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Der Glanz des Wakker-Preises an Fläsch fällt auch auf die HTW Chur

Chur (ots)

Die Gemeinde Fläsch hat den Wakkerpreis 2010 für ihre
Ortsbildentwicklung erhalten. Mit ein Grund für die Verleihung des 
prestigeträchtigen Preises an die Gemeinde in der Bündner Herrschaft 
war die vorbildliche Ortsbildplanung. Zu dieser trug die Hochschule 
für Technik und Wirtschaft Chur mit verschiedenen Arbeiten 
massgeblich bei.
Welchen Charakter soll unser Dorf aufweisen? Diese Frage 
beschäftigt viele Gemeinden. Denn viele Strukturen in den Dörfern 
stammen aus einer Zeit mit anderen Gesellschafts- und 
Wirtschaftsformen. So ist das Bild ländlicher Gemeinden häufig durch 
die Landwirtschaft geprägt, auch wenn die Mehrheit der Bewohner nur 
im Dorf wohnt, aber ihre Arbeit in grösseren Ballungszentren findet.
Diese Situation gilt auch für die Gemeinde Fläsch. Dem Engagement 
des lokalen Architekten Kurt Hauenstein ist es zu verdanken, dass die
Verantwortlichen nicht einfach zuwarteten, bis sich das Dorf 
schleichend verändert hatte, sondern die Gestaltung des Dorfbildes 
aktiv angingen. 2004 wählten sie Christian Wagner, Professor für 
Architektur an der HTW Chur, als Bauberater. Zusammen skizzierte man 
ein Leitbild. Kernelement dabei war, den Charakter eines Weinbaudorfs
in Fläsch zu erhalten und nach Möglichkeit weiterzuentwickeln.
Um weitere Zielvorstellungen für die Bauordnung der Gemeinde zu 
entwickeln, schlug Wagner vor, das Studierende der HTW Chur das Dorf 
analysieren und Projekte für dasselbe ausarbeiten. Die Gemeinde war 
einverstanden. Die vier Dozenten Roger Boltshauser, Maurus Frei, 
Andreas Hagmann und Aita Flury sowie rund 60 Studierende investierten
unter der Gesamtleitung von Christian Wagner für ihre Analysen über 
20'000 Stunden. Sie erstellten unter anderem umfassende 
Bebauungsstudien. Charakteristiken der Grundrisse von Häusern sowie 
Ställen, der Dachformen, der Mauern, der Pflanzen, des Verkehrs oder 
der Besonnung wurden erfasst. Dabei zeigte sich beispielsweise, wie 
prägend die ins Dorf hineingreifenden Weinberge oder die vielen 
Mauern sind.
Basierend auf den Studien schlugen Christian Wagner und der 
Raumplaner Christian von Ballmoos der Gemeinde eine neue Bauordnung 
vor. Diese umfasste auch eine Bauzonenänderung, so dass möglichst 
viele der Weinberge im Dorf erhalten bleiben. Ein wichtiger Punkt 
war, dass jeder Gesuchsteller für einen Neu- oder Umbau eine 
Bauberatung erhält. Diese kann dann bereits im Vorfeld eines 
Bauprojektes erläutern, auf was der Bauherr achten sollte, 
beispielsweise dass Fremdelemente wie Zyklopenmauerwerk oder 
künstliche Terrassierungen nicht ins Dorf gehören. Die fest 
verankerte Beratung hat auch zur Folge, dass Massvorschriften für 
Bauten auf ein Minimum reduziert werden können.
Die Stimmbürger von Fläsch hiessen die neue Bauordnung 
beziehungsweise das neue Baugesetz im Jahre 2008 gut. Mit dem 
Wakkerpreis 2010 kommt es nun zur schweizweiten Anerkennung der 
Ortsbildplanung von Fläsch. Einen Teil der Anerkennung dürfen die 
Forschenden der HTW Chur um Christian Wagner auch für sich verbuchen.
Ihre Analysen und Vorschläge helfen Fläsch, damit es sein schmuckes 
Gesicht längerfristig behalten kann.
Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Chur
Die HTW Chur bietet Aus- und Weiterbildungen sowie angewandte 
Forschung in sechs Fachbereichen an: Bau und Gestaltung, 
Informationswissenschaft, Technik, Management, Medien sowie 
Tourismus. Angeboten werden Bachelor- und Masterabschlüsse sowie die 
Technische Berufsmatura und ein weit reichendes Angebot an 
Weiterbildungsmastern.  Die Forschungsinstitute fördern den 
Wissenstransfer von der Hochschule in Wirtschaft und Gesellschaft im 
In- und Ausland. Im Jahr 2009 sind rund mehr als 1500 Studierende 
eingeschrieben. Die HTW Chur ist Teil der Fachhochschule Ostschweiz 
FHO.

Kontakt:

Christian Wagner
Professor für Architektur
Tel.: +41/81/286'24'76
E-Mail: christian.wagner@htwchur.ch

Presse:
Christoph Meier
Projektleiter Kommunikation
Tel.: +41/81/286'24'04
E-Mail: christoph.meier@htwchur.ch
E-Mail: presse@htwchur.ch
Internet: http://www.htwchur.ch/presse

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