Urinary Incontinence Advocacy Groups
Frauenrecht: nicht wenn es um die Gesundheit geht
Genf (ots/PRNewswire)
- Patienteninteressensverbände schliessen sich zusammen und geben Frauen Hilfsmittel an die Hand, um das Schweigen zu durchbrechen, das das Tabu der Belastungs-Inkontinenz umgibt
Zum internationalen Frauentag haben sich unabhängige Patienteninteressensverbände zum ersten Mal zusammengetan. Sie wollen das Leben von Millionen Frauen weltweit verändern, die sich um ihren unwillkürlichen Harnverlust Sorgen machen, vor dem damit verbundenen Geruch Angst haben und ihr Selbstvertrauen wegen ihrer Belastungs-Inkontinenz (stress urinary incontinence = SUI) verlieren. Dreizehn Patienteninteressensverbände aus elf Ländern haben heute ein Positionspapier mit dem Titel 'Breaking Down the Last Medical Taboo - Speaking Up for the Silent Majority' veröffentlicht, das ihr Engagement widerspiegelt, Millionen von Frauen zu helfen, die unter Belastungs-Inkontinenz leiden. Dieses Papier ist Teil einer internationalen Initiative, die Frauen Mut machen möchte, über ihre Belastungs-Inkontinenz offen zu reden, anstatt im Stillen zu leiden. Dazu wird ihnen eine detaillierte Unterweisung und Beispiele an die Hand gegeben, die Frauen dabei helfen sollen, Belastungs-Inkontinenz zu erkennen und Hilfe zu finden.
In den letzten Jahrzehnten haben Frauen Gleichberechtigung bei der Arbeit, das Wahlrecht und Beteiligung am gesellschaftlichen Leben im gleichen Masse wie die Männer erreicht. Wenn es jedoch um einige spezielle Gesundheitsthemen, wie z.B. Belastungs-Inkontinenz geht, fehlt vielen Frauen noch das Selbstvertrauen und ihre Verlegenheit ist zu gross, um über ihren Zustand mit der Familie , Freunden oder dem Arzt zu reden. Stattdessen leiden sie still über Jahre, bevor sie Hilfe suchen (1). Harninkontinenz ist von der Weltgesundheitsbehörde zum "letzten medizinischen Tabu" erklärt worden (2). Belastungs-Inkontinenz tritt fast doppelt so häufig wie Dranginkontinenz auf und ist damit die häufigste Form von Harninkontinenz bei Frauen. Es handelt sich um den unwillkürlichen Harnverlust während körperlicher Anstrengungen wie z.B. Niesen, Husten, Lachen, Heben oder während des Trainings (3). Belastungs-Inkontinenz ist ein peinlicher und lästiger Zustand, der weltweit mehr als eine Frau unter sieben betrifft und die Lebensqualität einer Frau in starkem Masse beeinträchtigen kann (3,4).
Dr. David Fonda, Associate Professor of Medicine an der Monash University in Australien sagte bezugnehmend auf die heutige Erklärung: "Durch die Veröffentlichung dieses wichtigen Papiers und den Selbsthilfehinweisen sowie der Orientierungshilfe, die es enthält, hoffen wir, dass es nun die Patienteninteressensverbände weltweit in der Lage sein werden, dafür zu sorgen, dass Frauen selbstsicher genug werden, um über ihr Leiden zu reden und sich Hilfe zu holen. Wir hoffen, dass heute der erste Schritt gemacht wird, damit möglichst viele von Belastungs-Inkontinenz betroffene Frauen den Mut finden, mit ihrem Arzt zu sprechen und wir erwarten in den nächsten Monaten und Jahren eine deutliche Zunahme derjenigen Frauen, die über ihren Zustand reden und sich aktiv um ihn kümmern".
'Breaking Down the Last Medical Taboo - Speaking Up for the Silent Majority' enthält Hinweise und Orientierungshilfen für Interessensverbände und Gesundheitsexperten, damit sie diese Frauen aufklären und ermutigen können, Hilfe für diesen beeinträchtigenden Zustand zu suchen. Darüber hinaus bietet er Musterbeispiele, wie z.B. Patienteninformationsblätter, die Frauen helfen, sich über ihre Belastungs-Inkontinenz zu informieren, sowie eine Prüfliste der Symptome, die den Frauen beim Gespräch in der Gesundheitsfürsorge nützlich sein kann. Das veröffentlichte Papier enthält wichtige Materialien, die von Patienteninteressensverbänden an Orten verteilt werden, die für von Belastungs-Inkontinenz betroffene Frauen leicht zugänglich sind und es wird dafür sorgen, dass diese Frauen die notwendige Information erhalten, um sicher genug zu sein, aktiv etwas gegen ihren Zustand zu unternehmen.
Das Positionspapier und die Selbsthilfeunterlagen sind aus dem 'Five Point Plan' entstanden, der von denselben 13 Patienteninteressensverbänden heute vor genau einem Jahr lanciert wurde. Der 'Five Point Plan' umreisst fünf Zielvorgaben, die notwendig sind, um einen Standardversorgungs- und Behandlungsrahmen für Patienten zu definieren, die unter Belastungs-Inkontinenz leiden: Den mit Belastungs-Inkontinenz verbundenen Makel beseitigen, Frauen mit Belastungs-Inkontinenz befähigen, Hilfe zu suchen, frühzeitige Diagnose und Behandlung der Belastungs-Inkontinenz fördern, Zugang und Wahlmöglichkeiten für Frauen mit Belastungs-Inkontinenz maximieren und Frauen mit Belastungs-Inkontinenz ihre Lebensqualität zurückgeben.
Jeanette Haslam, eine Physiotherapeutin von der Association of Chartered Physiotherapists in Women's Health, Grossbritannien, sagte dazu: "Dieses Papier und die darin enthaltenen Patientenrichtlinien sind mit dem Ziel entwickelt worden, die im Fünf-Punkte-Plan heute vor genau einem Jahr dargelegten Ziele zu erreichen. Die Hilfsmittel reichen vom einfachen Lesezeichen bis zum Leitfaden für die Durchführung einer raffinierten Beeinflussungskampagne. Wir hoffen von Belastungs-Inkontinenz betroffene Frauen in die Lage zu versetzen, ihren Zustand zu erkennen, ihnen das Selbstvertrauen zu geben mit ihrem Arzt über ihre Belastungs-Inkontinenz zu sprechen und sich, falls nötig, in ihrem jeweiligen Land für einen besseren Zugang zur Therapie einzusetzen".
Carol, die selbst unter Belastungs-Inkontinenz leidet sagte über das Dokument 'Breaking Down the Last Medical Taboo - Speaking Up for the Silent Majority': "Belastungs-Harninkontinenz ist der unangenehmste und peinlichste Zustand, mit dem ich und viele andere Frauen leben müssen. Ich bin davon überzeugt, dass der heutige Tag der Beginn einer positiven Veränderung ist und der Beginn einer Initiative, die dafür sorgen wird, dass alle Frauen genug Selbstvertrauen haben werden, um sich für ihren Zustand Hilfe zu suchen und den Mut aufbringen, über ihren Zustand mit jedermann, vom Arzt bis zur Familie zu sprechen".
Informationen zur Belastungs-Inkontinenz
Bei Belastungs-Inkontinenz handelt es sich um den unwillkürlichen Harnverlust während körperlicher Anstrengungen wie z.B. Niesen, Husten, Lachen, Heben oder während des Trainings. Belastungs-Inkontinenz ist ein peinlicher und lästiger Zustand, der weltweit mehr als eine Frau unter sieben betrifft und die Lebensqualität in starkem Masse beeinträchtigen kann (3,4) Belastungs-Inkontinenz tritt fast doppelt so häufig wie Dranginkontinenz auf und ist damit die häufigste Form von Harninkontinenz bei Frauen (3). Obwohl weit verbreitet, handelt es sich doch um einen Gesundeitszustand, der in keinem Alter normal ist. Leider suchen viele Frauen keine Behandlung, weil es ihnen peinlich ist, sie Angst vor einem chirurgischen Eingriff haben oder glauben, dass dies zum normalen Altern dazugehört oder das sowieso nichts getan werden kann (4,5). Die Hauptursachen für Belastungs-Inkontinenz sind eine Schwäche des Harnröhrenschliessmuskels und/oder verringerte Beckenrückhalt der Blase und der Harnröhre. Zu den Risikofaktoren gehören Fettleibigkeit, Entbindung, chronischer Husten und Verstopfung (6).
Folgende Patientengruppen waren an der Erarbeitung dieses 'Breaking Down the Last Medical Taboo - Speaking Up for the Silent Majority' Positionspapiers beteiligt:
Österreich Medizinische Gesellschaft fur Inkontinenzhilfe Osterreich, Österreich- Austria - www.inkontinenz.at Belgien: U-Control, Belgien - +32-81-616-455 Kanada: The Canadian Continence Foundation, Kanada - www.continence-fdn.ca Dänemark: Kontinensforeningen, Dänemark - www.kontinens.dk Frankreich: Femmes Pour Toujours, Frankreich - www.femsante.com Deutschland: Women's Health Coalition e.V., Deutschland - www.w-h-c.de GiH Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V., Deutschland - www.kontinenz-gesellschaft.de Italien: Federazione Italiana INCOntinenti (FINCO), Italien - www.finco.org Mexico: Asociacion de Enfermedades Uroginecologicas, Mexico - www.asenug.org Niederlande: Stichting Bekkenbodem Patienten, Niederlande - www.bekkenbodem.net Polen: NTM - To Live a Normal Life, Polen - www.ntm.pl Grossbritannien: InContact, Grossbritannien - www.incontact.org The Continence Foundation, Grossbritannien - www.continence-foundation.org.uk
Falls Sie den Webcast der internationalen Eröffnung von 'Breaking Down the Last Medical Taboo - Speaking Up for the Silent Majority' verfolgen möchten oder das Positionspapier und sonstiges Pressematerial zum Themas einsehen wollen, besuchen Sie die Website www.speakingup.info
Redaktionelle Hinweise Informationen zum Internationalen Frauentag
Der Internationale Frauentag wird unter Führung der Vereinten Nationen von verschiedenen Initiativen koordiniert und weltweit mit dem Ziel begangen, Ungleichheiten von Frauen zu thematisieren.
Das Positionspapier 'Breaking Down the Last Medical Taboo - Speaking Up for the Silent Majority'
Das Positionspapier wurde mit Hilfe eines Fortbildungsstipendiums von Eli Lilly and Company und Boehringer Ingelheim veröffentlicht. Dieses Positionspapier soll die Meinung der 13 Patientengruppen wiedergeben, die an der Erarbeitung dieses Dokuments beteiligt waren und gibt nicht unbedingt die Ansichten von Eli Lilly and Company oder Boehringer Ingelheim wieder.
Literaturhinweise
1. Hannestad YS, Rortveit G, Hunskaar S. Help-seeking and associated factors in female urinary incontinence. The Norwegian EPINCONT Study. Epidemiology of Incontinence in the Country of Nord-Trondelag. Scand J Prim Health Care. 2002 Jun;20(2):102-107
2. Voelker R, International group seeks to dispel incontinence "taboo", JAMA 1998, Sep 16;280(11): 951-9537
3. Abrams P, Cardozo L, Fall M, Griffiths, D, Rosier P, Ulmsten U et al. The standardisation of terminology of lower urinary tract function: report from the standardisation sub-committee of the International Continence Society. Neurourol Urodyn 2002;21(2):167-78
4. Fultz NH, Burgio K, Diokno AC, Kinchen KS, Obenchain R, Bump RC. Burden of stress urinary incontinence for community-dwelling women. Am J Obstet Gynecol 2003;189:1275-82
5. Understanding stress urinary incontinence. Paul Abrams and Walter Artibani 2004
6. Viktrup L. Female stress and urge incontinence in family practice: insight into the lower urinary tract. Int J Clin Prac 2002;56(9):694-700
(Logo: http://www.newscom.com/cgi-bin/prnh/20050308/WOMENLOGO )
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Mary Barrington-Ward, Shire Health International,London,
Grossbritannien, Tel.: +44-(0)-207-108-6543, oder E-Mail:
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