Superbug-Warnung: Neuer Bericht warnt vor epidemischen Ausmassen von MRSA in europäischen Krankenhäusern
Maidenhead, England (ots/PRNewswire)
Im 2005 Jahresbericht des European Antimicrobial Resistance Surveillance System (EARSS) veröffentlichte Daten belegen, dass die Verbreitung von MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) im sechsten Jahr in Folge in ganz Europa beständig auf dem Vormarsch ist. Grossbritannien steht dabei nach Malta, Zypern, Rumänien und Portugal an fünfter Stelle der in Europa am schlimmsten betroffenen Länder(1). Der Bericht konstatiert jedoch auch, dass zwei Länder - Slowenien und Frankreich - in der Lage waren, die Infektionsraten durch Implementierung entsprechender langfristiger Kontrollmassnahmen senken konnte. In Grossbritannien konnte dieser Trend in den vergangenen sechs Jahren jedoch nicht rückgängig gemacht werden. Die insgesamte Zunahme der MRSA-Fälle ist in hohem Masse symptomatisch für die Zunahme der antimikrobiellen Resistenz (AMR)(1) - der wachsenden Anzahl von resistenten Pathogen in Grossbritannien und Europa. Der Bericht warnt davor, dass AMR die erfolgreiche und wirksame Behandlung von Infektionen ernsthaft bedroht und zu einer stetigen Zunahme der Todesfälle und Krankheitsbelastung führt(1).
Die Behandlung mit Antibiotika ist weit verbreitet, um in Krankenhäusern auftretende Infektionen (Hospital Associated Infections, HAI) zu bekämpfen. In der erweiterten EU traten jährlich drei Millionen dieser Infektionen auf, die bis zum heutigen Tag in alarmierenden 50.000 Todesfällen resultierten.(2)
Mark Wilcox, Clinical Director of Microbiology & Infection Control am Leeds Teaching Hospital, erläuterte: "Die Ergebnisse des EARSS-Berichts sind Besorgnis erregend und machen unmissverständlich deutlich, dass die antibiotische Resistenz ganz offensichtlich auf dem Vormarsch ist. Wenn dieser Trend weiter anhält und nicht wirksam rückgängig gemacht werden kann, ist es wahrscheinlich, dass die Zahl der Todesfälle infolge von Infektionen, die durch gegenüber mehreren Medikamenten resistenten Bakterien verursacht werden, weiter ansteigen wird. Die finanziellen Auswirkungen von längeren Krankenhausaufenthalten und Folgebehandlungen werden die Gesundheitssysteme in Europa noch weiter belasten. Wir müssen deshalb geeignete Management- und Behandlungsmassnahmen implementieren und auf ihre Wirksamkeit prüfen."
Die unsachgemässe Anwendung von Antibiotika ist weiterhin einer der Hauptfaktoren, die zur zunehmenden Anzahl von resistenten Pathogen in ganz Europa beitragen. Zahlreiche dieser ursächlichen Organismen wie MRSA haben eine Resistenz gegen mehrere Antibiotika entwickelt.(3) Krankenhauspatienten sind aufgrund ihres oft geschwächten Immunsystems besonders gefährdet gegenüber diesen resistenten Bakterienstämmen(4) und entwickeln dadurch Infektionen, welche sich u. a. in infizierten Brandwunden, tiefen Abszessen, chirurgischen Wundinfektionen, Perforationen oder komplizierten Blinddarmentzündungen äussern. Wenn diese klinischen Komplikationen zu den bestehenden Beschwerden des Patienten hinzukommen, können sie sich als tödlich erweisen oder zu längeren Krankenhausaufenthalten führen und stellen daher eine grössere Belastung für die Gesundheitssysteme dar.(5)
Während die antimikrobielle Resistenz im Allgemeinen in ganz Europa zunimmt, zeigen die EARSS-Daten aber auch, dass bestimmte Resistenztrends durch lokale Bedingungen wie Häufigkeit des Auftretens und Stamm von Pathogenen, örtliche Gepflogenheiten bei der Verschreibung von Antibiotika, sowie Kontrollmassnahmen von Krankenhäusern beeinflusst werden können.
Aufgrund der zunehmenden antimikrobiellen Resistenz ist es äusserst wichtig, eine auf Erfahrung beruhende Behandlung von komplizierten und schweren Infektionen schnell mit Breitbandantibiotika einzuleiten, da die Identifizierung der die Infektion verursachenden Bakterien mit den derzeit verfügbaren antimikrobiellen Testmethoden mindestens 48 Stunden in Anspruch nehmen kann.
Tigecyclin ist eines unter einer begrenzten Anzahl von in Europa erhältlichen neuen Breitbandantibiotika, die verwendet werden können, wenn die ursächlichen Bakterien noch nicht bekannt sind.(6)
Mark Wilcox erklärte: "Die zunehmende antimikrobielle Resistenz ist bei der Behandlung von Infektionen ein komplizierender Faktor - insbesondere in Krankenhäusern. Wenn ein Patient eine schwere Infektion im Krankenhaus entwickelt, dauert es gewöhnlich zwischen 24 und 48 Stunden, um die verantwortlichen Bakterien genau zu bestimmen. In diesen kritischen frühen Stadien der Behandlung ist es daher entscheidend, wirksame Breitbandantibiotika zur Verfügung zu haben. Tigecyclin ist eine nützliche neue Alternative eines Breitbandantibiotikums, das Schutz gegen Bakterien mit multi-medikamentöser Resistenz bietet, die in Europa immer häufiger vorzufinden sind."
Hinweise für Redakteure
Informationen zu Tigecyclin
Tigecyclin wurde von Wyeth zur Überwindung der beiden entscheidenden Tetracyclin-Resistenzmechanismen, nämlich der Effluxpumpen und des Ribosomenschutzes, entwickelt und ist unbeeinflusst von anderen bakteriellen Resistenzmechanismen wie ESBLs (extended spectrum beta-lactamases, beta-Lactamasen mit breitem Wirkungsspektrum), die die Anzahl verfügbarer Antibiotika-Alternativen begrenzt haben.
Tigecyclin ist wirksam gegen zahlreiche gram-positive Bakterien wie MRSA und häufig auftretende gram-negative Pathogene wie Escherichia coli. Es kann als eine auf Erfahrung beruhende Monotherapie (vor Identifizierung des ursächlichen Bakteriums) bei der Behandlung von Haut- oder intraabdominellen Infektionen verwendet werden, zu denen besonders die Infektionen gehören, die durch mehrere verschiedene, im Krankenhaus oder zuhause erworbene Bakterien verursacht werden. Die häufigsten, in klinischen Versuchen mit Tigecyclin berichteten, Nebenwirkungen waren vorübergehende Übelkeit (20 %) und Erbrechen (14 %). Diese Nebenwirkungen traten frühzeitig im Behandlungsverlauf auf und waren gewöhnlich milder oder moderater Natur. Tigecyclin wird von umfassenden globalen in-vitro-Studien und einem klinischen in-vivo-Versuchsprogramm unterstützt und wurde ausgewählten Patienten vor der aufsichtsrechtlichen Zulassung im Rahmen eines "Compassionate Use"-Programms zur Verfügung gestellt.
Tigecyclin ist derzeit in Österreich, Deutschland, Frankreich, Portugal, Italien, Griechenland, Dänemark, Schweden, Finnland, der Tschechischen Republik und Grossbritannien auf dem Markt. Es erhielt die Zulassung durch die FDA im Juni 2005 und wurde seitdem von den entsprechenden Aufsichtsbehörden in Brasilien,
Kolumbien, Argentinien, Mexiko, Peru, Ecuador, Kuwait, Katar und den
Philippinen zugelassen.
Informationen zu Wyeth
Wyeth ist eines der grössten forschenden Pharmazeutik- und Gesundheitsunternehmen der Welt. Das Unternehmen ist führend bei der Entdeckung, Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Arzneimitteln, Impfstoffen, biotechnologischen Produkten und rezeptfreien Medikamenten, die die Lebensqualität von Menschen in aller Welt verbessern. Die Hauptbereiche des Unternehmens sind Wyeth Pharmaceuticals, Wyeth Consumer Healthcare und Fort Dodge Animal Health.
Wyeth Pharmaceuticals
Wyeth Pharmaceuticals, eine Tochtergesellschaft von Wyeth, verfügt über führende Produkte in den Bereichen Frauengesundheit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Zentralnervensystem, Entzündungen, Transplantationen, Hämophilie, Onkologie, Impfstoffe und Ernährungsprodukte. Wyeth ist eines der grössten forschenden Pharmazeutik- und Gesundheitsunternehmen der Welt. Das Unternehmen ist führend bei der Entdeckung, Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Arzneimitteln, Impfstoffen, biotechnologischen Produkten und rezeptfreien Medikamenten, die die Lebensqualität von Menschen in aller Welt verbessern. Die Hauptbereiche des Unternehmens sind Wyeth Pharmaceuticals, Wyeth Consumer Healthcare und Fort Dodge Animal Health.
Informationen zum EARSS
Das European Antimicrobial Resistance Surveillance System (EARSS) wird vom Direktorat G für Gesundheit und Verbraucherschutz der Europäischen Kommission finanziert und vom Niederländischen Institut für Gesundheits- und Umweltschutz (RIVM) koordiniert. EARSS ist ein internationales Netzwerk von nationalen Überwachungssystemen, das vergleichbare und validierte Daten zur Anfälligkeit gegen antimikrobielle Resistenz sammelt, um den Schutz der öffentlichen Gesundheit zu gewährleisten. Seit dem Jahr 2004 wurden die Anfälligkeit gegen antimikrobielle Resistenz in invasive Infektionen verursachenden Klebsiella pneumoniae, Pseudomonas auruginosa, Streptococcus pneumoniae, Staphylococcus aureus, Escherichia coli und Enterococcus faecalis/faecium überwacht und Variationen von antimikrobieller Resistenz über Zeit und Orte hinweg überwacht.
Literatur
1. European Antimicrobial Resistance Surveillance System (EARSS) 2005 Annual Report. Verfügbar unter: http://www.rivm.nl/en/
2. Hospitals in Europe Link for Infection Control Through Surveillance (HELICS). About HELICS. Verfügbar unter: http://helics.univ-lyon1.fr/about.htm. Aufgerufen am 20. Februar 2006.
3. Goosens H, Ferech M, Stichele RV, et al, for the ESAC Project Group. Outpatient antibiotic use in Europe and association with resistance; a cross-national database study. Lancet. 2005; 365: 579-587.
4. Shlaes DM, Gerding DN, John JF Jr, et al. Society for Healthcare Epidemiology of America and Infectious Diseases Society of America Joint Committee on the Prevention of Antimicrobial Resistance: Guidelines for the Prevention of Antimicrobial Resistance in Hospitals. Clin Infec Dis. 1997; 25: 584-599.
5. Cosgrove SE, Carmeli Y. The impact of antimicrobial resistance on health and economic outcomes. Clin Infect Dis. 2003; 36: 1433-1437.
6. Interpretation der EMEA-genehmigten Zusammenfassung von Produkteigenschaften durch Wyeth Europe.
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