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Finger weg von Tropenfischen!

Hamburg (ots)

Im "Internationalen Jahr des Riffes 2008" rufen
Umweltschützer und Sporttaucher zum Verzicht auf tropische 
Fischspezialitäten auf. Die Organisation Reef Check e.V., der Verband
Deutscher Sporttaucher e.V. und das Greenpeace Magazin appellieren an
Handel und Gastronomie, Fischarten aus dem Sortiment zu nehmen, die 
in Korallenriffen leben. Verbraucher und Restaurantbesucher sollten 
von entsprechenden Angeboten die Finger lassen.
Exotische Fische wie Red Snapper, Papageifische und Zackenbarsche 
(zu denen auch der Juwelenbarsch oder Erdbeerfisch zählt) sind in 
Deutschland zunehmend gefragt. Sie werden in Supermärkten, Fischläden
und zahlreichen Restaurants angeboten. Spezialisierte Händler lassen 
die Ware meist als Frischfisch einfliegen. Der Kauf wird über 
Zwischenhändler vor allem in Südasien und am Persischen Golf 
abgewickelt. Eine Kontrolle der Fangmethoden ist in der Regel 
unmöglich.
Viele tropische Fischbestände sind durch eine übermäßige Nutzung 
bedroht. So berichtet die Organisation Reef Check von einem 
fortschreitenden Rückgang großer Zackenbarsche in Atlantik und 
Indopazifik. Zudem gefährden destruktive Fangmethoden die 
Korallenriffe. Vor allem in Südostasien töten Fischer ihre Beute mit 
Dynamit oder betäuben sie für den Lebendfischhandel mit Zyanid, 
wodurch ganze Riffe verwüstet werden.
Wissenschaftler warnen, dass die Überfischung das ökologische 
Gleichgewicht der Korallenriffe gefährdet. Viele der begehrten Arten 
stehen am oberen Ende der Nahrungskette und können nicht durch andere
ersetzt werden. Die farbenfrohen Papageifische wiederum erfüllen eine
wichtige Funktion, indem sie Algen von den Korallen abweiden. Werden 
ihre Bestände dezimiert, drohen die durch Meereserwärmung und 
Überdüngung ohnehin geschwächten Riffe zuzuwuchern.
Nachdem in Europas Meeren 80 Prozent der Bestände am Rande des 
Zusammenbruchs stehen, darf das Überfischungsproblem nicht auch noch 
durch immer mehr Importe exotischer Fische in andere Teile der Welt 
verlagert werden.
PS: Mehr Informationen zur Überfischung der Weltmeere finden Sie 
in einem Themenschwerpunkt in der neuen Ausgabe des "Greenpeace 
Magazins" GPM 4.08.
Pressekontakt:

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Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Dr. Georg Heiss, Reef Check
e.V. (Tel. 0176-64144994), Jochen Schildt, Greenpeace Magazin (Tel.
0171-5411482) oder Dr. Ralph O. Schill, Verband Deutscher
Sporttaucher e.V. (Tel. 0172-7304726)

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