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Blasenkrebs bei Frauen: Keine Früherkennung trotz Verdopplung der Neuerkrankungsrate

Freiburg (ots)

Die Anzahl der Frauen, bei denen Ärzte
Blasenkrebs diagnostizieren, hat sich von 1980 bis 2004 mehr als 
verdoppelt. Mit 7.336 neuen Fällen erkrankten 2004 sogar mehr Frauen 
an Blasenkrebs als an Gebärmutterhalskrebs.(1) "Inzwischen raucht 
fast jede dritte Frau. Daher steigt voraussichtlich die Häufigkeit 
von Blasenkrebs bei Frauen weiter an. Rauchen ist der wichtigste 
Risikofaktor und etwa für jeden zweiten Fall verantwortlich", erklärt
Dr. Gerson Lüdecke, Urologe am Universitätsklinikum Gießen. Ein 
weiterer Risikofaktor ist der Kontakt mit bestimmten krebserregenden 
Chemikalien.
"Bei Personen mit einem erhöhten Risiko für Blasenkrebs können 
Urologen oder Gynäkologen eine Urinprobe auf das nukleäre 
Matrixprotein 22 (NMP22) untersuchen. Der Urintest weist 
Harnblasenkarzinome auch in frühen Stadien nach", so Lüdecke. Doch 
die gesetzlichen Krankenkassen zahlen nicht für eine Früherkennung 
von Blasenkrebs. Dagegen erhalten Frauen den Pap-Test zur 
Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs bereits seit 1971 auf Kosten 
der Krankenkassen. Der Pap-Test trug wesentlich dazu bei, dass heute 
weniger Frauen an Gebärmutterhalskrebs sterben müssen. Die 
Sterblichkeit reduzierte sich in den letzten 20 Jahren um mehr als 
die Hälfte. Im Gegensatz dazu verringerte sich die 
Blasenkrebs-Sterblichkeit bei Frauen in den letzten Jahrzehnten nur 
wenig. Sie sank von 1980 bis 2004 von 2,6 Todesfällen pro 100.000 
Frauen auf 2,2.1
"Blasenkrebs kann zehn oder 20 Jahre unbemerkt in der Harnblase 
wachsen und sich dann in einem fortgeschrittenen Stadium plötzlich 
mit Beschwerden melden. Die Früherkennung ist von entscheidender 
Bedeutung für eine erfolgreiche Therapie und das Überleben der 
Patienten. Bei rechtzeitiger Behandlung sind die Heilungschancen 
gut", erläutert Lüdecke. Der Urologe rät allen Frauen, 
Blutbeimengungen im Urin sehr ernst zu nehmen. Sie sind das 
wichtigste Symptom für ein Karzinom der Harnblase. Außerdem können 
Schmerzen beim Wasserlassen und häufiger Harndrang auf einen Tumor 
deuten.
Literatur:
1. Krebs in Deutschland 2003-2004. Häufigkeiten und Trends. 6. 
überarbeitete Auflage. Robert Koch-Institut (Hrsg) und die 
Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e. V.
(Hrsg). Berlin, 2008. www.rki.de, 4.11.2008.
Grafiken:
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