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Im Stich gelassene Arbeitnehmer der Ansaldo Energia wehren sich

Zürich (ots)

Ansaldo Energia Switzerland hat bekanntlich am 11. Juni dieses Jahres handstreichartig 24 Stellen abgebaut. Vor zweieinhalb Jahren wurden über 400 Arbeitnehmende von der General Electric an die Ansaldo aufgrund der Vorgaben des europäischen Kartellamtes übertragen. Alle 24 hatten hoffnungsvoll zu Ansaldo gewechselt und eine stabile Zukunft erwartet. Jetzt finden Sie sich auf die Strasse wieder, ohne Sozialplan und mit minimen Begleitmassnahmen.

Stellenabbau ohne Sozialplan

Stellt man die Leistungen, die ein Arbeitnehmer bei General Electric erhält denjenigen des von Ansaldo gekündigten gegenüber, haben die Ansaldo Mitarbeitenden tatsächlich Pech gehabt. Ein Beispiel: Ein 55 jähriger Mitarbeiter mit 20 Dienstjahren erhält:

   -	bei General Electric professionelle individuelle 
Karriereberatung und massge-schneiderte Workshops zur 
Neuorientierung. Eine Kündigungs-verlängerung um 9 Monate. 
Entschädigungen bei Wohnortswechsel in Folge eines neuen 
Arbeits-verhältnisses. Dienstaltersgeschenke pro rata bis zum 
nächsten Jubiläum. Beim Lebensalter 56 - 60 wird auf Kündigungen 
verzichtet.
   -	bei Ansaldo gar nichts oder einen Monat zusätzlicher 
Kündigungsfrist, die ihm gemäss neuem Gesamtarbeitsvertrag der 
MEM-Industrie sowieso zustehen wür-de. Ausserdem wird er von der 
Pflicht zur Arbeitsleistung freigestellt, was in den meisten Firmen 
eh die Regel ist.

Die Rechnung für die Ansaldo Mitarbeitenden sieht demotivierend aus, obwohl die Firma noch 2017 in Italien vom Industrieverband zum innovativsten Unternehmen gewählt wurde. Dabei meinen viele, dass dies vor allem den über 4000 Patenten zuzuschreiben sei, die aus Baden und Birr zu Ansaldo gingen. Ansaldo hat also der Belegschaft viel zu verdanken.

Zusätzliche soziale Begleitmassnahmen verlangt

Die Arbeitnehmenden sind vom Vorgehen des Managements enttäuscht. Sie fordern vom Management Nachbesserungen der Kündigungsbedingungen und insbesondere die Leistung des zugesicherten Treuebonus. Dieser wäre wohl auch vor Gericht durch-setzbar. Zusätzlich verlangen die Betroffenen mit der Unterstützung der Angestellten Schweiz die Vermittlung in das von der General Electric betriebene "ISB", den Bera-tungsdienst zur Neuorientierung. Mehrere der Mitarbeitenden haben nun die Angestell-ten Schweiz in einem gemeinsamen Schreiben mit ihrer Interessewahrung betraut.

Überdies erwarten die Angestellten Schweiz, dass die Geschäftsleitung das Gespräch mit ihnen aufnimmt. Der Verband fordert, dass die Firma den Betroffenen zusätzliche soziale Begleitmassnahmen leistet. Die Angestellten Schweiz werden den Betroffenen auf jeden Fall beistehen.

Kontakt:

Christof Burkard, Leiter kollektives Arbeitsrecht Angestellte
Schweiz, 079 768 58 98

Virginie Jaquet, Kommunikation Angestellte Schweiz, 044 360 11 43

Die Angestellten Schweiz sind seit bald 100 Jahren die Stimme der
Angestellten aus dem Mittelstand und vertreten deren Interessen in
der Politik wie in Unternehmen.
Der Verband setzt sich sozialpartnerschaftlich, konstruktiv und
zuverlässig für gute Ar-beitsbedingungen, faire Löhne und sichere
Arbeitsplätze ein - zum Wohl von Gesell-schaft und Wirtschaft.
Ihren Mitgliedern bieten die Angestellten Schweiz zudem ein
umfassendes, auf persön-liche Bedürfnisse angepasstes Angebot an
Weiterbildungen, Beratungen, Dienstleistun-gen und Informationen -
für das persönliche Weiterkommen jedes Einzelnen.

Weitere Informationen unter www.angestellte.ch

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