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Top-Touristiker diskutierten Preis und Wert

Obergurgl (ots)

Die Veranstaltung, die in Kooperation mit den
Branchenmedien tourist austria international und APA
OTS-Tourismuspresse organisiert wurde, stand heuer unter dem
Generalthema "Preis und Wert im Winterurlaub - Der Alpenraum im
Spagat zwischen Qualität und Dumping."
Der Wettbewerb im alpinen Tourismus, so das Resümee des Gipfels,
ist härter geworden, die Rahmenbedingungen - nicht zuletzt vor dem
Hintergrund der weltweiten wirtschaftlichen Situation - schwieriger.
Während unüberlegtem Preisdumping eine Absage erteilt wurde, wies die
Mehrzahl der Praktiker darauf hin, dass professionelle und
marktorientierte Preisgestaltung variabel sein müsse. Defizite wurden
im Verkauf geortet, aber auch im professionellen Umgang der
Unternehmer mit dem Thema Preisgestaltung - hier braucht es neben
intelligenten Preissignalen auch eine stärkere Preisdifferenzierung
im alpinen Tourismus.
Exklusiv: Reisestromanalyse der ÖHV
Thomas Reisenzahn, Generalsekretär der Österreichischen
Hoteliervereinigung, präsentierte zum Auftakt - exklusiv für den 3.
Tourismusgipfel auf der Hohen Mut - eine Reisestromanalyse für den
Zeitraum 1998 und 2008. Verglichen wurden dabei die Ankünfte der acht
wichtigsten Quellmärkte (Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien,
Niederlande, Frankreich, Großbritannien und USA) für die
Alpendestinationen Österreich, Südtirol und die Schweiz.
Die gute Nachricht vorweg: In den für den heimischen Tourismus so
wichtigen Herkunftsmärkten Deutschland und Niederlande kann
Österreich seine Spitzenposition nach wie vor verteidigen und nimmt,
neben den Mitbewerbern Schweiz und Südtirol, mehr als zwei Drittel
des Kuchens für sich in Anspruch.
Erfreulich auch, dass im heurigen Sommer die Ankünfte sowohl bei
Deutschen als auch bei Niederländern in Österreich wieder gestiegen
sind. Reisenzahn unterstrich einmal mehr die Bedeutung der
Tourismuswirtschaft für Österreich, die sich unter anderem im Anteil
der "Tourismusexporte" (d.h. Übernachtungen von ausländischen Gästen
im Inland) am BIP niederschlägt: Österreich liegt hier mit 5,21 %
deutlich vor der Schweiz (2,93 %), Italien (2,01 %) und Deutschland
(1,10%).
Gerade vor diesem Hintergrund, so der ÖHV-Generalsekretär, sei es
dringend notwendig, die Rahmenbedingungen für die heimische
Tourismuswirtschaft zu verbessern und beispielsweise - ähnlich wie
dies in Deutschland vorgesehen ist - den Mehrwertsteuersatz zu
reduzieren.
Für jeden Kunden der richtige Preis
Im Anschluss an das einleitende Statement diskutierten Christopher
Norden (tourist austria international) und Christoph Sailer (ORF
Tirol) mit einer hochkarätig besetzten Unternehmerrunde das Thema
Preis und Wert im Winterurlaub.
"Der
Gast ist nicht dankbar für einen niedrigen Preis, der Gast will immer
alles!" - unterstrich die Bedeutung professioneller und kreativer
Preisgestaltung für das internationale Marketing.
"Es gibt für jedes Produkt den richtigen Kunden und auch den
richtigen Preis", so sein Tenor. Eine Ansicht, die Stefan Schwarz
(Salomon Österreich) teilte: "Es geht darum, die Bedürfnisse unserer
Kunden genau zu durchleuchten und in der Produkt-und Preisgestaltung
auch darauf einzugehen."
"Wir glauben immer, dass der Preis für den Gast das Wichtigste
ist", meinte Michaela Reitterer (Boutiquehotel Stadthalle Wien, Easy
Hotels). Sie ist nach wie vor überzeugt davon, dass für gute Leistung
auch gute Preise durchsetzbar sind.
"Leider haben wir im Tourismus unsere Gäste zu Schnäppchenjägern
erzogen", wies Angelika Falkner (Hotel Central Spa Sölden) auf
hausgemachte Probleme hin. Allerdings müsse man dringend daran
arbeiten, über Qualitätssteigerung und Professionalisierung das
Preisniveau im Sommer sukzessive an jenes der Wintersaison
anzugleichen.
Richard Hauser (Hotel Stanglwirt Going) regte an, im Zusammenhang
mit dem Preis-Leistungsverhältnis die "Werte" hinter dem heimischen
Tourismusprodukt noch stärker in den Vordergrund zu stellen: "Hier
braucht es ein noch stärkeres Miteinander zwischen Gästen, Gastgebern
und Mitarbeitern."
Für Positionierung, gegen Austauschbarkeit
"`Tirol für 99 Euro - ist das noch glaubhaft?", war eine der
Fragen von Christoph Sailer an Josef Margreiter (Tirol Werbung) in
der zweiten Diskussionsrunde mit Vertretern von Destinationen und
Tourismusorganisationen. "Wir müssen unseren Gästen anbieten, was
diese nachfragen", so die Antwort des Tirolwerbers, "es geht hier
nicht um Dumping, sondern darum, dass wir in unterschiedlichen
Kategorien professionelle, verkaufbare Pakete schnüren." So wäre die
Aktion `Tirol für 99 Euro vor allem für Privatvermieter eine gute
Chance, im Geschäft mitzumischen.
"Wir profitieren noch heute vom hohen Markenwert der Schweiz",
unterstrich Urs Zenhäusern (Wallis Tourismus) die hohe Bedeutung der
Markenpflege im Tourismus, "wenn wir es schaffen, die Begehrlichkeit
bei unseren Gästen zu wecken, können wir auch gute Preise
durchsetzen."
Für Oskar Hinteregger (Österreich Werbung Deutschland) geht es vor
allem um die erstklassige Positionierung: "Es ist sicher eine der
kniffligsten Aufgaben, das Preis-Leistungsverhältnis im Dialog mit
dem Gast richtig darzustellen. Leider reduzieren wir dabei unsere
Leistung oft auf das nackte Bett und vergessen auf wichtige Werte wie
Emotionen."
Erich Melmer (Interski International) zeigte am Beispiel der
Skischulen eindrucksvoll auf, dass Preisdumping letztlich ein Weg in
die Sackgasse ist. "Hier findet sicherlich derzeit eine
Marktbereinigung statt. Zum Glück denken aber immer mehr Touristiker
um. Wir sind zuversichtlich, dass wir in den kommenden Jahren auf
höherem Niveau weiter arbeiten können."
Hubert Siller (MCI Tourismus) betonte, dass die Internationalität
im Alpentourismus mittlerweile voll Einzug gehalten hat und der
Wettbewerb daher immer härter wird: "Der Kunde ist nicht schwieriger,
aber komplizierter geworden. Emotionen und Atmosphäre werden im
alpinen Tourismus auch künftig eine entscheidende Rolle spielen. Wenn
wir nicht austauschbar werden wollen, kann ich allen Touristikern nur
raten, auf diese Werte bei der Produktgestaltung besonders zu
achten."
Von 2.700 Metern live ins Internet
Beachtlich war die Kommunikationsleistung rund um den 3.
Tourismusgipfel: Erstmals wurde die gesamte Diskussion im Live-Stream
über www.pressezone.at und www.tai.at übertragen, zudem war ein Live
Chat eingerichtet, sodass sich Touristiker und Interessierte beliebig
in die Diskussion einklinken konnten.
Beachtlich auch das Interesse von Seiten des Tourismus und der
Medien: Rund 70 Experten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz
fanden sich auf der Hohen Mut ein.
Bildmaterial unter:
http://pressefotos.at/m.php?g=1&u=74&dir=200911&e=20091113_t&a=event
Bildmaterial unter:
http://www.tourismuspresse.at/redirect.php?HoheMut1

Rückfragehinweis:

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