Der Mittelstand hat weniger Geld zur Verfügung
Zürich (ots)
Relativ gesehen konnte der Mittelstand seine Position in Bezug auf das Einkommen zwar ganz leicht verbessern. Er hatte aber nichts davon, denn mehr Geld stand ihm deshalb nicht zur Verfügung - ganz im Gegenteil.
Die aktuelle Studie des Büro Bass im Auftrag der Angestellten Schweiz zeigt: Dem Mittelstand geht es weiterhin nicht besser. Zwar konnte er seine Position halten; relativ gesehen sogar leicht verbessert. Dies ist jedoch kein Wunder, in Krisenjahren verlieren die einkommensstarken Haushalte meistens Anteile. Das Ausmass war allerdings sehr gering (siehe Tabelle 4).
Der Median des verfügbaren jährlichen Äquivalenzeinkommens der Schweizer Bevölkerung sank im Jahr 2009 gegenüber 2008 von 46 527 auf 46 306 Franken (- 0,5%). Dies dürfte in Zusammenhang mit der negativen Entwicklung des Bruttoinlandprodukts stehen.
Vergleicht man das Bruttoäquivalenzeinkommen mit dem kurzfristig verfügbaren Äquivalenzeinkommen nimmt das Ungleichgewicht zwischen dem Mittelstand und der obersten Schicht weiter zu. Das rührt daher, dass die periodischen Abgaben mit längerfristiger Verpflichtung (betrifft v.a. die Wohnkosten) bei den einkommensstarken Haushalten weniger ins Gewicht fallen. Kein Mittel dagegen ist die Bausparinitiative, über die wir am 17. Juni abstimmen werden; sie begünstigt vorwiegend die vermögenden Schichten.
Angesichts der sich munter wieder öffnenden Lohnschere nach der Krise wäre es illusorisch anzunehmen, dass der Mittelstand in den Jahren 2010 und 2011 spürbar zugelegt hat oder es im laufenden Jahr tun wird. Das ist gesellschaftspolitisch sehr bedenklich, ist doch der Mittelstand die wirtschafts- und staatstragende Schicht.
Die Zahlen von 2009 sind die aktuellsten, welche dem Büro Bass für seine Studien zur Verfügung standen. Dass es keine aktuelleren gibt, ist ein Missstand. Der Mittelstand hätte es verdient zu wissen, wo er gegenwärtig steht.
Die Studie finden Sie unter folgendem Link: http://www.angestellte.ch/pdf/pressemitteilungen/Angestellte-Schweiz_Studie_Mittelstand_update_Juni_2012.pdf
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