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Verlegung von Forschung & Entwicklung ins Ausland - Mitel bricht sich selber das Genick

Zürich (ots)

Die Strategie von Mitel weist aus Sicht der Angestellten Schweiz suizidale Tendenzen auf. Vor zwei Jahren bereits wurde angekündigt, einzelne Forschungs- und Entwicklungsarbeitsplätze ins Ausland zu verschieben. Nun soll praktisch die ganze Abteilung folgen. Die Angestellten Schweiz fordern, diese Massnahme nicht umzusetzen, weil sie den ganzen Betrieb gefährdet.

21 Forschungs- und Entwicklungsarbeitsplätze bei Mitel in der Schweiz plus 2 weitere Arbeitsstellen im IT-Bereich sollen nach Indien und Deutschland verlagert werden. Begründet wird der Schritt damit, dass man vorwiegend auf Cloud-Lösungen setze, in der Schweiz aber Telefonanlagen mit herkömmlicher Technologie entwickelt würden und für die neue Technologie keine Kompetenz vorhanden sei. Dieses Argument zieht für die Angestellten Schweiz aus drei Gründen nicht: - Die Forschung und Entwicklung waren während fast 100 Jahren immer Kern der Schweizer Mitel und der stolzen Vorgängerfirmen Autophon, Ascom und Aastra. Die Kompetenzen, Cloud-Lösungen zu entwickeln, sind absolut vorhanden. - Das Mitel-Management geht davon aus, dass die Cloud-Technologie die herkömmliche innert sehr kurzer Zeit ersetzen wird. Dies entspricht nicht den Erfahrungen der Fachwelt. Technologie-Übergänge dauern gut und gerne zehn Jahre. - Das Mitel-Management glaubt, dass die herkömmliche Technologie weitestgehend oder komplett von der Cloud-Technologie abgelöst werden wird. Auch dies darf bezweifelt werden, kommen doch im Zusammenhang mit Clouds immer wieder Bedenken bezüglich der Sicherheit der Daten auf.

Die Angestellten Schweiz werden den Verdacht nicht los, dass die Begründung mit den mangelnden Kompetenzen nur vorgeschoben ist und es Mitel einzig um die Finanzen geht. Wobei hier ausdrücklich festgehalten sei, dass Mitel in der Schweiz absolut rentabel ist.

Es ist für die Angestellten Schweiz überhaupt nicht nachvollziehbar, dass Mitel in der Schweiz ohne Not ihr eigenes Herz herausschneiden will. Damit würde sich der Betrieb hierzulande bedeutungslos machen. Mehr als 500 Dienstjahre an Erfahrung und Know-how sollen einfach auf die Strasse gestellt werden.

Für die betroffenen Fachleute wäre der Stellenabbau ein harter Schlag. Sie sind eher älter, arbeiten schon lange im Betrieb, sind loyal und verfügen über eine berufliche Spezialisierung, die in der Schweiz mangels anderer Arbeitsstellen in diesem Bereich nicht mehr gefragt ist. Mitel verabschiedete sich zudem aus der Lehrlingsbildung.

Die Angestellten Schweiz fordern Mitel auf, zusammen mit der Arbeitnehmervertretung Alternativen zur Verlagerung der Forschung & Entwicklung ins Ausland auszuarbeiten. Es muss den ausgewiesenen Experten in der Schweiz ermöglicht werden, auch Lösungen für die Cloud zu entwickeln. Dazu sollen wenn nötig auch Investitionen getätigt werden.

Werden trotzdem Angestellte entlassen, dann fordern die Angestellten Schweiz insbesondere Weiterbildungsmassnahmen für die betroffenen Angestellten, damit diese sich andere Spezialgebiete aneignen können. Weiter sind sie bei der Suche nach einer neuen Arbeit zu unterstützen.

Die Angestellten Schweiz sind seit 100 Jahren die Stimme der Angestellten aus dem Mittelstand und vertreten deren Interessen in der Politik wie in Unternehmen. Der Verband setzt sich sozialpartnerschaftlich, konstruktiv und zuverlässig für gute Arbeitsbedingungen, faire Löhne und sichere Arbeitsplätze ein - zum Wohl von Gesellschaft und Wirtschaft. Ihren Mitgliedern bieten die Angestellten Schweiz zudem ein umfassendes, auf persönliche Bedürfnisse angepasstes Angebot an Weiterbildungen, Beratungen, Dienstleistungen und Informationen - für das persönliche Weiterkommen jedes Einzelnen. Weitere Informationen unter www.angestellte.ch

Kontakt:

Caroline Hasler, Rechtsanwältin, Kollektivarbeitsrecht und
Sozialpartnerschaft Angestellte Schweiz, 044 360 11 54
Hansjörg Schmid, Kommunikation Angestellte Schweiz, Tel. 044 360 11
21,
076 443 40 40

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