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Die Angestellten Schweiz finden: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für eine Reallohnerhöhung

Zürich (ots)

In diversen Unternehmen der von den Angestellten
Schweiz vertretenen Branchen MEM und Chemie/Pharma beginnen bald die 
Lohnverhandlungen. Ein wichtiges Ziel der Angestellten Schweiz ist 
es, eine Reallohnerhöhung und speziell auch eine Erhöhung der 
mittleren Löhne herauszuholen, damit der Mittelstand gestärkt wird.
Die Forderungen der Arbeitnehmerorganisationen nach einer Erhöhung
der Reallöhne kommen, mindestens aus Sicht der Arbeitgeber, immer zum
falschen Zeitpunkt. Entweder ist der Aufschwung noch zu zart und zu 
wacklig, als dass eine starke Erhöhung der Löhne verkraftbar wäre. So
argumentierten die Arbeitgeber etwa 2003 und 2004. Dann warnten sie, 
wie 2005 und 2006, davor, dass eine Erhöhung der Löhne Arbeitsplätze 
gefährde oder vernichte. Oder sie forderten Zurückhaltung angesichts 
des verschärften internationalen Wettbewerbs (2006). Auch im letzten 
Jahr, als viele Unternehmen diverse Stellen nicht mehr besetzen 
konnten, warnte Arbeitgeberdirektor Thomas Daum noch davor, dass die 
Arbeit nicht so verteuert werden dürfe, dass am Schluss weniger 
Beschäftigung entstehe. In diesem Jahr heissen die Argumente 
bekanntlich drohender Abschwung und Lohn-Preisspirale.
Schaut man die Entwicklung der Konsumentenpreise und der Reallöhne
in der gleichen Zeitspanne an, dann stellt man fest, dass die 
Reallöhne 2003 und 2007 in etwa gleich gestiegen sind, wie die 
Konsumentenpreise. In den Jahren dazwischen aber stagnierten die 
Reallöhne, obwohl die Konsumentenpreise um ca. 1% stiegen. Gemäss dem
SDA-BAK-Stundenproduktivitätsindex ist die Produktivität der 
Schweizer Arbeitnehmer 2007 um 0,4%, 2005 und 2006 aber um je 2% 
gestiegen. Die Durchschnittsrate seit 1994 beträgt 1,3% pro Jahr.
Auf Grund dieser Daten, die klar ein Nachholbedürfnis ausweisen, 
und der nach wie vor guten Ausgangslage der Industrie in der Schweiz 
(selbst der Arbeitgeberverband der Maschinenindustrie Swissmem mag 
nicht von einem richtigen Abschwung sprechen) sind die Angestellten 
Schweiz klar der Meinung: Jetzt ist der Zeitpunkt überfällig für eine
spürbare Reallohnerhöhung. Die Gefahr einer Lohn-Preisspirale sehen 
sie nicht - sie schätzen die Situation ähnlich ein wie Jan-Egbert 
Sturm, Chef der ETH-Konjunkturforscher KOF, der keine Rezession wegen
hoher Löhne aufziehen sieht. Oder wie UBS-Chefökonom Klaus 
Wellershoff, der die Gefahr der Lohn-Preis-Spirale als eher gering 
beurteilt.
Die Angestellten Schweiz bleiben also bei ihren Lohnforderungen, 
die sie am 26. Juni gestellt haben: Generell den Teuerungsausgleich 
plus bis zu 1,5% (MEM), respektive 2% (Chemie/Pharma) 
Reallohnerhöhung, abhängig vom Geschäftsgang der Unternehmen.
Ein ganz besonderes Augenmerk werden die Angestellten Schweiz in 
dieser Verhandlungsrunde darauf richten, dass die mittleren Löhne 
steigen. Das sind die Löhne der Fachspezialisten und der 
Kadermitarbeitenden auf unteren und mittleren Stufen. Sie sind das 
Rückgrat und ein Erfolgsfaktor der Unternehmen und der Wirtschaft. 
Sie gehören dem Mittelstand an, der staatstragenden Schicht in 
unserem Land. Und sie sind gesuchte Arbeitskräfte, auf die die 
Unternehmen angewiesen sind. Ihnen ist Sorge zu tragen, u. a. eben 
mit guten Löhnen.
Diese Gründe werden die den Angestellten Schweiz angeschlossenen 
Arbeitnehmervertreter, welche die Lohnverhandlungen auf Betriebsebene
führen, in die Waagschale werfen, wenn sie ihre konkreten Forderungen
stellen. Die Angestellten Schweiz sind gespannt auf die Reaktionen 
der Arbeitgeber.
Die Angestellten Schweiz sind die stärkste 
Arbeitnehmerorganisation der Branchen Maschinen-, Elektro- und 
Metallindustrie (MEM) und Chemie/Pharma. Rund 25 000 Angestellte sind
Mitglied. Angestellte Schweiz entstand aus dem Zusammenschluss der 
beiden Verbände Angestellte Schweiz VSAM (MEM, gegründet 1918) und 
VSAC (Chemie, gegründet 1993).

Kontakt:

Stefan Studer, Geschäftsführer Angestellte Schweiz, Tel. 044 360 11
11,
Natel 079 621 08 19

Hansjörg Schmid, Leiter Kommunikation Angestellte Schweiz,
Tel. 044 360 11 21, Natel 076 443 40 40

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