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Angestellte Schweiz

MEM-Industrie und Chemie/Pharma: Lohnabschlüsse im Zeichen der Krise

Zürich (ots)

In vielen Unternehmen der Maschinen-, Elektro- und
Metallindustrie und den meisten der Chemie sind die Lohnverhandlungen
noch nicht abgeschlossen. Dort, wo es bisher zu Abschlüssen kam, 
widerspiegelt sich die Krise deutlich im Ergebnis. So werden die 
Löhne in diversen Unternehmen nicht oder nur moderat, im Bereich von 
Zehntelprozenten, erhöht (siehe Tabelle). Der Schnitt der bisher den 
Angestellten Schweiz gemeldeten Abschlüsse liegt bei mageren 0,5%.
Besser sieht es einzig für die Pharmaindustrie aus. Angesichts der
Tatsache, dass die pharmazeutische Industrie von der Krise nur sehr 
wenig betroffen ist, sind auch diese Resultate wenig berauschend.
Die bisher vorliegenden schwachen Ergebnisse überraschen die 
Angestellten Schweiz allerdings nicht. Weil die MEM-Industrie und die
chemische Industrie ganz besonders von der Wirtschaftskrise betroffen
sind, schwebt über vielen Betrieben latent eine Entlassungsangst. Da 
hat der Lohn nicht die oberste Priorität. Bis im dritten Quartal 2009
gingen allein in der Branche MEM über 21 000 Arbeitsplätze verloren; 
das sind 40% der Stellen, die seit der letzten Krise geschaffen 
wurden. Dieser Rückgang der Beschäftigung dürfte in den kommenden 
Monaten weiterhin anhalten.
Somit ist schon heute klar: Die Löhne in der Industrie werden im 
nächsten Jahr  nur geringfügig zulegen. Dazu sagt der Geschäftsführer
der Angestellten Schweiz, Stefan Studer: "Selten haben 
Lohnverhandlungen in einem so schwierigen Umfeld stattgefunden. Es 
wird schon ein Erfolg sein, wenn keine Löhne gesenkt werden und wenn 
wir das vorrangig angestrebte Ziel der Beschäftigungssicherung 
erreichen."
Ein guter Lohnabschluss wird sich dieses Jahr dadurch auszeichnen,
dass er mehr variable Elemente als üblich beinhaltet und so 
einerseits auf die zukünftige Ertragslage der Unternehmen Rücksicht 
nimmt, andererseits aber auch die mittelbaren Bedürfnisse der 
Arbeitnehmenden abdeckt. Die den Angestellten Schweiz vorliegenden 
Abschlüsse zeigen klar: Einmalzahlungen gewinnen an Bedeutung. Solche
Bonisysteme können, wenn zwischen Management und Arbeitnehmerseite 
ausgehandelt, in der Krise für einzelne Unternehmen hilfreich sein. 
Für die Arbeitnehmenden stellt die Einmalzahlung in einer Zeit des 
offensichtlichen Kaufkraftverlustes einen nicht zu unterschätzenden 
Vorteil dar. Nichtsdestotrotz muss der klassischen Lohnerhöhung auch 
in Zukunft der Vorzug gegeben werden.
Lohnabschlüsse einzelner Unternehmen
Siemens Building Technologies Zug: total 0,3% plus 0,4% Sonderbonus
Siemens Schweiz Regionalgesellschaft: 0%, Fr. 700.- Sonderbonus
Electrolux Schwanden AG: 1% individuell plus Fr. 500.- einmalig im
Januar
Georg Fischer: 0%, Sicherung der Arbeitsplätze, Kurzarbeit statt 
Entlassungen, Verlängerung Sozialplan, Bereitschaft für 
Lohnverhandlungen im Frühjahr
Bombardier: 1% individuell, alle GAV-Unterstellten erhalten im Mai
Einmalzahlung von Fr. 250.- proportional zu Beschäftigungsgrad
Schlatter: 0%, bei Gewinn im 2010 Bonus für alle Mitarbeiter
Rheinmetall Air Defence: 1,5% generell
Novartis (Bereich Einzelarbeitsverträge): 1,5%, davon 0,5% 
generell (abhängig vom Rating), 1% individuell
Roche: 1,3%
Die Angestellten Schweiz sind die stärkste 
Arbeitnehmerorganisation der Branchen Maschinen-, Elektro- und 
Metallindustrie (MEM) und Chemie/Pharma. Rund 25 000 Angestellte sind
Mitglied. Angestellte Schweiz entstand aus dem Zusammenschluss der 
beiden Verbände Angestellte Schweiz VSAM (MEM, gegründet 1918) und 
VSAC (Chemie, gegründet 1993).
Weitere Infos zu den Angestellten Schweiz: www.angestellte.ch.

Kontakt:

Stefan Studer, Geschäftsführer Angestellte Schweiz, Natel 079 621 08
19

Hansjörg Schmid, Leiter Kommunikation Angestellte Schweiz,
Natel 076 443 40 40

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