Umfrage gfs.bern: Klare Mehrheit der Mitglieder für die Abzocker-Initiative - Angestellte Schweiz fordert Masshalten bei Löhnen des Topkaders
Zürich (ots)
Die Mitglieder des Verbandes Angestellte Schweiz sagen mit 70 Prozent Ja zur Abzocker-Initiative. Zu diesem Schluss kommt eine Meinungsumfrage des Forschungsinstituts gfs.bern.
Die Volksinitiative "gegen die Abzockerei" stösst bei Mitgliedern des Arbeitnehmerverbandes Angestellten Schweiz auf sehr hohe Zustimmung. Wäre bereits am 4. Februar zu der Vorlage vom 3. März befunden worden, hätten 70 Prozent dafür gestimmt, wie die Umfrage des Forschungsinstituts gfs.bern im Auftrag der Angestellten Schweiz zeigt. Gegen die Initiative hätten 20 Prozent der Mitglieder gestimmt; 10 Prozent waren noch unentschlossen.
Argumente für Initiative dominieren - argumentative Basis des Gegenvorschlags schwach Von den Botschaften zur Volksinitiative "gegen die Abzockerei" ist die Argumentation zur Aktionärsdemokratie bei den Mitgliedern der Angestellten Schweiz am populärsten. So unterstützen 86 Prozent der Mitglieder die Meinung, die Aktionäre müssten über die Gehälter der Geschäftsleitungsmitglieder und der Verwaltungsräte abstimmen. Und 75 Prozent glauben, dass die Initiative der Raffgier der Manager einen Riegel vorschiebt. Nur eine Minderheit traut dies dem Gegenvorschlag zu oder beurteilt die Initiative zu extrem. Gleichwohl finden 63 Prozent, dass die Schweizer Unternehmen nicht zu stark durch staatliche Regelungen eingeschränkt werden dürfen. Nichtsdestotrotz ist die argumentative Basis des Gegenvorschlags schwächer als bei Stimmberechtigten im Januar 13, der ersten Befragungswelle der SRG.
Meinungsbildung weit fortgeschritten Im Vergleich zur SRG-Studie ist das Interesse der Mitglieder der Angestellten Schweiz an der Abzocker-Initiative mit 59 Prozent bestimmt Teilnahmewilligen deutlich höher. Die Abzockerei als Arbeitsthema bewegt offenbar die Angestellten besonders. Den Stand der Meinungsbildung beurteilt gfs.bern als fortgeschritten und hoch. Beispielsweise wollen 48 Prozent mit Teilnahmeabsicht bestimmt für die Minder-Initiative stimmen.
Firma beeinflusst Meinungsbildung Die persönlichen politischen Ansichten spielen eine grosse Rolle bei der Meinungsbildung. Die Firma, bei welche die Angestellten arbeiten, beeinflusste allerdings ebenfalls stark die Meinungen. In der chemisch-pharmazeutischen Branche will nur eine knappe Mehrheit der Abzocker-Initiative zustimmen. Während in den übrigen Branchen gegen zwei Drittel oder mehr für die Initiative stimmen werden.
"Unsere Mitglieder sind für einen starken Werkplatz", sagt Stefan Studer, Geschäftsführer der Angestellten Schweiz. Es sei auch in ihrem Interesse, dass harte und ehrliche Arbeit von Führungskräften entsprechend entlöhnt werde. "Viele Angestellte sind aber tagtäglich in ihren Betrieben mit einem Gefühl der Ungerechtigkeit konfrontiert: Zwar betreten alle am Morgen den Betrieb durch dieselbe Türe, am Abend haben aber einige Wenige bereits ein Jahreseinkommen auf dem Konto." Von dieser Ungerechtigkeit haben die Angestellten in der Schweiz genug - sie gelte es zu bekämpfen. "Deshalb werden sich die Angestellten Schweiz - unabhängig vom Ausgang der Abstimmung - auch in Zukunft dafür einsetzen, dass bei den Löhnen massgehalten wird."
Die gesamte Umfrage finden Sie unter: www.angestellte.ch/newsroom/publikationen/umfrage-gfs.bern-zur-abocker-initiative/
Die Umfrage über die Initiative "gegen die Abzockerei" basiert auf einer repräsentativen Umfrage unter 1010 Mitgliedern des Arbeitnehmerverbandes Angestellte Schweiz. Der statistische Stichprobenfehler liegt bei +/-3.1 Prozentpunkten. Durchgeführt wurde sie vom Forschungsinstitut gfs bern und fand zwischen dem 4. und 9. Februar statt.
Die Angestellten Schweiz sind das Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum für Angestellte. Rund 23 000 Angestellte sind Mitglied.
Kontakt:
Benno Vogler, Präsident Angestellte Schweiz, Handy 079 379 74 30
Stefan Studer, Geschäftsführer Angestellte Schweiz, 044 360 11 41,
079 621 08 19
Reto Liniger, Kommunikation Angestellte Schweiz, 044 360 11 43