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Ungarn 2005: Königin "SISI" wurde Ritter der ungarischen Kultur

Zürich (ots)

Erstmals in der Geschichte wurde mit Königin
Elisabeth von Ungarn ein gekröntes Haupt posthum von einer privaten
Stiftung zum Ritter der ungarischen Kultur ernannt. Der Ritterschlag
war und ist ein Privileg, das sonst nur Königen selbst vorbehalten
ist.
Das Leben der bayerischen Herzogin und späteren österreichischen
Kaiserin und ungarischen Königin war eng mit Ungarn verbunden und
ihre Spuren sind bis heute überall zu finden. "Meine geliebten
Ungarn" sagte sie immer wieder, lernte ihre Sprache und wirkte als
Vermittlerin bei der Versöhnung mit dem Wiener Hof, bei dem ihr
Freund und Vertrauter Graf Andrássy eine wichtige Rolle spielte. Sie
las etwa die Verse von Sándor Petöfi in Originalsprache und ließ auch
ihre Kinder Kronprinz Rudolf und Marie Valerie Ungarisch lernen.
Ihrem unermüdlichen Einsatz ist es zu verdanken, daß die ungarische
Kultur unter den Habsburgern ihre Eigenständigkeit und Identität
bewahren konnte.
Und die Ungarn liebten "ihre Sisi" ebenfalls, wie sich nicht nur
anläßlich ihrer Krönung in der Budapester Matthiaskirche zeigte. Bis
heute wird ihr Andenken in Ungarn hoch gehalten, weit mehr als in
anderen ehemaligen Ländern der Monarchie, weit mehr als in ihrer
eigenen Heimat, wo man erst in jüngerer Vergangenheit Gedenkstätten
eingerichtet hat, wie etwa in ihrem Geburtsschloß Unterwittelsbach in
Bayern oder mit dem Sisi-Museum in Wien.
Es ist jedoch kein Zufall, daß die größte und wichtigste
Gedenkstätte im Königlichen Schloß Gödöllö nahe Budapest zu finden
ist. Elisabeth verbrachte hier insgesamt über fünfeinhalb Jahre und
über 2000 Nächte, mehr als in der Wiener Hofburg und in Schönbrunn
zusammen. Meist war sie begleitet von ihrer jüngsten Tochter Marie
Valerie, die liebevoll die "Prinzessin von Gödöllö" genannt wurde.
Hier konnte sie vom strengen Wiener Hofprotokoll abschalten, unter
Freunden sein und ihrer Leidenschaft, dem Reiten frönen. Besucht man
heute den nahe dem Schloß gelegenen Reiterhof der Brüder Lázár, kann
man diese Leidenschaft selbst nachvollziehen. Ihre engste Vertraute,
die sie während ihrer Aufenthalte in Gödöllö und auf ihren Reisen
begleitete, war die ungarische Gräfin Irma Sztáray.
Elisabeth wurde aber auch für ihr karitatives Engagement geliebt.
Im österreichischen-preussischen Krieg 1866 ließ sie in der Reithalle
von Schloß Gödöllö ein Lazarett einrichten und besuchte persönlich
die verletzten ungarischen Soldaten. Unter ihrer Schutzherrschaft
wurde 1880 der staatliche ungarische Frauenhilfsverein gegründet, aus
dem später das ungarische Rote Kreuz hervorging, dessen ersten
Präsidenten Georg von Habsburg sie persönlich zum Ritter schlug. Auch
sonst hat sie sich stets um Menschen in Not angenommen.
Das Königliche Schloß Gödöllö ist heute nach jahrelanger
vorbildlicher Renovierung wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Im
zentralen Flügel des barocken Prachtschlosses kann man über 20 Räume
besichtigen, unter anderem den Prunksaal sowie die Privatgemächer der
Königlichen Familie. Der Barocksaal kann ebenso wie Sisis
Geheimzimmer für Veranstaltungen in exklusiver Atmosphäre gebucht
werden. Ebenfalls zugänglich sind inzwischen fünf Zimmer im
Bayrischen Trakt, der Musikpavillon, sowie die königliche Loge in der
barocken Schloßkirche, die bis heute gleichzeitig die Pfarrkirche des
Ortes Gödöllö ist.
1996 eröffnete das Museum des Schlosses, das eine Dauerausstellung
über das Ungarn der Monarchie und das Leben der Königin zeigt. Der
Ehrenhof wird von den Flügeln des Haupttraktes begrenzt und gewährt
vom Café aus einen schönen Blick auf den barocken Park, der
mittlerweile ebenfalls teilweise rekonstruiert wurde. Hier finden in
den Sommermonaten Konzerte, Festspiele und zahlreiche Veranstaltungen
statt, die dem historischen Ambiente gerecht werden.
Auf Initiative von Gödöllö entstand die "Sisi-Strasse", das
einzige kulturelle touristische Angebot, welches nur mit dem Namen
einer einzigen Person verbunden ist, die zu ihrer Zeit zu den
schönsten gekrönten Häuptern zählte und für viele Frauen als Vorbild
galt. Stationen der Sisi-Straße, sind neben Schloß Gödöllö auch
Budapest, mit der Statue an der nach ihr benannten Brücke, die Orte
ihre Kindheit in Bayern, das Schloß Schwanstein ihres
Lieblingsneffens König Ludwig II., Bad Ischl, wo sich der junge
österreichische Kaiser Franz Joseph I. unsterblich in die 16-jährige
bayerische Herzogin verliebte, Stätten ihres Wirkens in Wien, wie
etwa Schloß Schönbrunn mit dem eigens für sie eingerichteten
Turnsaal, aber auch das ungarische Herend, wo man das Gödöllöer
Tafelgeschirr bewundern kann, bis Meran und Triest, wo Elisabeth oft
in Schloß Miramar weilte.
Damit bildet die "Sisi-Straße", die von Gödöllö über die Alpen bis
ans Mittelmeer führt, heute wieder eine grenzenlose Verbindungslinie
innerhalb der neuen EU, die auch jene Länder wieder zusammenbringt,
die schon in der Vergangenheit verbunden waren.
Gödöllö liegt nur knapp 20 Kilometer westlich von Budapest und ist
auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln von der Hauptstadt aus leicht
erreichbar. Mehrmals täglich verkehren Busse und Vorortezüge vom
Westbahnhof, der Bahnhof Gödöllö ist nur wenige Schritte vom Schloß
entfernt. Ein besonders schönes Erlebnis ist die Fahrt mit dem
Historischen Zug (Anmeldung erforderlich).
Informationen:
 Königliches Schloss Gödöllö
 Tel.: +36 28/410-124, +36 28/420-588, Fax: +36 28/422-077
 E-Mail:   info@koniglichesschloss-godollo.net
 Webseite: www.koniglichesschloss-godollo.net

Rückfragehinweis:

Quelle: Ungarisches Tourismusamt, CH-8035 Zürich,
Stampfenbach Str.78
Tel. 0041/1/361 1414, Fax 0041/1/361 3939,
mailto:info@ungarn-tourism.ch,
www.ungarn-tourismus.at, www.hungary.com,
Kostenloses Infotelefon nach Ungarn: 00800 3600 0000

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