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Angestellte Schweiz

Lohnforderungen 2007/08 der Angestellten Schweiz
Leistungslohn – Segen oder Fluch?

Zürich (ots)

Die Frage der „richtigen“ Entlöhnung wird in der
Öffentlichkeit intensiv und kontrovers diskutiert. Deshalb haben die 
Angestellten Schweiz die Meinung ihrer Mitglieder mittels einer 
Online-Umfrage eruiert, die von Demoscope durchgeführt wurde. Diese 
zeigt: Der grösste Teil der Befragten ist dem Leistungslohn 
gegenüber positiv eingestellt. Dies hindert sie aber nicht daran, 
gewisse Aspekte, wie die Objektivität der Bemessung des 
Leistungslohns, kritisch zu hinterfragen. Die Umfrage hat im 
Weiteren ergeben, dass rund drei Viertel der Befragten einen Bonus 
erhalten und dass die Boni im Allgemeinen erfreulich gut geregelt 
sind. Eine weitere Umfrage der Angestellten Schweiz hat zutage 
gebracht, dass die Zufriedenheit der Angestellten an ihrem 
Arbeitsplatz nur mässig ist. Hier besteht klar Handlungsbedarf.
Für die kommende Lohnrunde fordern die Angestellten Schweiz sowohl 
für die Branche MEM (Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie) als 
auch Chemie/Pharma eine Lohnerhöhung von bis zu 4%. Die Reallöhne 
müssen spürbar steigen. Jetzt ist es an der Zeit, dass auch die 
Angestellten von der Produktivitätssteigerung profitieren!
An der Medienorientierung vom 21. Juni 2007 in Zürich stellten die 
Angestellten Schweiz die Ergebnisse einer Mitgliederumfrage zu 
Leistungslohn, Boni und Zusatzleistungen vor. Diese wurde von 
Demoscope im Auftrag der Angestellten Schweiz durchgeführt.
Erfreulich gute Regelung der Boni Dass rund zwei Drittel der 
Befragten im letzten Jahr einen Bonus bekommen haben, werten die 
Angestellten Schweiz als sehr positiv. Denn mit einem Bonus können 
einerseits ausserordentliche Leistungen einzelner Personen oder 
Abteilungen belohnt werden, andererseits kann auch ein Teil der 
Gewinne der Unternehmen an diejenigen weitergegeben werden, die ihn 
erwirtschaftet haben: die Angestellten. Den Bonus in erster Linie 
nach der Leistung der Angestellten zu bemessen – wie dies bei über 
zwei Dritteln der Fall ist – finden die Angestellten Schweiz 
ebenfalls grundsätzlich richtig. Sie befürworten den Leistungslohn, 
wenn er auf einer fairen, transparenten und nachvollziehbaren Basis 
berechnet und ausgerichtet wird.
Die Umfrage hat auch zutage gebracht, dass die Ausrichtung dieser 
Leistung meistens vertraglich fixiert und institutionalisiert ist. 
Das ist für die Angestellten natürlich ein grosser Vorteil und es 
verhindert ein Stück weit willkürliche Zuteilungen der Boni.
Hohe Zustimmung zum Leistungslohn Der Leistungslohn stösst bei den 
Befragten auf grosse Akzeptanz: 73% aller Antwortenden befürworten 
ihn. Bei der Gruppe, die bereits einen Leistungslohn bezieht, fühlen 
sich zwei Drittel mit dem Leistungslohnsystem fair beurteilt.
Dieser hohe Zuspruch zum Leistungslohn hindert die befragten 
Mitglieder aber nicht daran, ihn in gewissen Punkten kritisch zu 
hinterfragen. So ist knapp die Hälfte der Befragen der Meinung, dass 
mit dem Leistungslohn die Erfolgreichen belohnt werden und die 
anderen leer ausgehen. Um dies zu vermeiden, empfehlen die 
Angestellten Schweiz den Arbeitgebern, einen Bonus auch bezogen auf 
Abteilungsziele auszurichten.
Das grösste Defizit des Leistungslohns orten die befragten 
Mitglieder der Angestellten Schweiz eindeutig bei der Messbarkeit: 
Ganze 73% sind der Meinung, dass die Leistung gar nicht objektiv 
gemessen werden kann. Da besteht aus Sicht der Angestellten Schweiz 
eindeutig dringender Handlungsbedarf! Es gibt moderne Systeme, die 
es erlauben, messbare und überprüfbare Ziele zu formulieren.
Zufriedenheit am Arbeitsplatz lässt zu wünschen übrig Aus einer 
Befragung, welche die Angestellten Schweiz letztes Jahr durchgeführt 
haben geht klar hervor: Die Zufriedenheit der Angestellten in den 
Branchen MEM-Industrie und Chemie/Pharma ist lediglich mässig.
Der Lohn schneidet in der Befragung akzeptabel, aber nicht gut ab. 
Zu denken geben die schlechten Werte zur Information (knapp über 4 
auf einer Skala von 1 bis 6) sowie zur Anerkennung und Unterstützung 
durch den Chef (um 4). Richtiggehend alarmierend ist das fehlende 
Vertrauen der Mitarbeitenden in die Geschäftsleitung. Über ein 
Drittel der Umfrageteilnehmerinnen und –teilnehmer hat hier zu einem 
Wert zwischen 1 und 3 gegriffen. Die Arbeitgeber sind also dringend 
gefordert, vertrauensbildende Massnahmen zu ergreifen! Wo genau 
anzusetzen ist, hat die Umfrage selbst gezeigt: • Die Chefs müssen 
gegenüber ihren Angestellten ehrlich sein. • Sie müssen rechtzeitig, 
offen und detailliert kommunizieren. • Sie müssen die Bedürfnisse 
der Mitarbeitenden im Auge behalten und nicht nur die eigene 
Position und den Aktienkurs. • Und letztlich: Ein Lob, ein Zeichen 
von Anerkennung und Wertschätzung ist für die Mitarbeitenden ein 
wertvolles Signal dafür, dass ihre Arbeit von Bedeutung ist.
Angestellte Schweiz fordern bis zu 4% mehr Lohn
Der Schweizerische Lohnindex des Bundesamtes für Statistik für das 
Jahr 2006 und eine Recherche der Handelszeitung zu den Topsalären 
der Schweizer Grosskonzerne haben es gezeigt: Bisher haben vom 
wirtschaftlichen Aufschwung vor allem die obersten Kader profitiert, 
nicht aber die Angestellten. Die Löhne der Topmanager legten im 
letzten Jahr im Schnitt um satte 15% zu! Die Löhne der Angestellten 
hingegen schafften im gleichen Zeitraum im Schnitt real gerade mal 
schlaffe 0,1%.
Nun sind es nicht die Manager allein, die die Unternehmen 
vorangebracht haben. Vielmehr: Es sind die Angestellten, die sich 
voll ins Zeug gelegt haben. Dafür müssen sie jetzt endlich belohnt 
werden! Gründe für eine spürbare Erhöhung der Reallöhne der 
Angestellten gibt es viele:
• Die Konjunktur läuft weiterhin wie geschmiert, die Prognosen sind 
auch für die Branchen MEM und Chemie sehr gut. • Die meisten 
Unternehmen haben in den letzten Jahren gute Gewinne, ja zum Teil 
Rekordgewinne erzielt. Nun gilt es, die Mitarbeitenden daran zu 
beteiligen, nicht nur die Manager! Jetzt müssen, wie dies die 
Angestellten Schweiz bereits vor zwei Jahren und auch im letzten 
Jahr gefordert haben, die mittleren Löhne wachsen. Die Manager haben 
ihren Teil bekommen, ihre Saläre sollen stagnieren oder müssen in 
vielen Fällen sogar sinken. Der absolut unanständigen Abzockerei 
einiger Manager muss ein Riegel geschoben werden. Der Kuchen muss 
gerechter verteilt werden; der Mittelstand in der Schweiz muss 
wieder gestärkt werden. • Es besteht, wie oben angeführt, 
Nachholbedarf. Jetzt müssen die Löhne der Angestellten real wieder 
steigen. • Wenn die Konjunktur gut ist, steigt die Belastung der 
Mitarbeitenden; besonders, wenn viele Stellen, wie es jetzt der Fall 
ist, unbesetzt sind. Eine spürbare Erhöhung der Reallöhne motiviert 
die Angestellten, die erforderliche Leistung zu bringen, damit die 
vielen Aufträge fristgerecht ausgeführt werden können.
Lohnforderungen MEM-Industrie: 2% Reallohnerhöhung + 1,5% 
Erfolgsbeteiligung + Teuerung Die Forderungen der Angestellten 
Schweiz für die MEM-Industrie berechnen sich nach der Formel 2% 
Reallohnzuwachs + 1,5% Erfolgsbeteiligung + Teuerung.
Die Angestellten Schweiz rechnen damit, dass die Teuerung Ende Jahr 
bei ca. 0,5% liegen wird. Diese muss auf jeden Fall ausgeglichen 
werden. Einzige Ausnahme sind Unternehmen, die aktuell in einer 
Krise stecken. Dort akzeptieren die Angestellten Schweiz auch eine 
Nullrunde.
Für die 2% Reallohnzuwachs gilt dasselbe: Die Angestellten Schweiz 
fordern sie von allen Unternehmen, die nicht in einer Krise sind, 
ein. Und zwar für alle Lohnstufen ausser den obersten Kaderstufen. 
Die 2% stützen sich übrigens auf eine Umfrage der Angestellten 
Schweiz bei den ihr angeschlossenen Angestellten-Vereinigungen der 
MEM-Branche.
Vielen Unternehmen der Branche geht es blendend. Dies soll endlich 
allen Mitarbeitenden zugute kommen, die zum Erfolg beigetragen 
haben, nicht nur den Bossen. Die Angestellten Schweiz schlagen dafür 
für solche Unternehmen eine Erfolgsbeteiligung in Form einer 
Lohnerhöhung von bis eineinhalb weiteren Prozenten für alle 
Lohnstufen ausser den obersten Kaderstufen vor.
Somit ergibt sich, unter Annahme einer Teuerung von 0,5% eine 
Bandbreite von 0% (Unternehmen in der Krise) bis 4% (Unternehmen mit 
hohen Gewinnen). Diese Forderungen nehmen Rücksicht auf den 
aktuellen Geschäftsgang der Unternehmen und sind angesichts der 
Konjunkturaussichten absolut realistisch. Die Angestellten Schweiz 
erwarten eine gesamte Erhöhung der Löhne der Angestellten in der 
Grössenordnung von 4% von den meisten Unternehmen der MEM-Industrie, 
da es der Mehrheit gut bis sehr gut geht!
Lohnforderungen Chemie/Pharma: Bis zu 4%, davon 2,5% generell Keine 
andere Branche ist seit 2000 so stark gewachsen wie die 
chemisch-pharmazeutische Industrie. Das Wachstum der Schweizer 
Volkswirtschaft ist auch schon in der zweiten Hälfte der 1990er- 
Jahre zu grossen Teilen auf die Erfolge der chemisch- 
pharmazeutischen Industrie zurückzuführen.
Damit der Wachstumsmotor auch weiterhin laufen kann, ist es an der 
Zeit, dass auch die Angestellten von dieser Produktivitätssteigerung 
profitieren! Die Schere zwischen den hohen Managerlöhnen und den 
„normalen“ Salären der Angestellten öffnet sich gerade in der 
pharmazeutischen, aber auch in der chemischen Industrie, von Jahr zu 
Jahr mehr und nimmt ein Schwindel erregendes Niveau an. Dies ist 
eine beunruhigende Entwicklung, der es mit aller Vehemenz 
entgegenzuwirken gilt.
Die Angestellten Schweiz fordern deshalb für die Branche 
Chemie/Pharma eine Lohnerhöhung von bis zu 4%, abhängig vom 
jeweiligen Geschäftsgang des Unternehmens. Darin enthalten sind ein 
genereller Anteil der Kaufkraftsicherung und der Ausgleich der 
Produktivitätssteigerung von 2,5%. Auch die Angestellten sollen für 
einmal profitieren!
Für Rückfragen: 
Vital G. Stutz, Geschäftsführer Angestellte Schweiz, Tel. 044 360 11 
11, Natel 079 639 73 03
Die Angestellten Schweiz sind die stärkste Arbeitnehmerorganisation 
der Branchen Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) und 
Chemie/Pharma. Rund 25 000 Angestellte sind Mitglied. Angestellte 
Schweiz entstand aus dem Zusammenschluss der beiden Verbände 
Angestellte Schweiz VSAM (MEM, gegründet 1918) und VSAC (Chemie, 
gegründet 1993).

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