile 079 219 32 33
Sandra Helfenstein, Stv. Leiterin Kommunikation SBV, 
Tel. 056 462 51 11, Mobile 079 826 89 75
Sämtliche Unterlagen unter:
http://www.bauernverband.ch/de/medien/default.htm

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